
Die Ausschreibung LehrZeit 2024/2025 an der Universität Osnabrück hat vier Projekte ausgewählt, die im Rahmen der Förderung innovativer Lehrideen realisiert werden sollen. Diese Initiative bietet sowohl Studierenden als auch Lehrenden die Möglichkeit, Zeit für die Entwicklung neuer Lehransätze zu gewinnen und damit die Qualität der Lehre zu steigern. Seit ihrer Einführung im Jahr 2018 unterstützt die Ausschreibung die Qualitäts- und Qualifikationsziele Studium und Lehre, kurz Q-Ziele genannt. Diese umfassen Wissenschaftlichkeit, Interdisziplinarität sowie die Persönlichkeitsbildung der Studierenden, ein Ziel, dem die Projekte in dieser Förderrunde besonders Rechnung tragen wollen, wie uni-osnabrueck.de berichtet.
In der aktuellen Förderrunde erhielt die Jury acht Anträge, aus denen vier Projekte ausgewählt wurden. Jedes dieser Projekte wird mit bis zu 25.000 Euro gefördert. Der Fokus liegt dabei vor allem auf der Entwicklung von Konzepten, die sowohl die Persönlichkeitsbildung der Studierenden als auch deren zivilgesellschaftliche Kompetenz stärken.
Ausgewählte Projekte
- „Antisemitismus und Antimuslimischer Rassismus: Verstehen, Reflektieren, Handeln“
Projektleiter: Maria Rojas, Mira E. Hazzaa, Dr. Sebastian Musch
Ziel: Entwicklung eines interdisziplinären Lehrkonzepts zur Sensibilisierung für Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus, inklusive eines Leitfadens für best-practices in der Lehre. - „Zivilgesellschaft im Dialog: Projekte und Prozesse gestalten“
Projektleiter: Mahmoud Farrag
Ziel: Entwicklung eines Seminarkonzepts für Masterstudierende, das sich auf die praktische Anwendung theoretischer Konzepte in Zusammenarbeit mit lokalen Vereinen konzentriert. - „#DeKISS – Demokratie, KI und Schule für Lehramtsstudierende von Lehramtsstudierenden“
Projektleiter: Dr. Peter große Prues, Dr. Katharina Graalmann, Prof. Dr. Ingrid Kunze u.a.
Ziel: Schulung von Lehramtsstudierenden im Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) im Kontext einer demokratischen Gesellschaft. - „Video- und KI gestützte Reflexion (ViKIRef)“
Projektleiter: Prof. Dr. Ursula Walkenhorst
Ziel: Förderung der Reflexionskompetenz von Studierenden mittels videobasierter Reflexion und KI-gestützten Werkzeugen.
Ein ergänzendes Konzept, das zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist das Service Learning, welches akademisches Lernen mit einer Dienstleistung für die Zivilgesellschaft verbindet. Hierbei arbeiten Studierende an konkreten Projekten mit realen zivilgesellschaftlichen Partnern und wenden theoretisches Wissen praktisch an. Diese Methode fördert nicht nur die akademische Persönlichkeitsbildung, sondern stärkt auch das soziale Engagement der Studierenden erheblich, wie auf uni-wuerzburg.de dargelegt ist.
Die Vorteile des Service Learning sind vielfältig. Die Studierenden profitieren von einem besseren Theorie-Praxis-Transfer und einer Vertiefung ihres Wissens, während die Universitäten durch diese Programme eine stärkere Rolle in der Region einnehmen. Dies führt zu einem erhöhten gesellschaftlichen Nutzen, da die Projekte zeitsensitive soziale Bedürfnisse in den Fokus rücken.
Blick über den Tellerrand
Das Thema der Bildungsqualität wird auch international betrachtet. Die Hochschule München (HM) beispielsweise fokussiert die Ausbildung ihrer Studierenden, um sie auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts vorzubereiten. Dies geschieht durch exzellente fachliche Qualifizierung und die Vermittlung von Kompetenzen in Bereichen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Die HM sieht es als ihre Aufgabe an, den Dialog zwischen Forschung und Gesellschaft zu fördern und einen respektvollen Umgang sowie Chancengleichheit im Bildungssektor zu gewährleisten, was in den Leitlinien unter hm.edu deutlich wird.
Mit diesen innovativen Ansätzen und Förderprogrammen strebt die Universität Osnabrück nicht nur die Verbesserung der Lehre an, sondern trägt auch aktiv zur Entwicklung einer verantwortungsbewussten und kompetenten Gesellschaft bei. Die Einbindung praxisorientierter Projekte und der Austausch zwischen Hochschulen und zivilgesellschaftlichen Institutionen stehen dabei im Mittelpunkt und sind von zentraler Bedeutung für die Heranbildung einer zukünftigen Generation von Studierenden.