
Am 13. Oktober 2025 fand im Audimax der Technischen Hochschule Brandenburg der erste Health Hackathon Brandenburg 2025 statt. Die Veranstaltung zielte darauf ab, praxisnahe Lösungen für die Herausforderungen im Klinikalltag zu entwickeln. Studierende sowie Fachleute aus den Bereichen Medizin, IT, Technik, Wissenschaft und Wirtschaft waren eingeladen, gemeinsam an innovativen Konzepten zu arbeiten.
Die Eröffnung des Hackathons wurde durch den Oberbürgermeister Steffen Scheller vorgenommen, der die Bedeutung von Innovation und Kooperation für die Stadt Brandenburg an der Havel betonte. Unterstützt wurde die Veranstaltung vom Ministerium für Gesundheit und Soziales, dem Universitätsklinikum Brandenburg (UKB), der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB) und der Technischen Hochschule Brandenburg (THB).
Themenvielfalt und Challenges
Im Zentrum des Hackathons standen sechs reale Aufgaben aus dem Klinikbetrieb des UKB:
- Telemedizinische Nachsorge: Digitale Kommunikation nach Entlassung
- Intuitive Wegführung: Orientierungssysteme für Patient:innen und Angehörige
- Sichere Logistik von Wertsachen: Smarte Nachverfolgbarkeit
- SmartFood: Nachhaltige Verpflegung im Klinikbetrieb
- Hybride Raumnutzung: Flexible Raumplanung
- Mitarbeitendenwohlbefinden: Maßnahmen für Teamklima und Entlastung
Ein besonderes Highlight war die Schul-Challenge, bei der Nachwuchstalente eigene Ideen präsentierten. Insgesamt traten zehn Gruppen gegeneinander an und boten der Jury, bestehend aus Vertretern von UKB, THB, MHB und regionalen Innovationspartnern, innovative Ansätze zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung.
Siegerideen und Abschlussfeier
Die besten Ideen wurden mit Preisen geehrt. Der 1. Platz ging an das Team „Kompass“ für ein digitales und analoges Orientierungssystem. Der 2. Platz wurde von „Caffeinated Caregivers“ gewonnen, die einen App-Prototyp für nachhaltige Lebensmittelversorgung entwickelten. Das Team „WiR“ erhielt den 3. Platz mit ihren Vorschlägen zur Verbesserung der Kommunikation und des Teamklimas.
Die Veranstaltung endete mit einer Feier im IQ-Studentenkeller der THB, wo Musik und Gespräche das Gemeinschaftsgefühl unter den Teilnehmern stärkten. Gabriele Wolter, Geschäftsführerin des UKB, unterstrich die Wichtigkeit der interdisziplinären Zusammenarbeit, während Dr. Gerrit Fleige von der MHB die Innovationskraft der Kooperation lobte. Prof. Dr. Andreas Wilms, Präsident der THB, hob die Relevanz des Austauschs zwischen Forschung und Praxis hervor.
Digitale Transformation im Gesundheitswesen
Die Relevanz solcher Veranstaltungen wird vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung des Gesundheitswesens immer wichtiger. Laut Statista verändern moderne Technologien wie digitale Therapeutika, Telemedizin und die elektronische Patientenakte (ePA) die Gesundheitsversorgung grundlegend. Der weltweite Markt für Digital Health könnte bis 2029 auf über 235 Milliarden Euro anwachsen, wobei digitale Behandlungen und Pflege mehr als die Hälfte des Umsatzes erzielen werden.
Die Integration digitaler Gesundheitsanwendungen (DiGA) in den Klinikalltag zeigt, wie wichtig Innovation für die Zukunft der medizinischen Versorgung ist. Seit 2021 können DiGA von Ärzten verschrieben werden, die im DiGA-Verzeichnis gelistet sind. Aktuell sind 59 DiGA im Verzeichnis, was den Trend hin zu effizienteren und patientenorientierteren Lösungen unterstreicht.
Diese Entwicklung stellt nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance für die Gesundheitslandschaft dar, die durch neue Technologien sicherer und zugänglicher gestaltet werden kann. Um das Potenzial von Digital Health vollends auszuschöpfen, sind innovative Technologien und klare Regulierungen notwendig. Gesundheitsplattformen wie TeleClinic und Doctolib tragen dazu bei, die Vereinbarung von Facharztterminen zu vereinfachen und unterstreichen den übergreifenden Nutzen von digitalen Lösungen.
Für weiterführende Informationen rund um den Health Hackathon Brandenburg besuchen Sie die offizielle Webseite unter www.health-hackathon-brandenburg.de.