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Innovative Lösungen für den Wiederaufbau Syriens: Workshop in Weimar!

In den vergangenen Jahren hat der Bürgerkrieg in Syrien verheerende Schäden hinterlassen. Schätzungen zufolge wurden über zwei Millionen Gebäude zerstört, wobei die meisten dieser Bauwerke aus Beton- oder Stahlkonstruktionen bestanden. Angesichts der massiven Zerstörung haben sich Wissenschaftler, Politiker und Wirtschaftsvertreter zusammengeschlossen, um den Wiederaufbau des Landes zu diskutieren. Ein internationaler Workshop, der am 24. und 25. April 2025 an der Bauhaus-Universität Weimar stattfindet, wird einen wichtigen Rahmen für diese Gespräche bieten. Die Bauhaus-Universität Weimar berichtet, dass rund 100 Akteure aus verschiedenen Bereichen, einschließlich der Vereinten Nationen, erwartet werden.

Der Workshop zielt darauf ab, die technischen und politischen Herausforderungen im Bauschuttmanagement zu evaluieren und innovative Lösungen sowie nachhaltige Recyclingkonzepte für den städtischen Wiederaufbau Syriens zu entwickeln. Laut Prof. Tom Lahmer, Dekan der Fakultät Bau und Umwelt, herrscht große Zuversicht hinsichtlich des Wiederaufbaus. Besondere Beachtung findet auch die Expertise von Prof. Dr. Aref Al-Swaidani, einem Spezialisten für Baustoffrecycling und seit Januar 2025 Gastprofessor am Institut für Angewandte Bauforschung Weimar (IAB). Er hebt hervor, dass Bauschutt als wertvolle Ressource und nicht als Abfall betrachtet werden sollte.

Kreislaufwirtschaft im Bauwesen

Umfassende Änderungen sind notwendig, um den Herausforderungen des Bausektors gerecht zu werden. Der Bausektor ist global für über 50% des Ressourcenverbrauchs und der Abfallproduktion verantwortlich. Die Kreislaufwirtschaft wird zunehmend als entscheidender Faktor für nachhaltiges Bauen erkannt. Hierbei stehen die Prinzipien Reduce, Reuse und Recycle im Mittelpunkt. Innovative Ansätze wie die Verwendung von recyclingfähigen Baustoffen und modulare Bauweisen sind vielversprechend. Sie versprechen nicht nur eine Reduzierung des Materialverbrauchs, sondern auch eine Verringerung der Bauzeit und der Kosten, sowie eine Minimierung der Umweltauswirkungen.Effesus hebt hervor, dass durch Kreislaufwirtschaft bis zu 80% der Bauabfälle vermieden werden könnten.

Das jährliche Bauabfallaufkommen beläuft sich auf etwa 220 Millionen Tonnen, wobei über 129 Millionen Tonnen Bodenaushub sind. Aktuell werden nur 13% der Gesteinskörnungen durch Recyclingbaustoffe gedeckt. Durch den Einsatz von recyceltem Beton und Stahl können Rohstoffe effizient gespart und Umweltbelastungen verringert werden. Dies zeigt die Bedeutung von innovativen Technologien, wie sensorbasierten Sortierungs- oder robotergestützten Demontageverfahren.

Das Ziel des Workshops und zukünftige Perspektiven

Der Workshop in Weimar ist nicht nur eine Plattform zur Diskussion, sondern auch der Auftakt für eine geplante Wissenschaftskonferenz, die voraussichtlich Ende 2025 in Syrien stattfinden soll. Unterstützung erhält die Veranstaltung von internationalen Partnern wie GORD, iiSBE, UNDP und UN-Habitat. Es zeigt sich, dass es einen globalen Konsens gibt: Der zukünftige Wiederaufbau Syriens muss auf den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft fußen, um einen nachhaltigen und umweltfreundlichen Entwicklungsweg einzuschlagen.

Für Prof. Al-Swaidani und seine Kolleg:innen ist es von entscheidender Bedeutung, dass der Bauschutt als potenzielle Ressource angesehen wird. Durch den Einsatz innovativer, umweltfreundlicher Materialien wie recyceltem Stahl und Hanfbeton können ökologische Vorteile erzielt werden. Für den Wiederaufbau Syriens eröffnen sich somit nicht nur Möglichkeiten der Ressourcennutzung, sondern auch Ansätze zur CO₂-Reduktion und Kosteneinsparungen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-weimar.de
Weitere Infos
effesus.eu

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