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Gesundheitsstudie beleuchtet Einsamkeit und Versorgung in ländlichen Regionen

Die „RISING“-Studie, ein wichtiges Forschungsprojekt zur Gesundheit von Menschen in ländlichen Regionen, steht vor ihrer letzten Erhebungsphase. Die Hochschule Emden/Leer und die Universität Vechta laden alle Personen ab 18 Jahren dazu ein, bis zum 15. September 2025 an der Umfrage teilzunehmen. Ziel der Studie ist es, fundierte Erkenntnisse über die gesundheitliche Lage der ländlichen Bevölkerung in Nordwest-Niedersachsen zu gewinnen, um politische und gesellschaftliche Handlungsempfehlungen zu entwickeln. Bereits jetzt zeigen die bisherigen Ergebnisse signifikante Veränderungen in der psychischen Gesundheit, insbesondere bei Menschen unter 30 Jahren sowie im mittleren Lebensalter. Einsamkeit und ein Mangel an sozialen Beziehungen stellen zentrale Aspekte dar, die mit diesen Veränderungen in Verbindung gebracht werden. Auffällig ist, dass vor allem junge Frauen vermehrt von Einsamkeitsgefühlen berichten.

Die letzte Erhebungsphase soll offene Fragen klären und Interventionsmöglichkeiten erarbeiten. Um die Teilnahme zu fördern, stehen den Interessierten verschiedene Optionen zur Verfügung: Sie können online teilnehmen, einen QR-Code scannen oder einen schriftlichen Fragebogen anfordern. Dies geschieht im Rahmen des interdisziplinären Forschungsverbunds 4N, der unterschiedlichste Bereiche miteinander verbindet. Die Studie wird im Rahmen des Projekts „Nordwest Niedersachsen Nachhaltig Neu“, das vom Bundesland Niedersachsen finanziert wird, durchgeführt. Dieses Projekt zielt darauf ab, Transformationspotenziale für eine nachhaltige Entwicklung in ländlichen Regionen zu gestalten, wobei Themen wie nachhaltige Bildung, Digitalisierung, Gesundheit, landwirtschaftlicher Strukturwandel, regenerative Energie, Tourismus und urban-rurale Planung im Fokus stehen.

Herausforderungen der Gesundheitsversorgung

Die gesundheitliche Versorgung in ländlichen Gebieten steht vor beträchtlichen Herausforderungen. Eine zentrale Erkenntnis ist, dass die Bevölkerung qualitativ hochwertige Gesundheitsdienstleistungen erwartet, unabhängig von ihrem Wohnort. Allerdings ist die Anzahl der Gesundheitsversorgungseinrichtungen in ländlichen Regionen häufig geringer als in städtischen Zentren. Geringe Bevölkerungsdichte führt dazu, dass Patienten lange Anfahrtswege in Kauf nehmen müssen, um medizinische Leistungen in Anspruch zu nehmen. Dies ist insbesondere für ältere Menschen problematisch, die eine höhere Krankheitslast haben und auf mehr medizinische Versorgung angewiesen sind.

Ein weiteres Problem ist die fehlende Tragfähigkeit von Kinderarztpraxen in ländlichen Regionen, die aufgrund niedriger Kinderzahlen oft nicht wirtschaftlich arbeiten können. Vor allem die ambulante Versorgung wird hauptsächlich durch Haus- und Fachärzte, Psychotherapeuten sowie Pflege- und Apothekendienste sichergestellt. Die Bedarfsplanung in diesen ländlichen Gebieten erfolgt durch Richtlinien der ärztlichen Selbstverwaltung, wobei häufig weniger Ärzte pro Einwohner zur Verfügung stehen und Praxen sich in größeren Städten konzentrieren.

Innovative Ansätze zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung

Um die medizinische und pflegerische Versorgung in ländlichen Gebieten zu verbessern, sind innovative Versorgungsmodelle unabdingbar. Beispiele solcher Konzepte sind Kooperationen zwischen Haus- und Fachärzten, telemedizinische Angebote sowie mobile Gesundheitsdienstleister. Auch der stationäre Sektor, der in ländlichen Regionen oft aus kleineren Einrichtungen wie Akutkrankenhäusern und Pflegeheimen besteht, sieht sich Herausforderungen gegenüber. Diese kleineren Einrichtungen haben höhere Kosten pro Leistung, was oftmals zu Schließungen von Abteilungen führt, wie das Beispiel des Kreiskrankenhauses Wolgast zeigt, das 2016 seine Abteilungen für Geburtshilfe und Pädiatrie aufgrund zu geringer Fallzahlen schließen musste.

Die Erreichbarkeit von Krankenhäusern ist für die Bevölkerung von entscheidender Bedeutung, auch wenn es keine einheitliche Definition für „angemessene Zeit“ gibt. Zukünftige Gesundheitsversorgung erfordert deshalb enge Kooperationen zwischen stationären und ambulanten Sektoren sowie die Integration der Gesundheitsversorgung in die allgemeine Daseinsvorsorgeplanung. Innovative Ansätze könnten also helfen, die Herausforderungen, vor denen ländliche Regionen stehen, zu bewältigen und die Lebensqualität der dort lebenden Bevölkerung zu verbessern.

Für weitere Informationen zur RISING-Studie und möglichen Teilnahmeoptionen besuchen Sie bitte die Webseite der Universität Vechta und das Pressemitteilung-Dokument. Für einen tiefergehenden Kontext zur Gesundheitsversorgung in ländlichen Gebieten wenden Sie sich an die Bundeszentrale für politische Bildung.

Statistische Auswertung

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essen-oldb.de
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bpb.de

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