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Innovative Therapieansätze: Marburger Projekt kämpft gegen aggressive Hirntumore!

Am 12. Juni 2025 wurde das neue Forschungsprojekt „PerCareGlio“ ins Leben gerufen, das unter der Leitung von Prof. Dr. Jörg W. Bartsch an der Klinik für Neurochirurgie der Universität Marburg steht. Es zielt darauf ab, personalisierte Therapieansätze für Glioblastome zu entwickeln, eine aggressive Form von Hirntumor, die als äußerst schwierig zu behandeln gilt. Laut einer Untersuchung beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung bei Glioblastom-Patienten nur 14 bis 15 Monate. Die Standardtherapie umfasst eine multimodale Behandlung, die chirurgische Resektion, Bestrahlung und Chemotherapie kombiniert. Dennoch ist das Risiko eines Wiederauftretens (Rezidiv) der Erkrankung hoch, was die Notwendigkeit eines effektiven Monitorings unterstreicht.

Das Projekt „PerCareGlio“ erhält eine Förderung von rund 1,3 Millionen Euro aus der Europäischen Union und ist Teil der größeren Initiative ERA PerMed, die sich der Förderung personalisierter Medizin widmet. Es zielt darauf ab, molekulare Analysen der Tumore durchzuführen, die wie ein genetischer Fingerabdruck jedes Tumors wirken. Dies geschieht durch den Einsatz moderner Labormethoden und künstlicher Intelligenz, um individuelle Behandlungsstrategien für Patienten zu entwickeln, basierend auf der ganz eigenen genetischen und molekularen Struktur ihrer Tumore. Diese Ansätze könnten potenziell dazu beitragen, bereits zugelassene Medikamente zu identifizieren, die Tumore verwundbarer machen.

Forschungsverbund und internationale Zusammenarbeit

Die Universitäten in Freiburg, Paris, Coimbra, Barcelona und Bukarest ergänzen die Marburger Forschungsgruppe in diesem Vorhaben. Der Fokus liegt auf den molekularen Unterschieden zwischen Glioblastomen, um neue und effektivere Behandlungsansätze zu entwickeln. Während die aktuelle Therapie nur begrenzte Optionen bietet und in den letzten Jahren keine bedeutenden Fortschritte verzeichnen konnte, hofft der interdisziplinäre Ansatz des „PerProGlio“-Verbunds, neue Erkenntnisse über die genetischen und biologischen Merkmale zu liefern, die das Tumorwachstum beeinflussen.

Ein zentrales Element des Projekts ist die Entwicklung personalisierter Marker und individueller Risikomodelle. Diese sollen dabei helfen, die Rezidivanfälligkeit und Therapieresistenz vorherzusagen, wie das BMBF betont. Um dies zu erreichen, werden Multi-Omics-Daten aus Gewebe- und Flüssigbiopsien in Kombination mit klinischen sowie bildgebenden Daten ausgewertet. Aktuelle Monitoring-Verfahren beschränken sich weitgehend auf radiologische Methoden, die nicht über die notwendige Sensitivität verfügen, um rezidivierende Tumore frühzeitig zu erkennen.

Zukunftsperspektiven

Prof. Bartsch und sein Team sind optimistisch, dass das Projekt einen bedeutsamen Beitrag zur künftigen Behandlungsrealität von Glioblastom-Patienten leisten kann. Durch die Kombination moderner biologischer Ansätze und fortschrittlicher Technologien sollen neues Wissen und effektive Therapien entwickelt werden, die die Überlebensraten verbessern. Informationen über die zelluläre Heterogenität des Glioblastoms und neue therapeutische Ansatzpunkte stehen dabei im Mittelpunkt der Forschung.

Insgesamt verspricht die Initiative, die nicht nur nationale, sondern auch internationale Partner zusammenbringt, einen entscheidenden Schritt in der Behandlung einer der herausforderndsten Krebsarten. Indem die Wissenschaftler die Grundlagen für individualisierte Therapien legen, könnte eine neue Ära der Krebsbehandlung eingeleitet werden.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-marburg.de
Weitere Infos
gesundheitsforschung-bmbf.de
Mehr dazu
bihealth.org

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