Allgemein

Händigkeit und Demenz: Neue Forschung zeigt überraschende Zusammenhänge!

Am 8. September 2025 veröffentlichten Dr. Annakarina Mundorf, Sarah Merklein und Jette Borawski von der Hochschule für Gesundheit (MSH) sowie Prof. Dr. Sebastian Ocklenburg vom Institut für Kognitive Neurowissenschaft (ICAN) eine umfassende Meta-Analyse. Diese erschien im Fachjournal Neuroscience & Biobehavioral Reviews und befasst sich detailliert mit einer faszinierenden Verbindung zwischen Händigkeit und neurodegenerativen Erkrankungen, insbesondere Demenz.

Fokus der Analyse sind die Unterschiede in der Händigkeit von Menschen, die an Demenz, einschließlich Alzheimer, leiden, im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen. Die Forscher bemerkten, dass atypische Händigkeit, also sowohl Links- als auch Gemischthändigkeit, in Zusammenhang mit Veränderungen in der Hirnasymmetrie steht. Dieses interessante Ergebnis könnte Ansatzpunkte für zukünftige Studien bieten, um frühzeitige Anzeichen neurodegenerativer Prozesse besser zu verstehen, insbesondere bei der Alzheimer-Erkrankung.

Zusammenhang zwischen Händigkeit und neurologischen Erkrankungen

In einer parallelen Untersuchung, die in der Zeitschrift Psychological Bulletin am 2. Mai 2025 veröffentlicht wurde, wird der Zusammenhang zwischen abweichender Händigkeit und bestimmten neurologischen Erkrankungen weiter erörtert. Eine internationale Forschungskollaboration aus Bochum, Hamburg, Nimwegen und Athen stellte fest, dass Links- oder Gemischthändigkeit häufig bei Patientinnen und Patienten mit frühzeitig manifestierenden Erkrankungen wie Dyslexie, Schizophrenie und Autismus auftritt. Diese Ergebnisse stützen sich auf die Hypothese, dass Sprache und Händigkeit im Gehirn einseitig verankert sind, was zu einer Verbindung zwischen diesen beiden Aspekten führt.

Dr. Julian Packheiser vom Institut für Kognitive Neurowissenschaft der Ruhr-Universität Bochum hat zudem den signifikanten häufigeren Auftreten von Links- und Gemischthändigkeit bei Personen mit Dyslexie bekräftigt. Auch bei Autismus und Schizophrenie zeigt sich eine ähnliche Häufung, wobei die Untersuchungen darauf hindeuten, dass abweichende Händigkeit eng mit den frühen Symptomen dieser Erkrankungen verbunden ist. Hingegen wurde kein Zusammenhang bei Depressionen festgestellt, da diese in der Regel erst um das 30. Lebensjahr auftreten.

Forschungsimplikationen und der Weg nach vorn

Die Erkenntnisse dieser beiden Studien eröffnen neue Perspektiven für die Forschung in der Neuropsychologie. Die Untersuchung der Unterschiede in der Händigkeit kann nicht nur zur Früherkennung von Demenz beitragen, sondern auch zu einem besseren Verständnis der neurologischen Entwicklungsstörungen. Künftig könnten solche Studien helfen, die Komplexität der Hirnentwicklung besser zu erfassen und frühzeitige Interventionen zu ermöglichen.

Insgesamt zeigen die Ergebnisse sowohl eine Vielfalt als auch Komplexität der Zusammenhänge zwischen Händigkeit und neurologischen Erkrankungen auf. Indem sie diese Aspekte beleuchten, laden die aktuellen Forschungen dazu ein, neue Hypothesen zu formulieren und die Mechanismen hinter diesen Verbindungen weiter zu erkunden. Solche Erkenntnisse sind entscheidend, um bessere Diagnose- und Behandlungsansätze für Betroffene zu entwickeln.

Für detaillierte Informationen über die Meta-Analyse zu Händigkeit und Demenz lesen Sie Medical School Hamburg, oder erfahren Sie mehr über den Zusammenhang zwischen Händigkeit und neurologischen Erkrankungen bei RUB und Univadis.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
medicalschool-hamburg.de
Weitere Infos
news.rub.de
Mehr dazu
univadis.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert