
Am 8. März 2025 wird an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) ein bedeutendes Mentoring-Programm für Nachwuchswissenschaftlerinnen eingeführt. Das Programm zielt darauf ab, die Karrieren von Frauen in der Wissenschaft zu fördern und den Austausch zwischen erfahrenen Wissenschaftlerinnen und jungen Talenten zu erleichtern. Als eine der vielversprechenden Teilnehmerinnen steht Martha Egan, eine Doktorandin in Europastudien, die von ihrer Mentorin Dr. Eva Ries unterstützt wird. Diese Initiative ist Teil eines umfassenderen Engagements der KU, die Gleichstellung von Frauen in der Wissenschaft voranzutreiben, und wird von Prof. Dr. Kathrin Schlemmer, der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der Universität, geleitet.
Die KU setzt außerdem auf Familienfreundlichkeit, indem sie mobile Kinderzimmer, sogenannte Kids-Boxen, direkt auf dem Campus zur Verfügung stellt. Zusätzlich wurde ein Ferienprogramm für Schulferien und eine Spielecke in der Eichstätter Mensa eingeführt. Diese Maßnahmen sind für alle Mitglieder der KU zugänglich und tragen zur Schaffung eines unterstützenden Umfelds für Wissenschaftlerinnen und deren Familien bei. Prof. Schlemmer spielt eine zentrale Rolle in der Antragstellung für das Professorinnenprogramm, das darauf abzielt, die Gleichstellungsziele und -aktivitäten weiterzuentwickeln und erfolgreich umgesetzte Maßnahmen fortzuführen.
Das Professorinnenprogramm 2030
Das Professorinnenprogramm 2030, das im November 2022 beschlossen wurde, stellt einen bedeutenden Meilenstein in der Förderung von Frauen in Führungspositionen innerhalb der Hochschulen dar. Dieses Programm baut auf den Erfolgen vorheriger Phasen auf und hat das Ziel, die Anzahl der Professorinnen zu erhöhen, Nachwuchswissenschaftlerinnen zu fördern und strukturelle Gleichstellung zu verankern. Das BMBF berichtet, dass Bund und Länder insgesamt 320 Millionen Euro für diese Initiativen über einen Zeitraum von acht Jahren bereitstellen. Bisher konnten durch das Programm bereits 907 Professuren gefördert werden.
Die Notwendigkeit dieser Programme wird besonders deutlich durch das Phänomen der „Leaky Pipeline“, bei dem Frauen im Wissenschaftssystem trotz hoher Erfolgsquoten bei Bildungsabschlüssen zunehmend in der akademischen Karriere abnehmen. Während der Frauenanteil unter Doktorandinnen bei 46% und unter Habilitandinnen bei 37% liegt, beträgt er bei Professorinnen aktuell nur 28%. Das BMBF hat sich zum Ziel gesetzt, dieser Divergenz entgegenzuwirken und die Parität in der Wissenschaft zu fördern.
Evaluation und Zukunftsperspektiven
Die ersten drei Phasen des Professorinnenprogramms wurden positiv evaluiert, wobei nachweisbare strukturelle Fortschritte erzielt wurden. Für die neue Förderperiode, die 2023 begann, haben 92 Hochschulen erfolgreich teilgenommen und dabei ihre Gleichstellungskonzepte eingereicht. Nur Hochschuleinrichtungen mit genehmigten Konzepten können Weiterfinanzierungen beantragen. Die Bewerbungsfrist für Anschubfinanzierungen für unbefristete Professuren läuft noch bis zum 30. September 2025.
Dieses Programm und die Maßnahmen zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft sind nicht nur für die Entwicklung der Betroffenen wichtig, sondern auch für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Hochschulen. Eine vielfältige akademische Landschaft führt zu besseren Forschungsergebnissen und unterstützt die Innovationskraft in den entsprechenden Ländern. Prof. Dr. Gabriele Gien, Präsidentin der KU, hebt die Bedeutung der Gleichstellung in der Wissenschaftscommunity hervor und setzt sich aktiv für die Umsetzung dieser Programme ein.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die KU mit ihren konkreten Maßnahmen ein Zeichen in Richtung Gleichstellung setzt und damit dazu beiträgt, die Chancengleichheit an Hochschulen in Deutschland entscheidend zu verbessern.