
Am 2. Juni 2025 widmet sich das Wissenschaftsmagazin Rubin in seiner neuesten Ausgabe dem Thema Geheimnisse. Die Schwerpunkte liegen auf dem Bewahren, Teilen, Schützen und dem Verschlüsseln von Geheimnissen. In der Einleitung wird darauf hingewiesen, dass Geheimnisse sowohl selbstermächtigend als auch zu Verunsicherung und Isolation führen können.
Diese ambivalente Natur von Geheimnissen zeigt sich besonders in herausfordernden Situationen, beispielsweise bei der Entscheidung, wie man mit unheilbaren Krankheiten umgeht. Die Debatte über Geheimnisse wirft zudem Fragen auf, ob und wie Informationen unbeabsichtigt durch unbedachte Wortwahl offenbart werden können. Neben gesellschaftlichen Aspekten beleuchtet die Ausgabe auch technische Dimensionen der Geheimhaltung.
Verschlüsselungstechniken im Fokus
Rubin berichtet über verschiedene Methoden der Verschlüsselung, die bis in die Antike zurückreichen. Historische Kryptologie, die seit der Erfindung der Schrift im alten Ägypten ihren Anfang nahm, ist auch das Thema der kürzlich stattgefundenen „6. Internationalen Konferenz für Historische Kryptologie (HistoCrypt 2023)„, die sich mit geheimen Runen, Steganografie und modernen Verfahren, wie Zero-Knowledge, auseinandersetzte.
Die besondere Relevanz von Kryptologie wird auch durch ihre Rolle in der digitalen Welt und bei der Entwicklung des ersten Computers unterstrichen. Historische Kryptographie beschäftigt sich mit verschlüsselten Texten, Ver- und Entschlüsselungsmethoden sowie den Geräten, die für diese Zwecke verwendet wurden. Ein BMBF-Projekt mit dem Titel „3D-Cipher“ untersucht etwa Chiffriergeräte der Kryptologischen Sammlung des Deutschen Museums in München, das 2022 die Dauerausstellung Bild-Schrift-Code eröffnete.
Moderne Entwicklungen in der Kryptographie
Die Entwicklung der Kryptographie kann grob in drei Phasen unterteilt werden: von der Handverschlüsselung über die Verwendung spezieller Maschinen bis hin zur computerbasierten Kryptographie, die seit etwa 1970 dominiert. Historische Entwicklungen, wie die Caesar-Verschlüsselung im Altertum, werden heute durch moderne Ansätze wie das RSA-Kryptosystem ergänzt, das asymmetrische Verschlüsselung ermöglicht.
Zu den Errungenschaften in der jüngeren Geschichte gehört die Entwicklung von PGP (Pretty Good Privacy) durch Phil Zimmermann im Jahr 1991, welches der breiten Öffentlichkeit zugänglich wurde und bis heute an Bedeutung gewonnen hat. Quantenkryptographie, ein aufstrebendes Feld, nutzt quantenmechanische Effekte für eine sichere Kommunikation und stellt eine der innovativsten Entwicklungen in der Kryptographie dar.
Die Vielzahl historischer und moderner Verfahren wird im Zusammenhang mit der Diskussion um Geheimnisse in der aktuellen Edition von Rubin noch einmal besonders interessant. Das Magazin ist sowohl als kostenloser Newsletter als auch als Printausgabe erhältlich, und alle Artikel sind online frei zugänglich.
Insgesamt verdeutlicht die Ausgabe von Rubin, wie vielfältig das Thema Geheimnisse ist – von persönlichen und gesellschaftlichen Implikationen bis hin zu komplexen technischen Systemen, die unsere digitale Kommunikation schützen.