
Am 9. März 2025 wurde der Altersübergangs-Report des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ), veröffentlicht in Zusammenarbeit mit der Hans-Böckler-Stiftung, vorgestellt. Die Kernergebnisse zeigen, dass gesundheitliche Einschränkungen zunehmend zu einem vorzeitigen Ausscheiden aus dem Erwerbsleben führen. Während die Regelaltersgrenze schrittweise auf 67 Jahre angehoben wird, erreichen viele Arbeitnehmer:innen nicht die Altersrente und wechseln stattdessen in die Erwerbsminderungsrente (EM-Rente).
Durch die Analyse von Neuzugängen in die EM-Rente aus den Geburtskohorten zwischen 1945 und 1955 wird der Einfluss der steigenden Altersgrenzen auf den Altersübergang und die soziale Sicherung deutlich. Jährlich erhalten seit rund 20 Jahren etwa 160.000 bis 180.000 Menschen eine EM-Rente. Trotz dieser hohen Zahl ist der Anteil der EM-Renten an allen rentenbezogenen Zugängen rückläufig. Während im Jahr 2004 die EM-Rentenzugänge ab 60 Jahren noch ca. 15% ausmachten, waren es 2021 bereits über 40%.
Die Herausforderungen für Beschäftigte
Die Studie weist auf eine zunehmende Bedeutung der EM-Rente hin, insbesondere angesichts der schließenden Frühverrentungsmöglichkeiten und der Anhebung der Altersgrenzen. In der jüngsten Geburtskohorte, Jahrgang 1955, wechseln Personen in einem Alter in die EM-Rente, in dem frühere Kohorten bereits in die Altersrente gewechselt sind. Prof. Dr. Martin Brussig erläutert, dass viele Beschäftigte aufgrund gesundheitlicher Probleme nicht in der Lage sind, ihre Erwerbsphase bis zur regulären Altersgrenze zu verlängern. Diese strengen Anforderungen an die persönliche Leistungsfähigkeit der EM-Rente deuten darauf hin, dass eine steigende Zahl von Betroffenen nicht Schritt halten kann.
Brussig schlägt vor, die gesundheitliche Leistungsfähigkeit im langfristig ausgeübten Beruf als Maßstab für die Erwerbsfähigkeit heranzuziehen. Die Diskussion der Forschungsergebnisse wird von Fachleuten wie Dr. Susanne Drescher, Michael Popp und Prof. Dr. Martin Werding begleitet. Am 24. Februar fand hierzu eine Online-Diskussion statt, in der die Ergebnisse vertieft wurden.
Gesundheitsförderung im Alter
Zusätzlich zu den Herausforderungen beim Altersübergang wird die Wichtigkeit von Gesundheitsförderung und Prävention für ältere Erwachsene immer deutlicher. Demografische Entwicklungen machen es notwendig, die allgemeinen Gesundheitsressourcen und die Resilienz dieser Altersgruppe zu stärken und zu erhalten. Die Prävention zielt nicht nur auf die Vermeidung, sondern auch auf die Verzögerung von Erkrankungen, Pflegebedürftigkeit und Gesundheitsproblemen ab.
Effektive gesundheitliche Interventionen müssen dabei handlungsfeld- und zielgruppenspezifisch ausgerichtet sein. Ältere Erwachsene können auch in fortgeschrittenem Alter von diesen Programmen profitieren. Eine Vielzahl von Literaturhinweisen und Studien zu den Themen Gesundheit, Krankheit und Prävention bei älteren Menschen wird bereitgestellt. Berichte des Robert Koch-Instituts sowie des Statistischen Bundesamtes Deutschland sind Teil dieser wertvollen Ressourcen.
Die Ergebnisse und Informationen aus diesen Berichten bieten zudem wichtige Einsichten für die Zukunft der Altersversorgung in Deutschland und unterstreichen die Notwendigkeit, sowohl auf persönliche als auch strukturelle Herausforderungen zu reagieren.
Für weitere Details und Informationen zu den Forschungsergebnissen und gewünschten Links besuchen Sie bitte die Seiten: uni-due.de, econstor.eu und leitbegriffe.bzga.de.