
Vom 1. bis 10. August 2025 fand an der Hiroshima University das „International Student Seminar for Global Citizenship and Peace 2025“ statt. In diesem Jahr trafen sich Studierende und Dozierende aus einer Vielzahl von Ländern, darunter Japan, Großbritannien, Spanien, Schweden, Argentinien, Indonesien, Südafrika, die USA und Deutschland. Besonders hervorzuheben ist die Teilnahme zweier Studierender von der Viadrina, die gemeinsam mit anderen internationalen Teilnehmern an dem Seminar teilnahmen. Als akademische Leiterin fungiert die Viadrina-Professorin Dr. Carmen Thiele, die seit 2024 in dieser Rolle tätig ist. Das Seminar ist Teil des International Network of Universities (INU) und wird jährlich in Hiroshima veranstaltet.
Ein zentrales Anliegen des Seminars war das Gedenken an die Opfer des Atombombenabwurfs auf Hiroshima, der sich in diesem Jahr zum 80. Mal jährte. An diesen schrecklichen Tag, dem 6. August 1945, erinnern sich viele, da die Explosion der „Little Boy“-Bombe über der Stadt sofort rund 70.000 bis 80.000 Menschen das Leben kostete und etwa 80 Prozent der Innenstadt zerstörte. Insgesamt wird die Zahl der Todesopfer, die durch die Bombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki verursacht wurden, bis Ende 1945 auf nahezu 230.000 geschätzt, wie Wikipedia dokumentiert.
Workshops und Diskussionen im Rahmen des Seminars
Im Rahmen des Seminars wurden verschiedene Workshops angeboten, die sich intensiv mit dem Rahmenthema „Nuclear disarmament and non-proliferation“ beschäftigten. Zu den Referenten zählte auch Viadrina-Professor Dr. Jürgen Neyer, der einen Workshop über „Theory and practice of nuclear weapons in international relations“ leitet. Die Studierenden hatten zudem die Möglichkeit, an einem Planspiel teilzunehmen, das eine Verhandlung in der UN-Generalversammlung simulierte, um eine Resolution zum Thema „Building a world without nuclear weapons“ zu erarbeiten.
In Gruppen eingeteilt, diskutierten die Teilnehmer über die Gefahren von Atomwaffen, deren Rolle in politischen Konflikten, sowie die friedliche Nutzung von Atomenergie. Die Bedeutung der Vereinten Nationen in Fragen der Abrüstung war ebenfalls ein zentraler Diskussionspunkt.
Erinnerung und Gedenken
Das Rahmenprogramm umfasste auch die Teilnahme an der offiziellen Friedens-Zeremonie am 6. August, bei der der Opfer der Atombomben angehangen wurde. Besondere Bedeutung gewann auch der Besuch des Hiroshima Peace Memorial Museums, wo die schrecklichen Folgen des Angriffs dokumentiert sind. Eine berührende Begegnung fand mit Überlebenden des Atombombenabwurfs, bekannt als „Hibakusha“, statt, darunter ein Mitglied der mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten Organisation Nihon Hidankyo.
Ein bewegender Teil der Veranstaltung war die Laternenzeremonie am Motoyasu-Fluss. Hier fanden viele Teilnehmer zusammen, um Laternen zu entzünden, die eine Botschaft des Friedens symbolisierten und den Opfern der Bombenabwürfe gedachten. Die Herrschaft über die Erinnerung an diese tragischen Ereignisse bleibt auch in den kommenden Jahren wichtig, während der 6. August in Japan jährlich als Gedenktag für die Opfer begangen wird.
Insgesamt bietet das „International Student Seminar for Global Citizenship and Peace 2025“ eine Plattform zur Reflexion über die Vergangenheit und ermutigt die neue Generation, aktiv an der Schaffung einer friedlicheren Welt mitzuarbeiten. Spiegel hebt hervor, dass die Diskussionen über die moralischen und politischen Implikationen des Einsatzes von Atomwaffen auch heute noch kontrovers betrachtet werden, sowohl in Japan als auch in den USA.