
Die Technische Universität München (TUM) und das Imperial College London (ICL) haben eine bedeutende Partnerschaft ins Leben gerufen. Sie haben das „Centre for Health Resilience in a Changing Planet“ gegründet. Diese Initiative zielt auf die Erforschung der schädlichen Auswirkungen von Mikroplastik und Nanopartikeln auf die Gesundheit ab. Der offizielle Startschuss erfolgte mit einem Memorandum of Understanding, das in München unterzeichnet wurde. Die Forschung an diesem Zentrum wird insbesondere die wachsende Umweltbelastung durch Mikro- und Nanopartikel betrachten, die sich in Wasser, Luft und der Nahrungskette anreichern. Diese Partikel gelangen über den Magen-Darm-Trakt und die Lunge in den menschlichen Körper, was die Dringlichkeit der Forschung untermauert.
Die wissenschaftlichen Bestrebungen konzentrieren sich darauf, das Verständnis der gesundheitlichen Schädigungen durch Kunststoffe zu vertiefen. Ein zentrales Anliegen ist die Erforschung der Rolle von Mikroplastik in Bezug auf degenerative Krankheiten wie Organversagen, Krebs und Demenz. Um die Herausforderungen dieser Technologie zu bewältigen, werden neue technische Verfahren zur Nachweis- und Quantifizierung von Mikro- und Nanopartikeln entwickelt. Die Ergebnisse der Forschung sollen schließlich Empfehlungen für Industrie und Politik zur Verbesserung der Produktionsverfahren und Regulierungen liefern. Laut vitaes.de haben Wissenschaftler alarmierende Ergebnisse über die Ansammlung von Nano- und Mikroplastik in menschlichen Geweben veröffentlicht, die diese Bemühungen noch relevanter machen.
Gesundheitliche Risiken und Prävention
Die Forschung hat gezeigt, dass Mikroplastik in der Umwelt weit verbreitet ist und eine Vielzahl gesundheitlicher Risiken mit sich bringt. Mikroplastik umfasst Partikel zwischen 1 Mikrometer und 5 Millimeter, während Nanoplastik kleiner als 1 Mikrometer ist. Letztere sind besonders schwer nachweisbar und können unbemerkt in den menschlichen Körper eindringen. Die Hauptaufnahmewege sind das Einatmen kontaminierter Luft, der Verzehr von Lebensmitteln sowie direkter Hautkontakt mit betroffenen Produkten. Eine Studie im Fachjournal Nature Medicine hat signifikant höhere Konzentrationen von Mikroplastik in Gewebeproben verstorbener Personen im Vergleich zu 2016 festgestellt. Dabei wurde im Gehirn bis zu 30-mal mehr Mikroplastik nachgewiesen als in anderen Organen, was akute gesundheitliche Bedenken aufwirft.
Zu den gesundheitlichen Risiken zählen neurologische Beeinträchtigungen, Gedächtnisprobleme und ein erhöhtes Risiko für Demenz. Auch Entzündungsprozesse, die zu chronischen Erkrankungen führen können, sind dokumentiert. Die potenziellen Risiken reichen sogar bis hin zu Krebs und hormonellen Störungen, was die dringende Notwendigkeit einer intensiven Forschung unterstreicht. Da die Gesundheitsauswirkungen von Mikroplastik noch nicht vollständig erfasst sind, bleibt die Aufklärung über Risiken und präventive Maßnahmen von größter Bedeutung. thermoplasticcomposites.de hebt hervor, dass chemische Zusatzstoffe in Kunststoffen gesundheitsschädlich sein können und mit chronischen Krankheiten in Verbindung stehen.
Nachhaltige Lösungen und individuelle Maßnahmen
Um die Exposition gegenüber Mikroplastik zu reduzieren, sind individuelle sowie gesellschaftliche Maßnahmen erforderlich. Beispielsweise wird empfohlen, den Verbrauch von Einwegkunststoffen zu minimieren und auf nachhaltige Produkte und Verpackungen zu achten. Wasserfilter können helfen, mikroplastikhaltiges Wasser zu filtern, und der bewusste Konsum von Kosmetika ohne Mikroplastik trägt ebenfalls zur Entlastung bei. Regelmäßiges Lüften und Reinigen von Wohnräumen wird als zusätzliche Maßnahme empfohlen.
Es ist klar, dass die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen von Mikroplastik noch nicht umfassend verstanden sind. Der Fokus auf integrative Ansätze und anhaltende Forschung ist entscheidend, um die Zusammenhänge zwischen Kunststoffbelastungen und verschiedenen Erkrankungen zu klären. Daher müssen sowohl Regierungen als auch Unternehmen innovative Lösungen entwickeln, um die Plastikproduktion zu reduzieren und die Recyclingprozesse zu verbessern. Die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Risiken von Mikroplastik ist unerlässlich, um die Belastung effektiv zu verringern und die Gesundheit künftiger Generationen zu schützen.