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Gespräche über Männlichkeit: Veränderungen der Geschlechterrollen im Fokus

Am 13. Mai 2025 fand im Literaturhaus St. Jakobi in Hildesheim die Veranstaltung „Gespräche über Männlichkeit“ statt, initiiert von Prof. Dr. Toni Tholen. Ziel der Diskussionsreihe ist es, Geschlecht und Männlichkeit in Literatur, Wissenschaft und Gesellschaft zu erörtern. Der nächste Termin dieser Reihe ist der 21. Mai um 19.30 Uhr, wo der Journalist und Schriftsteller Christian Baron zu Gast sein wird.

Barons Debütroman „Ein Mann seiner Klasse“ behandelt die Herausforderungen, die mit dem Aufwachsen in Armut, Alkoholismus und Gewalt verbunden sind. Er thematisiert die sozialen Kluften in Deutschland und die Besorgnis über die zunehmende Armut, ein zentrales Thema auch seines Nachfolgers „Schön ist die Nacht“, der in den westdeutschen 1970er Jahren spielt. Hier beleuchtet Baron die Kämpfe von Charakteren wie Willy, der nach einem normalen Leben strebt, und Horst, der, desillusioniert von fehlenden Aufstiegsmöglichkeiten, fragwürdige Mittel wählt, um zu überleben. Die Geschichten reflektieren die Realität vieler Menschen aus der Arbeiterklasse und kritisieren die Ignoranz gegenüber ihren Lebensumständen.

Geschlechterfragen und soziale Klassen

Prof. Dr. Toni Tholen hebt hervor, dass Männer zunehmend Interesse an Geschlechterfragen zeigen und den Dialog suchen. In der Veranstaltungen wird besonders die Transformation der Geschlechterverhältnisse unter die Lupe genommen. Tholen ermutigt die Teilnehmer, sich intensiv mit feministischen und queeren Erkenntnissen auseinanderzusetzen. Die Diskussionen konzentrieren sich darauf, wie patriarchal geprägte Weltbilder gesellschaftliche, persönliche und kollektive Auswirkungen haben.

Christian Baron, der in mehreren Essays und Diskussionen betont, dass die Perspektiven der Arbeiterklasse in die politischen Debatten einfließen müssen, fragt in seinen Werken nach der Verantwortung der Gesellschaft gegenüber ihren benachteiligten Mitgliedern. Seine Bücher zeichnen ein differenziertes Bild über den Aufstieg aus der Unterschicht und die Herausforderungen, denen sich Menschen aus ärmeren Verhältnissen gegenübersehen.

Erfahrungsorientierte Gespräche

Die Veranstaltungen sind erfahrungsorientiert und fördern aktive Beiträge aus dem Publikum. Die Teilnehmenden können Fragen stellen, die häufig die Themen geschlechtlicher Identität und gesellschaftliche Zusammenhänge beleuchten. Nach den Gesprächen werden diese in Form eines Podcasts bereitgestellt, der auf der Webseite des Zentrums für Geschlechterforschung der Universität Hildesheim veröffentlicht werden kann: Zentrum für Geschlechterforschung.

Im Kontext von Barons Werk wird deutlich, dass die Auseinandersetzung mit Männlichkeit und sozialen Klassen auch eng verbunden ist mit einem kritischen Blick auf die gegenwärtigen gesellschaftlichen Strömungen. Barons autobiografische Erfahrungen, die sich in seinem ersten Roman widerspiegeln, könnten auch die Grundlage bieten, um in diesen Gesprächen besonders relevante Fragen aufzuwerfen.

Der Film „Ein Mann seiner Klasse“, der auf dem gleichnamigen Buch basiert, wird zudem am 2. Oktober 2024 in der ARD ausgestrahlt und vielleicht viele neue Zuhörer und Zuschauer dazu anregen, sich mit den komplexen Themen rund um Männlichkeit und soziale Gerechtigkeit auseinanderzusetzen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-hildesheim.de
Weitere Infos
christian-baron.com

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