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Innovative Ansätze zur Wasserbewirtschaftung: Forschung zwischen Köln und Indien

Am 11. Juni 2025 bricht ein neues Kapitel in der nachhaltigen Wasserwirtschaft an, als Forschende und Studierende der Universität zu Köln gemeinsam mit dem Indian Institute of Science (IISc) in Bengaluru ein DAAD-gefördertes Projekt ins Leben rufen. Das Projekt trägt den Titel „Global Citizenship and Environmental Stewardship: Driving Water Sustainability and Resilience Through Efficient Conservation and Utilization“ und zielt darauf ab, innovative Lehr- und Forschungskonzepte zum Thema Wasser zu entwickeln. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die Themen Mikroplastikverschmutzung, Wasserknappheit und nachhaltiges Abwassermanagement gelegt. Die Förderung für dieses interdisziplinäre Vorhaben, das Geographie und Chemie miteinander verbindet, beläuft sich auf rund 100.000 Euro und erstreckt sich vom Mai 2025 bis März 2026.

Im Kontext der bereits bestehenden Herausforderungen für Europas Gewässer zeigt eine Studie der Europäischen Umweltagentur, dass nur 37 Prozent der Oberflächengewässer in der EU im Jahr 2021 einen „guten“ oder „sehr guten“ ökologischen Zustand erreichten. Ein besonders besorgniserregendes Problem stellt die Verschlechterung der Wasserqualität dar, die durch Industriechemikalien, landwirtschaftliche Rückstände und neu auftretende Schadstoffe, wie Mikroplastik, verursacht wird. Laut einem Bericht des Europäischen Parlaments ist dringender Handlungsbedarf notwendig, um die Belastungen durch schädliche Stoffe und Chemikalien in Gewässern zu verringern.

Innovative Ansätze im Projekt

Das neu ins Leben gerufene Projekt aus Köln und Bengaluru hat sich das Ziel gesetzt, interkulturell nutzbare Lehr- und Lernmodule auf Master-Niveau zu entwickeln. Diese umfassen Themen wie Umweltchemie, den Wasser-Energie-Nexus, nachhaltige Materialien und Datenanalyse. Geplant sind unter anderem Modernisierungsmaßnahmen in der Wasseraufbereitung sowie die Entwicklung innovativer Technologien, wie photoelektrochemische Verfahren und Mikroplastikdetektionssysteme. Ein bilateraler Austausch von Nachwuchswissenschaftler*innen sowie Forschungsaufenthalte und eine Winter School in Köln fördern zusätzlich die Zusammenarbeit zwischen beiden Institutionen.

Nachhaltige Wasserwirtschaft als globales Ziel

Im größeren Zusammenhang steht das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung, das bereits 1992 von den Vereinten Nationen beschlossen wurde. Nachhaltige Wasserwirtschaft umfasst den sorgsamen Umgang mit Wasser, die integrierte Bewirtschaftung von Flusseinzugsgebieten und die Wiederverwendung von Wasser in verschiedenen Sektoren, insbesondere in der Landwirtschaft und der Industrie. Diese Konzepte legen den Grundstein für den langfristigen Schutz von Wasserressourcen und die Gewährleistung einer nachhaltigen Nutzung für zukünftige Generationen.

Das Umweltbundesamt hat bereits in der Vergangenheit Konzepte zur nachhaltigen Wasserwirtschaft entwickelt, die die Herausforderungen und Probleme der Wasserbewirtschaftung in Deutschland angehen. Ein übergreifendes Ziel ist die Realisierung einer nachhaltigen Wasserwirtschaft, in der regionale Gegebenheiten berücksichtigt werden und ein langfristiger Politikprozess notwendig ist, um tragfähige Lösungen zu finden.

Die Dringlichkeit der Thematik wird zusätzlich durch die Forderung des Europäischen Parlaments unterstrichen, bestehende EU-Vorschriften, wie die Wasserrahmenrichtlinie, konsequenter umzusetzen und anzuwenden. Es ist essenziell, die Definitionen und Grenzwerte von Schadstoffen im Trinkwasser nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen anzupassen. Nur so kann die Qualität des Wassers in Europa langfristig gesichert werden und die vielfältigen Herausforderungen der Wasserbewirtschaftung gemeistert werden.

Die enge Zusammenarbeit der Universität zu Köln mit dem Indian Institute of Science hebt nicht nur die Bedeutung der internationalen akademischen Kooperation hervor, sondern auch die Notwendigkeit, interdisziplinäre Lösungen zu entwickeln, um die Herausforderungen der nachhaltigen Wasserwirtschaft anzugehen. Das Projekt zielt letztlich darauf ab, Bildung und Forschung zu einem Werkzeug für den globalen Wandel in der Wasserbewirtschaftung zu machen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-koeln.de
Weitere Infos
europarl.europa.eu
Mehr dazu
umweltbundesamt.de

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