
Im Rahmen des Girls‘ Day 2025, der am 3. April 2025 an der Deutschen Sporthochschule Köln stattfand, hatten 24 Schülerinnen aus Köln und Umgebung die Gelegenheit, Einblicke in MINT-Studiengänge und berufliche Perspektiven zu gewinnen. Diese Initiative zielt darauf ab, Mädchen und junge Frauen für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu begeistern. Die Veranstaltung wurde von Dr. Theresa Hoppe, Referentin der Gleichstellung, eröffnet.
Ein besonderes Highlight der Veranstaltung war der praxisnahe Einblick in das Ringen und Kämpfen unter der Leitung von Dr. Susen Werner. Hierbei spielten Fairness und Teamgeist eine zentrale Rolle, die durch unterhaltsame Poolnudel-Kämpfe verdeutlicht wurden. Darüber hinaus gab die Studienberatung einen Überblick über das Studienangebot der Hochschule, während Lisa Krampe Einblicke in den Beruf des Sportinformatikers und die Sportspielforschung gab.
Vielfalt in MINT-Studiengängen fördern
Der Girls‘ Day an der Deutschen Sporthochschule Köln bot nicht nur theoretische Informationen, sondern auch praktische Erfahrungen. Ein Laborbesuch im Institut für Biomechanik und Orthopädie stellte verschiedene Messmethoden vor, darunter die Ermittlung der Sprunghöhe mit einer Kraftmessplatte und die Schlagkraft an einem Crashtest-Dummy. Ziel war es, den Schülerinnen die wissenschaftlichen Methoden der Biomechanik näherzubringen und sie aktiv einzubeziehen.
Bereits am 18. März 2025 fand der bundesweite Girls‘ Day an der Freien Universität Berlin statt, wo über 520 Schülerinnen an mehr als 40 Workshops in Biologie, Chemie, Informatik und Physik teilnahmen. Ziel dieser Veranstaltungen ist es, alte Geschlechterrollen aufzubrechen und junge Frauen zu ermutigen, in unterrepräsentierte Berufsfelder einzutreten. Aktuelle Statistiken zeigen, dass in den MINT-Fächern an der FU Berlin nur 28 % der Informatikstudierenden und etwa ein Drittel der Physikstudierenden weiblich sind, ein steigerungsfähiger Wert, wenn man bedenkt, dass der Anteil vor zehn Jahren unter 20 % lag.
Schritte zur Gleichstellung in der Wissenschaft
Obwohl Frauen in Deutschland gut ausgebildet sind, sinkt ihr Anteil an Hochschulen mit steigender akademischer Karriereleiter, ein Phänomen, das als „leaky pipeline“ bekannt ist. Laut dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) beträgt der Frauenanteil unter Doktorandinnen 46 %, unter Habilitandinnen 37 % und unter Professorinnen 29 %. Das BMBF hat das Ziel, diesem Trend entgegenzuwirken und Gleichstellung in der Wissenschaft zu fördern.
Das Professorinnenprogramm von Bund und Ländern, welches 2023 in die vierte Programmphase startete, soll dazu beitragen, den Frauenanteil in der Wissenschaft zu erhöhen. Zudem ist die Integration von Geschlechteraspekten in Forschungsprozesse von großer Bedeutung für bessere Forschungsergebnisse. Ein Beispiel dafür ist die Initiative „Vielfalt an deutschen Hochschulen“, die von 2022 bis 2024 gefördert wird und darauf abzielt, Diversität und Sichtbarkeit von Frauen in Wissenschaft und Innovation zu stärken.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Veranstaltungen wie der Girls‘ Day nicht nur dazu dienen, das Selbstbewusstsein von Mädchen zu stärken, sondern auch eine zentrale Rolle bei der Bekämpfung von Geschlechterungleichheiten in MINT-Bereichen spielen. Der nächste Girls‘ Day an der Deutschen Sporthochschule Köln ist bereits für den 23. April 2026 geplant und wird sicherlich weitere junge Frauen auf dem Weg in die MINT-Berufe motivieren.