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Geografie-Studierende erkunden Kenia: Exkursion voller Entdeckungen!

Die Große Exkursion ist traditionell der Höhepunkt im Geographiestudium an der Universität Passau. In diesem Jahr fand die Exkursion von Februar bis März in Kenia statt und dauerte drei Wochen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Eberth, der die Professur für Geographie mit dem Schwerpunkt Bildung für Nachhaltige Entwicklung innehat, nahmen insgesamt 19 Geographie-Studierende an der Reise teil. Zu den Teilnehmenden gehörten auch Studierende aus Lehramt, Journalistik, Strategischer Kommunikation und European Studies, was die interdisziplinäre Ausrichtung der Exkursion unterstreicht. Organisiert wurde die Reise auch von Jonas Wagener, einem studentischen Mitarbeiter, und Charles Ochieng, dem Gründer von DISC Initiatives.

Die Studierenden besuchten verschiedene Regionen Kenias, darunter den Naivashasee, Nairobi, die Teeanbaugebiete bei Kericho und den Turkanasee. Besondere Highlights waren Besichtigungen von Unternehmen wie der Lake Turkana Wind Power Station, dem größten Windpark Subsahara-Afrikas, sowie einer Teefabrik in Kericho. Diese Besuche förderten das Verständnis für die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die Umsetzung nachhaltiger Projekte in Kenia.

Reflexionen über Privilegien und Entwicklungsarbeit

Ein wichtiger Bestandteil der Exkursion war das Kennenlernen von Community-based Organisationen, die Entwicklungsarbeit in den Slums leisten. Die Studierenden wurden angeregt, über Privilegien und globale Ungleichheiten zu diskutieren, was die reflexive Auseinandersetzung mit Selbst- und Weltverhältnissen förderte. Eine innovative Exkursionsdidaktik kam bei einer Radtour am Naivashasee zum Einsatz. Die Studierenden dokumentierten ihre eigenen Fragestellungen, indem sie Fotos aufnahmen und diese in das Online-Programm PUBinPLAN hochluden.

Auf der Fahrt zum Turkanasee erlebte die Gruppe wechselnde Landschaften und Vegetation. Aufgrund unvorhergesehener Umstände war es erforderlich, in einer Missionsstation zu übernachten, was die Teamdynamik und das Gemeinschaftsgefühl stärkte. Diese Erfahrungen zeigen, wie praxisorientiertes Lernen in einem Kontext erfolgt, der mit den Zielen der Bildung für nachhaltige Entwicklung in Einklang steht.

Tourismus in Kenia – ein Gesamtbild

Kenia ist nicht nur ein Ziel für wissenschaftliche Exkursionen, sondern auch ein beliebtes Reiseland mit über 2 Millionen jährlichen Touristen. Die Landschaften und das reiche Tierleben ziehen Besucher aus aller Welt an. Beliebte Aktivitäten sind Safaris, die die Beobachtung der „Big Five“ – Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard – ermöglichen. Bekannte Nationalparks wie der Serengeti Park, Lake Nakuru und Mount Kenya ziehen Touristen an, die die beeindruckende Natur Kenias erleben möchten.

Die politische Lage in Kenia hat jedoch in den letzten Jahrzehnten den Tourismus beeinträchtigt. Der Norden des Landes, der an Somalia grenzt, gilt als terrorgefährdete Region. Auch Epidemien, wie der Ebola-Ausbruch in Westafrika, haben negative Auswirkungen auf den Tourismus an der Ostküste Kenias gehabt. Trotz dieser Herausforderungen plant die kenianische Regierung, bis 2030 über 5 Millionen Touristen pro Jahr zu erreichen.

Die Küstenregion des Landes erstreckt sich über 535 Kilometer entlang des Indischen Ozeans und bietet Zugang zu wichtigen Gewässern wie dem Lake Victoria und dem Lake Turkana. Die beste Reisezeit für Kenia liegt zwischen Dezember und Februar sowie zwischen Juni und August, wenn viele Tierarten von der Serengeti zur Masai Mara wandern.

In den letzten Jahrzehnten schwankten die Tourismuseinnahmen erheblich. 1995 lagen sie bei 575,13 Millionen Euro (8,7% des BIP), während diese Einnahmen vor der Corona-Pandemie 1,57 Milliarden Euro erreichten (1,8% des BIP). Im Jahr 2020 brachen die Einnahmen jedoch auf 647,00 Millionen Euro ein, was einen Rückgang um 59% darstellt. Diese turbulente Entwicklung verdeutlicht die Fragilität des kenianischen Tourismussektors, der auf globalen Entwicklungen stark reagiert.

Die Dokumentation der Exkursion der Universität Passau ist auf dem offiziellen Instagram-Account und der Website des Fachbereichs Geographie verfügbar, was das Engagement der Studierenden und die Bedeutung der Forschung in diesem Bereich weiter hervorhebt.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-passau.de
Weitere Infos
westermann.de
Mehr dazu
laenderdaten.info

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