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Gesundheitsversorgung im Wandel: MHH-Mitarbeitende kämpfen für Entlastung!

Das Gesundheitssystem in Deutschland steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im Bereich der Arbeitsbedingungen für Beschäftigte in Kliniken. Ein bemerkenswerter Schritt in die richtige Richtung wurde an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) unternommen, wo Beschäftigte in Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft Verdi Entlastungsmaßnahmen erkämpften. Laut MHH soll die am 1. April 2025 in Kraft getretene Entlastungsvereinbarung (E-VE) eine nachhaltige Erleichterung für die Mitarbeitenden im Pflege- und medizinisch-technischen Dienst darstellen.

MHH-Vizepräsidentin Martina Saurin bezeichnete die E-VE als ein Zeichen der Wertschätzung und als Teil der Attraktivität der Arbeitgeberin. Die Vereinbarung regelt beispielsweise Mindestbesetzungen auf Stationen sowie Belastungsausgleiche für bestimmte belastende Situationen, die im Arbeitsalltag der Mitarbeitenden häufig auftreten. Dazu zählen kurzfristige Dienstplanänderungen oder Einsätze in anderen Bereichen.

Belastungen im Gesundheitssektor

Die MHH berichtet von einer rekordverdächtigen Anzahl an Mitarbeitenden im Pflegedienst und medizinisch-technischen Dienst. Dennoch besteht weiterhin ein großer Bedarf an neuen Fachkräften, um der steigenden Arbeitsbelastung gerecht zu werden. Die E-VE sieht vor, dass Mitarbeitende bei mehrfacher Unterschreitung der vereinbarten Mindestbesetzungen Anspruch auf einen Belastungsausgleich in Form von zusätzlicher Freizeit haben. Dies wurde für die Beschäftigten als sehr positiv empfunden, denn wie Fachkrankenpfleger Veith Stahlheber berichtete, konnte so die Arbeitsbelastung spürbar reduziert werden, auch wenn sich die Personalbesetzung auf seiner Intensivstation nicht merklich verbessert hat, wie Verdi ergänzt.

In seinem Team seien bereits über 100 Tage an Freizeitausgleich zusammengekommen. Dies verdeutlicht nicht nur das Engagement der Mitarbeitenden, sondern auch den Druck auf die Kliniken, mehr Personal einzustellen. Der Freizeitausgleich hat nicht nur den Mitarbeitenden geholfen, sondern könnte auch als Anreiz für die Anwerbung neuer Kräfte genutzt werden. Die Mainzer Uniklinik hat dies bereits in die Tat umgesetzt, indem sie den Tarifvertrag Entlastung nutzt, um neues Personal zu gewinnen und zu halten. Ohne Zweifel trägt dies zu einer besseren Versorgung der Patientinnen und Patienten bei.

Dringlichkeit der Fachkräfteanziehung

Angesichts der aktuellen Situation im Gesundheitswesen wächst die Dringlichkeit, Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. Eine Studie von PwC zeigt, dass ein angemessenes Gehalt der wichtigste Anreiz für die Anwerbung in der Pflege ist. Die Mehrheit von 68 Prozent der Wechselwilligen, Arbeitslosen und Absolvent:innen der letzten drei Jahre nennt die Bezahlung als entscheidende Bedingung, um bis zur Rente in der Pflege zu bleiben.

Weitere wichtige Faktoren sind bessere Arbeitszeiten, die von 49 Prozent und eine verbesserte personelle Ausstattung, die von 47 Prozent genannt werden. Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass Kliniken, um konkurrenzfähig zu bleiben, Gehaltsanreize und bessere Arbeitsbedingungen anbieten müssen. Auch erfahrene Fachkräfte legen großen Wert auf solche Anreize, auch wenn dies nur von 41 Prozent genannt wird.

Insgesamt zeigt sich, dass die Implementierung von Entlastungsmaßnahmen und die gezielte Ansprache der fachlichen Ressourcen im Gesundheitswesen keine kurzfristigen Lösungen darstellen, sondern Teil eines umfassenden Änderungsprozesses sind, der nötig ist, um die Beschäftigten zu entlasten und das Gesundheitssystem nachhaltig zu stärken.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
mhh.de
Weitere Infos
gesundheit-soziales-bildung.verdi.de
Mehr dazu
pwc.de

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