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Gender-Werkstatt an Uni Hildesheim: Forschung für alle Geschlechter!

Die Gender-Werkstatt an der Universität Hildesheim ist ein bedeutendes Unterstützungsangebot für Forschende, das darauf abzielt, intersektionale und Geschlechteraspekte in die akademische Forschung zu integrieren. Koordiniert wird die Werkstatt von Simone Tichter, einer Mitarbeiterin des Zentrums für Geschlechterforschung. Historisch gesehen waren viele Forschungsbereiche stark auf männliche Perspektiven und deren Körper fokussiert – ein Beispiel ist die Verwendung von männlichen Crash-Test-Dummies oder die einseitige Betrachtung von Herzinfarktforschung. In den letzten Jahren hat jedoch ein Umdenken stattgefunden, das die Integration von Geschlechteraspekten in der Forschung als notwendig erachtet, um die gesamte Bandbreite menschlicher Erfahrungen zu berücksichtigen.

Obwohl das Bewusstsein für Geschlechterfragen gestiegen ist, stellen viele Forschende fest, dass sie Schwierigkeiten haben, diese Aspekte in ihrer Arbeit zu implementieren. Die Gender-Werkstatt adressiert dieses Problem und bietet diverse Unterstützungsmaßnahmen an, darunter Workshops zur korrekten Verwendung von Gendern und zur Integration von Geschlechterdimensionen in qualitative und quantitative Studien. Zudem sind Interaktionsmöglichkeiten, Vorträge, Trainings und Austauschräume Teil des Angebots, welches sich gezielt an Wissenschaftler*innen in der Qualifikationsphase sowie Promotionsinteressierte richtet.

Angebote und Ziele der Gender-Werkstatt

Die Gender-Werkstatt ist Teil eines universitätsübergreifenden Netzwerks, das auch Angebote von anderen Institutionen, wie der Hochschule Braunschweig, umfasst. Geplante Aktivitäten für das Jahr 2025 beinhalten Rhetoriktrainings mit einem Fokus auf Argumentationsstrategien für Diversität sowie Workshops, die sich mit der Analyse qualitativer Interviews befassen. Die Werkstatt wird unter anderem aus Mitteln des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt gefördert und steht in enger Verbindung mit den Graduiertenkollegs der Universität Hildesheim. Prof. Dr. Britta Hoffarth, Professorin für Gender und Bildungskulturen, führt die Gender-Werkstatt, während Diana Höhne Daten zur Nutzung und Akzeptanz der Angebote sammelt. Tichter ermutigt alle Forschenden, diese wertvollen Ressourcen zu nutzen.

Der Begriff „Gender“ unterscheidet sich im Englischen zwischen biologischem Geschlecht (Sex) und sozialem Geschlecht (Gender). In der akademischen Diskussion wird Gender als in Interaktionen „hergestelltes“ Geschlecht betrachtet. In den Gender Studies gilt, dass Geschlechterrollen und Vorstellungen von Geschlecht kulturell wandelbar und temporär sind. Um die Qualität der Forschung sicherzustellen, sollten Gender- und Diversitätsaspekte oft in alle Bereiche des interdisziplinären Arbeitens integriert werden. Dies wird nicht nur in den Sozialwissenschaften, sondern auch in den Natur-, Technik- und Ingenieurswissenschaften erkannt, wo Gendered Innovations als notwendige Ergänzung gesehen werden.

Gender Studies im Fokus

In einem weiteren Kontext wird die Relevanz der Gender Studies, die Frauen-, Geschlechter- und feministische Forschung umfasst, durch neue wissenschaftliche Plattformen unterstrichen. So startet an der Universität Wien Anfang 2020 die Forschungsplattform „Ambivalent In_visibilities“, die interdisziplinäre Genderforschung mit dem Ziel untersucht, gesellschaftliche, kulturelle und politische Veränderungen sichtbar zu machen. Diese Plattform wird geleitet von Elisabeth Holzleithner und Sabine Grenz, die als Co-Principal Investigator tätig ist. Grenz betont die Dringlichkeit, gesellschaftliche Ungleichheiten, Einkommensunterschiede und die Marginalisierung von Frauen in der Wissenschaft zu beleuchten.

Das Masterstudium Gender Studies an der Universität Wien vermittelt den Studierenden nicht nur theoretische und methodische Grundlagen der Genderforschung. Vielmehr werden auch praktischer Kompetenzen gefördert, um geschlechterreflektierte Lösungen zu erarbeiten. Diese Bemühungen kommen in einer Welt, die durch Herausforderungen wie Klimawandel, Digitalisierung und Migration geprägt ist, von großer Bedeutung, um die Teilhabe aller gesellschaftlichen Mitglieder zu sicherzustellen.

Abschließend lässt sich feststellen, dass der Einfluss von Genderfragen in der Forschung nicht mehr zu ignorieren ist und dass Programme wie die Gender-Werkstatt an der Universität Hildesheim sowie die Initiativen an der Universität Wien entscheidend zur Entwicklung einer inklusiven und gerechteren Wissenschaft beitragen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-hildesheim.de
Weitere Infos
hs-hannover.de
Mehr dazu
medienportal.univie.ac.at

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