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Heimatsuche im modernen Chaos: Ein Buch regt zum Nachdenken an!

Am 14.07.2025 veröffentlicht Prof. Dr. Alfred Hirsch sein neues Buch „Heimatweh. Eine philosophische Erzählung“. Dies geschieht im Rahmen der Reihe „Philosophie erzählt“ des Karl Alber Verlags und ist der 19. Band dieser Reihe. Wie uni-wh.de berichtet, richtet sich das Werk sowohl an Fachkolleg:innen als auch an ein breiteres Publikum.

Das Buch thematisiert den Verlust von Heimat und dessen Auswirkungen als universelles Phänomen. Die Ursachen dieses Verlusts sind vielfältig und reichen von Flucht und Krieg über Umweltzerstörung bis hin zu gesellschaftlichem Wandel. Hirsch beleuchtet die Sehnsucht nach Zugehörigkeit und die Herausforderungen, die beim Streben nach einer neuen Heimat entstehen. Interessanterweise beschreibt er auch, dass selbst Menschen, die ihre Herkunftsorte nie verlassen haben, Heimatverlust erfahren. Auslöser hierfür sind unter anderem die Industrialisierung, Zersiedelung und die Zerstörung natürlicher Lebensräume.

Persönliche und philosophische Einblicke

Prof. Dr. Alfred Hirsch, der an der Universität Witten/Herdecke lehrt, verbindet in seinem Buch persönliche Erfahrungen mit politischem Gespür und wissenschaftlicher Tiefe. Er regt zum Nachdenken über die eigene Herkunft, Identität und die Möglichkeit, neu heimisch zu werden, an. In den Worten von philosophie.ch wird deutlich, dass Heimat nicht nur einen physischen Ort, sondern auch eine kulturelle und emotionale Dimension umfasst.

Heimat hat dabei zwei Dimensionen: die lokale oder kulturelle Herkunft und die persönliche Identität. Anthropologisch gesehen bildet sich ein Spannungsfeld zwischen Zugehörigkeit zu Gruppen, wie Familie, Sprachgemeinschaften, Völkern und Kulturen, und der persönlichen Einzigartigkeit. Die Frage „Wo kommst Du her?“ ist oft ein Versuch, eine Person in soziale und kulturelle Kontexte einzuordnen.

Der Begriff Heimat ist dialektisch; er kann sowohl prägend als auch erdrückend sein. Identifikation und Distanzierung sind entscheidende Aspekte individueller Entwicklung. Einige Menschen fühlen sich stark mit ihrem Heimatdialekt verbunden, während andere sich von diesem distanzieren und Hochsprache sprechen, was bei ihnen kein Heimatgefühl erzeugt. Diese unterschiedlichen Empfindungen zeigen, dass es im Umgang mit dem Konzept der Heimat kein „Richtig“ oder „Falsch“ gibt.

Heimatlosigkeit und neue Identitätsquellen

Heimatlosigkeit kann durch verschiedene Umstände entstehen, etwa durch Umzüge oder Flucht, wie es im Fall des syrischen Bürgerkriegs zu beobachten war. Der Verlust von Heimat ist oft mit Schmerz und Trauma verbunden, bietet jedoch auch neue Identitätsquellen. Hirsch thematisiert, dass sogenannte „Luftwurzeln“ eine neue Form der funktionierenden Identität ermöglichen können.

Der Prozess der Überwindung von Trauma und Schmerz ist für jeden Menschen unterschiedlich und hängt von den inneren Kräften und der Unterstützung ab, die man erhält. Emotionale und intellektuelle Stärke sind notwendig, um sich mit der eigenen Herkunft zu identifizieren und zugleich Distanz dazu zu schaffen. Die Fähigkeit zur Selbstbildung ist zentral für das innere Selbst und die Selbststeuerung, wobei die Entscheidungen über die Verbundenheit mit der Herkunft und das individuelle Heimatgefühl immer persönlich und variabel bleiben.

Die öffentliche Buchvorstellung von „Heimatweh“ ist im Herbst in Witten geplant. Ein Termin wird noch bekannt gegeben. Die philosophischen Überlegungen und Einsichten von Hirsch werden die Leser mit Sicherheit zum Nachdenken anregen und in eine tiefere Auseinandersetzung mit dem Thema Heimat führen.

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Beste Referenz
uni-wh.de
Weitere Infos
philosophie.ch

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