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Gott im digitalen Zeitalter: KI verändert unsere Religion!

Die Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) verändern die religiöse Landschaft massiv. Ein neues Forschungsprojekt, das unter dem Namen CARD (Conceptualizing Agency, Religion and Digitalization) an den Universitäten Bremen und Würzburg ins Leben gerufen wurde, beschäftigt sich mit den Auswirkungen dieser Technologien auf das Handeln und die Autorität im Kontext von Religion. Die Studie, die interdisziplinär angelegt ist und auf drei Jahre ausgelegt wurde, wird geleitet von der Bremer Professorin Kerstin Radde-Antweiler und der Würzburger Religionspädagogin Ilona Nord. Gemeinsam wollen sie die Veränderungen der religiösen Handlungsfähigkeit untersuchen, die durch die Digitalisierung und den Einsatz von KI hervorgerufen werden.

Unter dem Einfluss von Technologien wie Online-Übertragungen von Gottesdiensten und der Nutzung sozialer Medien haben viele Religionsgemeinschaften ihre Kommunikationsstrategien seit der Corona-Pandemie angepasst. Die Integration von KI in diesen Prozess ist ein zentrales Anliegen des Projektes. Die Forscher untersuchen, wie die Beziehung zwischen Mensch und Gott sich verändert, wenn Maschinen in den Prozess der religiösen Praktiken einbezogen werden. Erste Anwendungen von KI in diesem Bereich umfassen unter anderem die Erstellung von Predigten sowie seelsorgerliche Apps.

Interdisziplinäre Forschung und internationale Zusammenarbeit

Das CARD-Projekt bringt ein Netzwerk von Forschenden aus 13 verschiedenen Disziplinen zusammen, darunter Theologie, Religionswissenschaft, Philosophie, Soziologie, Medienwissenschaften, Informatik und Psychologie. Internationale Partner aus den USA, Schweden, Norwegen und den Niederlanden sind ebenfalls in das Forschungsnetzwerk integriert. Der Fokus liegt darauf, eine theoretische Grundlage zu entwickeln, um das Handeln von Menschen, Religion und digitalen Technologien zu verstehen. Die Ergebnisse der Forschung werden schließlich in einem Handbuch veröffentlicht, das disziplinäre Perspektiven und zentrale Konzepte umfasst.

Ein weiterer Aspekt der Forschung ist die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, der durch die Integration von sechs Nachwuchsforschenden als Vollmitglieder unterstützt wird. Zudem sind Arbeitstagungen mit internationalen Experten geplant, um die Sichtbarkeit der deutschsprachigen Forschung in diesem innovativen Bereich zu stärken.

KI und ihre Rolle in der Religion

Das Forschungsteam interessiert sich auch für die Frage, ob KI-Systeme religiöse Autorität ausüben können. Die Analyse der Parallelen zwischen KI und Religionen zeigt, dass beide Bereiche in der Lage sind, Heilsversprechen zu bieten. Diese Versprechen basieren üblicherweise auf metaphysischen Annahmen, wie etwa dem Glauben an Götter oder an ein Leben nach dem Tod. Die Dynamik und die Nebenwirkungen dieser Diskurse werden im Rahmen der Forschung genau betrachtet.

Bereits heute gibt es erste Beispiele für den Einsatz von KI im religiösen Kontext, wie den Einsatz von Priesterraboter oder Achtsamkeitsapps. Diese neuen Technologien werfen grundlegende Fragen zu menschlicher Handlungsfähigkeit und der Rolle von KI in religiösen Praktiken auf.

Das CARD-Projekt ist nicht nur ein wichtiger Schritt zur Erforschung von Religion und Technologie, sondern auch eine Vorbereitung auf ein größeres internationales Forschungsprojekt, das ab Ende 2028 in Planung ist. Es wird deutlich, dass die Schnittstellen zwischen digitaler Innovation und religiöser Praxis immer mehr an Bedeutung gewinnen und einen wesentlichen Beitrag zur Wissenschaft und Gesellschaft leisten können.

Für weitere Informationen über das Projekt CARD können Interessierte die Berichte auf uni-bremen.de, domradio.de und irw.uni-heidelberg.de nachlesen.

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Beste Referenz
uni-bremen.de
Weitere Infos
domradio.de
Mehr dazu
irw.uni-heidelberg.de

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