
Die Universität Hildesheim hat sich mit ihrem Gleichstellungskonzept im Rahmen des Professorinnenprogramms 2030 als Vorreiter in der Förderung weiblicher Wissenschaftlerinnen etabliert. Am Mittwoch, den 18. Juni 2025, wurde bekannt, dass die Universität Teil des bundesweiten Förderprogramms des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt ist. Ziel des Programms ist es, den Anteil von Frauen auf Professuren der Besoldungsgruppen W2 und W3 zu erhöhen.
Seit der Einführung des Programms im Jahr 2008 wurden bundesweit über 850 geförderte weibliche Professuren verzeichnet. An der Universität Hildesheim liegt der Anteil der Professorinnen aktuell bei beeindruckenden 42%, was über dem bundesweiten Durchschnitt von 29% steht. Die Daten zeigen auch, dass seit 2008 insgesamt 63 Professoren und 57 Professorinnen neu berufen wurden.
Gleichstellungspolitik an der Universität Hildesheim
Dr. Silvia Lange, die zentrale Gleichstellungsbeauftragte der Universität, hebt die gelebte Praxis der Gleichstellung hervor. Diese aktive Gleichstellungspolitik trägt erheblich zum hohen Frauenanteil bei. Die Fördermittel, die durch das Programm bereitgestellt werden, finanzieren eine Reihe von Maßnahmen und Projekten, die gezielt darauf abzielen, die Gleichstellung insbesondere für Studentinnen und Wissenschaftlerinnen in frühen Karrierephasen zu fördern.
Das Professorinnenprogramm verfolgt dabei zwei zentrale Ziele: Zum einen die Erhöhung des Frauenanteils auf Professuren und zum anderen die Stärkung der Gleichstellungsstrukturen an den Hochschulen. Die Universitäten müssen dazu Gleichstellungskonzepte einreichen, die dann durch ein Gremium begutachtet werden, bevor Förderanträge für unbefristete Erstberufungen auf W2 oder W3 Professuren gestellt werden können. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) übernimmt hierbei bis zu 50% der Finanzierung, während zusätzliche Mittel auch über das Land beantragt werden können.
Initiativen zur Unterstützung weiblicher Wissenschaftlerinnen
Das Gleichstellungsbüro der Universität Hildesheim initiiert eine Vielzahl von Projekten zur Unterstützung weiblicher Wissenschaftlerinnen. Dazu zählen unter anderem die Zertifizierung als familiengerechte Hochschule, das ProKarriere-Mentoring für Studentinnen und Absolventinnen sowie individuelle Personalentwicklungsmaßnahmen. Stipendien und Stellen für Promotionsanschub und Forschungsanträge sollen die langfristige Gewinnung von Frauen für wissenschaftliche Karrieren fördern.
Bislang wurden seit 2008 finanzielle Förderungen für sieben Professorinnen beantragt. Es wird erwartet, dass in der aktuellen Programmrunde zwei bis drei weitere Förderanträge hinzukommen. Diese Maßnahmen stehen im Rahmen der Herausforderungen, die nachhaltige Umsetzung des Gleichstellungskonzepts und die strukturelle Verankerung bewährter sowie neuer Projekte erfordern.
Das Professorinnenprogramm hat im gesamten Bundesgebiet seit seiner Einführung eine positive Wirkung gezeigt. Es fördert nicht nur die Gleichstellung von Frauen und Männern in Hochschulen, sondern hilft auch, der „Leaky Pipeline“ entgegenzuwirken, bei der der Anteil von Frauen in höheren akademischen Positionen sinkt. Der Frauenanteil bei Bildungsabschlüssen bis zur Promotion liegt zwar bei 46% für Doktorandinnen und 37% für Habilitandinnen, jedoch beträgt der Anteil der Professorinnen lediglich 29%.
Die dritte und letzte Einreichungsrunde für das Professorinnenprogramm 2030 läuft bis zum 31. August 2025. Hochschulen sind eingeladen, individuelle Gleichstellungskonzepte einzureichen, um von den Förderungen zu profitieren. Bereits ausgezeichnete Hochschulen können das Prädikat „Gleichstellungsstarke Hochschule“ erhalten und sich für zusätzliche Förderungen bewerben, um ihre Gleichstellungspolitik weiter auszubauen.
Die Investitionen in die ersten Phasen des Programms belaufen sich auf insgesamt 150 Millionen Euro. Für die kommenden Runden sind sogar bis zu 320 Millionen Euro eingeplant. Dies zeigt die nachhaltige Verpflichtung des BMBF zur Förderung der Gleichstellung in der Wissenschaft, was für die Entwicklung der Hochschullandschaft in Deutschland von großer Bedeutung ist.
Zusammenfassend ist die Universität Hildesheim ein herausragendes Beispiel dafür, wie gezielte Maßnahmen und Programme die Gleichstellung von Frauen in der Wissenschaft aktiv vorantreiben können. Die Erfolge der letzten Jahre zeigen, dass mit Engagement und strukturierten Fördermaßnahmen Fortschritte erzielt werden können.
Universität Hildesheim berichtet, dass …
BMBF informiert über das Professorinnenprogramm …