
Der wachsende Bedarf an verantwortungsvoll gestalteten Technologien ist unübersehbar. Die Technische Universität München (TUM) hat nun einen neuen Forschungscluster namens TransforM ins Leben gerufen, um innovative Dynamiken zu untersuchen und zu steuern. Laut TUM soll die Logik von Innovationen hinterfragt werden. Anstatt nur zu beleuchten, wie Technologien wirtschaftlich rentabel und gesellschaftlich akzeptabel gemacht werden können, ist das Ziel, herauszufinden, welche Innovationen tatsächlich gebraucht werden.
Im Fokus des Forschungsclusters stehen Fragestellungen zu Mobilitätsgerechtigkeit, Gesundheitsversorgung, Künstlicher Intelligenz (KI) und regionaler Wettbewerbsfähigkeit. Hierbei gilt es, die bestehende Trennung zwischen Sozialwissenschaften und Technik- sowie Naturwissenschaften zu überwinden. TransforM wird interdisziplinär arbeiten und Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen wie Governance, Soziologie und Innovationsökonomie einbeziehen.
Innovative Plattformen und Bürgerbeteiligung
Ein zentrales Element von TransforM ist die Schaffung einer Integrationsplattform namens SCOPE, die es ermöglichen soll, sozio-technische Fragestellungen gemeinsam mit Technologiepartnern zu bearbeiten. Das Beispielprojekt für diese Initiative könnte die Untersuchung des autonomen Fahrens über Landesgrenzen hinweg sein. Um auf aktuelle Herausforderungen in der sozio-technischen Welt zu reagieren, plant TransforM die Einrichtung eines „Real-time Response Team“.
Ein weiterer Aspekt ist die Förderung der Bürgerbeteiligung durch ein „Public Technology Lab“. Dieses soll nicht nur punktuelle Partizipation ermöglichen, sondern eine dauerhafte Infrastruktur schaffen, welche die Bürger direkt in Technologieentwicklungen einbezieht. Das Ziel ist es, von bestehenden Projekten zu lernen, um neue Formen der Mobilität zu entwickeln und deren gesellschaftliche Einbettung zu erproben.
Gesellschaftliche Verantwortung und Forschung
Bundespräsident Frank Walter Steinmeier hat mehrfach die gesellschaftliche Verantwortung von Wissenschaftlern und Ingenieuren betont, was die TUM in ihren Bemühungen für verantwortungsvolle Forschung und Innovation unterstützt. Das STS Department der TUM spielt hierbei eine zentrale Rolle. Es zielt darauf ab, gesellschaftliche Aspekte in die wissenschaftliche Arbeit und technologische Innovation zu integrieren.
Zu den Prinzipien einer verantwortlichen Forschung gehören Offenheit, Transparenz, Antizipation möglicher Konsequenzen und die Stärkung der gesellschaftlichen Diversität. Das STS Department fördert aktiv die Beteiligung der Öffentlichkeit und Interessensgruppen, um eine demokratische Gestaltung von Forschungs- und Technologiepolitik zu ermöglichen.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Innovationen entstehen durch interdisziplinäre Perspektiven, wie auch der DLR Projektträger bestätigt. Dieser hat Kompetenzen in Natur-, Ingenieur-, Geistes- und Sozialwissenschaften zusammengeführt und verfolgt eine missionsorientierte Hightech-Strategie, die sich an gesellschaftlichen Herausforderungen orientiert. Die Expertise umfasst Themen wie Digitalisierung, intelligente Mobilitätslösungen und den Zugang zu Forschungsdaten.
Ein zentrales Ziel dieser Kooperationen ist es, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und Innovationsfähigkeit im Dialog mit der Gesellschaft zu fördern. So sollen Technologie- und Wissenstransfer sowie die Verwertung von Forschungsergebnissen effektiv gestaltet werden.
Der neue Forschungscluster TransforM an der TUM verkörpert somit einen wichtigen Schritt in die Zukunft, der sowohl den technischen als auch den sozialen Ansprüchen der Gesellschaft gerecht werden möchte. Durch die Kombination von Forschung, Bürgerbeteiligung und interdisziplinärer Zusammenarbeit könnten wegweisende Lösungen für dringende gesellschaftliche Herausforderungen entwickelt werden.