
Prof. Dr. Peter R. Schreiner, ein renommierter Chemiker an der Justus-Liebig-Universität Gießen, wurde mit der Schrödinger-Medaille 2025 ausgezeichnet. Diese Ehrung wird seit 1987 jährlich von der World Association of Theoretically Oriented Chemists (WATOC) für herausragende Leistungen in der Theoretischen und Rechnerischen Chemie vergeben. Schreiner leitet das Institut für Organische Chemie an der JLU und hat in den letzten Jahren bedeutende Beiträge in verschiedenen Forschungsgebieten geleistet.
Seine Forschungsgebiete umfassen unter anderem metallfreie Katalyse, Nanodiamanten und die Untersuchung quantenmechanischer Tunnelphänomene. Besonders bemerkenswert ist seine Entdeckung einer neuen Triebkraft chemischer Reaktionen, die Tunnelkontrolle, die tiefere Einblicke in Quantentunnel-Effekte ermöglicht. Darüber hinaus hat er einflussreiche Arbeiten zu Londonschen Dispersionswechselwirkungen verfasst und deren Anwendung in der Chemie innovativ gestaltet. Diese Fortschritte beruhen auf seiner Kombination aus fortschrittlichen Computermethoden und experimentellem Design, die dazu beitragen, das Verständnis chemischer Reaktivität entscheidend zu verbessern.
Ehrungen und Auszeichnungen
Die Schrödinger-Medaille ist nicht das einzige Zeichen für Schreiners herausragende Leistungen. Er ist Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina sowie der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Zu seinen bisherigen Ehrungen zählen die Adolf-von-Baeyer-Denkmünze im Jahr 2017, ein ERC Advanced Grant im Jahr 2022 und der Arthur C. Cope Scholar Award im Jahr 2021. Im Jahr 2024 wurde ihm zudem der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) verliehen. Diese Auszeichnungen unterstreichen nicht nur seine wissenschaftliche Expertise, sondern auch seine bedeutenden Beiträge zum Forschungsfeld.
Das Jahr 2025 wurde von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft als „Quantenjahr“ ausgerufen, um die fortschreitende Entwicklung der Quantentheorie zu würdigen. In diesem Kontext erlangt Schreiners Auszeichnung besondere Bedeutung. Seine Arbeiten in der Chemie korrelieren eng mit den aktuellen Entwicklungen in der Quantenmechanik.
Historischer Kontext der Schrödinger-Medaille
Die Schrödinger-Medaille ehrt jedes Jahr Wissenschaftler, die hervorragende Beiträge in der theoretischen Chemie geleistet haben. Seit ihrer Einführung im Jahr 1987 haben zahlreiche prominente Wissenschaftler diese Auszeichnung erhalten, darunter Größen wie Enrico Clementi und John Pople. Zu den späteren Preisträgern gehören auch innovative Forscher wie Frank Neese und Gustavo Scuseria, die in ihren Bereichen wegweisende Fortschritte erzielt haben. In einer Liste der Preisträger ist die Kontinuität des wissenschaftlichen Fortschritts in der Theoretischen Chemie dokumentiert und zeigt, wie wichtig diese Disziplin für die globalen wissenschaftlichen Herausforderungen ist.
Durch die Kombination von Theorie und praktischen Experimenten trägt Prof. Schreiner maßgeblich dazu bei, das Potenzial der theoretischen Chemie auszuschöpfen und innovative Lösungen für gegenwärtige chemische Probleme zu entwickeln. Seine Arbeit ist ein leuchtendes Beispiel für den Einfluss, den die theoretische Chemie auf die moderne Wissenschaft hat.