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Heiße Zukunft für Freiburg: So wird die Stadt zum Hitze-Hotspot!

Freiburg steht vor einer erheblichen Herausforderung: Die Stadt wird durch den Klimawandel zunehmend von Hitzebelastung betroffen sein. Eine neue Studie, die von der Universität Freiburg in Zusammenarbeit mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) durchgeführt wurde, prognostiziert eine alarmierende Entwicklung der Hitzetage bis zum Ende des 21. Jahrhunderts. Diese Forschung nutzt ein KI-Modell, um eine präzise Simulation des Stadtklimas für den Zeitraum von 2070 bis 2099 zu erstellen. Laut uni-freiburg.de wird unter dem pessimistischen Szenario angenommen, dass die Stadt bis zu 307 Stunden pro Jahr mit einer gefühlten Temperatur von über 32 °C konfrontiert sein könnte. Im Vergleich zur Referenzperiode von 1990 bis 2019, wo es durchschnittlich 135 Stunden mit starker Hitzebelastung gab, stellt dies eine drastische Zunahme dar.

Besonders dramatisch wird die Situation bei sehr starker Hitzebelastung (>38 °C) sein, dessen Stundenanzahl sich im pessimistischsten Szenario auf 71 Stunden pro Jahr erhöhen könnte – ein Anstieg von zehnmal im Vergleich zu den lediglich 7 Stunden jährlich während der Referenzperiode. Die Hitzebelastung ist jedoch nicht gleichmäßig verteilt; sie variiert erheblich innerhalb der Stadt je nach Bebauungsdichte, Vegetation und Luftzirkulation. Die Studie hat verschiedene Stadtgebiete, darunter Industriegebiete und Wohnviertel mit altem Baumbestand, untersucht.

Herausforderungen durch städtische Bedingungen

Freiburg zählt zu den heißesten Städten in Deutschland, was vor allem auf ihre Lage im Oberrheingraben zurückzuführen ist. Die stetig steigende Anzahl an Hitzetagen über 34 °C und tropischen Nächte über 20 °C bringt erhebliche Herausforderungen mit sich. Zudem sind städtische Gebiete aufgrund ihrer dichten Bebauung und der hohen Versiegelung der Flächen stärker von Hitzebelastung betroffen als das Umland. Dies wurde auch im Klimaanpassungskonzept, das 2018 im Stadtplanungsamt erstellt wurde, anerkannt, um die Lebensqualität langfristig zu sichern. Das Konzept legt den Fokus auf das Handlungsfeld „Hitze“ und beleuchtet zentrale Fragen zur stadtklimatischen Situation sowie effektiven Anpassungsmaßnahmen, wie freiburg.de berichtet.

Zu den Kernbereichen in diesem Konzept zählen das Grün- und Freiraumsystem sowie die Stadt- und Gebäudestruktur. Geplant sind unter anderem die Pflanzung großkroniger Bäume, die Begrünung von Dächern und Fassaden sowie Maßnahmen zur Verschattung von Gebäuden und öffentlichen Plätzen. Darüber hinaus wird der Schutz von Luftleitbahnen, die aus dem Schwarzwald kommen, sowie die Flächenentsiegelung betont. Dadurch soll eine bessere Vernetzung von Freiflächen gewährleistet werden.

Klimaanpassung als Priorität

Das Konzept umfasst mehrere Maßnahmenpakete, die speziell auf verschiedene Stadtstrukturtypen abgestimmt sind, wie etwa Zeilenbebauung oder Gewerbeflächen. Die Anpassung erfolgt durch eine Kombination unterschiedlicher Maßnahmen, wie die Schaffung und den Schutz von Luftleitbahnen, die Beibehaltung und Neuanlage öffentlicher Freiflächen und die Verbesserung der Erreichbarkeit von Grün- und Waldflächen. Diese Maßnahmen werden nicht nur in den Bauleitplanungen berücksichtigt, sondern auch in der Neuaufstellung des Flächennutzungsplans 2040 einfließen.

Die Relevanz des Konzepts wurde durch Auszeichnungen untermauert: Es wurde 2023 mit dem 2. Platz beim Deutschen Städtebaupreis in der Kategorie Sonderpreis „Klimawandel gestalten“ gewürdigt und erhielt 2019 den Preis im Wettbewerb „Klimaaktive Kommunen“ des Bundesumweltministeriums. Diese Anerkennung zeigt den bemühten Ansatz der Stadt Freiburg, den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen und die Lebensqualität auch in Zukunft zu sichern.

Insgesamt verdeutlicht die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Universität Freiburg und KIT sowie das Engagement der Stadt, dass der Klimawandel vor der Tür steht und er ernst genommen werden muss.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-freiburg.de
Weitere Infos
freiburg.de
Mehr dazu
staedtetag.de

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