
Am 7. Oktober 2025 wurde das neue S-TEC Zentrum für Biointelligente Wertschöpfung (S-TEC ZBW) in Stuttgart feierlich eröffnet. Der Fokus des Zentrums liegt auf der Schaffung einer nachhaltigeren Lebensmittelproduktion durch den Transfer von Forschungsergebnissen in die praktische Anwendung. An dem interdisziplinären Projekt arbeiten neun Fachgebiete der Universität Hohenheim, zwei Fraunhofer-Institute sowie vier Institute der Universität Stuttgart zusammen. Die Initiative wird bis 2027 mit rund neun Millionen Euro gefördert, wie uni-hohenheim.de berichtet.
Die Eröffnung fand im Rahmen des Biointelligence Summit statt und wurde von Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut zelebriert. Das S-TEC ZBW stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigen Lebensmittelindustrie dar, besonders vor dem Hintergrund der globalen Herausforderungen.
Nebenprojekte und Auszeichnungen
Im Zusammenhang mit den stetigen Bemühungen um nachhaltige Praktiken ergreift die Universität Hohenheim auch Maßnahmen zur Reduzierung ihrer eigenen Emissionen. Jährlich führt die institutionelle Einrichtung rund 5.000 Dienstreisen ins In- und Ausland durch. Die Wahl der Verkehrsmittel hat hierbei einen direkten Einfluss auf die Treibhausgasbilanz, wie die Doktorandin Lilian-Marleen Beck in der Vortragsreihe „Good Travel Stories“ thematisiert.
Zusätzlich wurde der Doktorand Robert Fribus aus dem Fachgebiet „Pflanzliche Lebensmittel“ für seinen herausragenden Vortrag über „In-situ-Strukturierung und Texturmodulation stärkehaltiger Materialien mittels mikrofoamgestütztem 3D-Druck“ mit dem Best Speaker Award auf der 21. ICC-Konferenz in Wien ausgezeichnet. Dies spiegelt die Innovationskraft in den Forschungsbereichen der Universität wider.
Die Universität Hohenheim erhielt zudem den „Preis für vorbildliche Ausbildung von Volontärinnen und Volontären 2025“, ausgelobt vom Bundesverband Hochschulkommunikation. Diese Auszeichnung ehrt die hervorragenden Standards in der Ausbildung und fand ihre öffentliche Würdigung am 17. September 2025 in Hamburg.
Forschungsprojekte zur nachhaltigen Lebensmittelproduktion
Parallel zu diesen Entwicklungen setzt ein Forschungsprojekt an der Fachhochschule St. Pölten auf die Schaffung von Konzepten für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion. Das Projekt mit dem Namen EdeN (Effiziente dezentrale nachhaltige Lebensmittel-Produktion) zielt darauf ab, geschlossene Energie-, Ressourcen- und Distributionskreisläufe zu etablieren. Hierbei stehen die Herausforderungen einer wachsendenden Weltbevölkerung, unvorhersehbare Wetterextreme sowie unterbrochene globale Lieferketten im Vordergrund. Diese Themen werden unter anderem von biointelligence-center.org aufgegriffen.
Ein innovatives Aquaponik-System, das Aquakultur und Hydroponik vereint, wird als Lösung für diese Herausforderungen erforscht. Das System soll von mehreren Aquaponik-Produzenten evaluiert werden und nutzt IoT-Geräte zur Messung sowie Steuerung der Abläufe. Ein zentrales Ziel ist die Schließung von Ressourcenkreisläufen durch neue Verwertungsmöglichkeiten, beispielsweise von Fischabfällen. Des Weiteren wird ein wissensbasiertes Management-Tool entwickelt, um den Austausch von Informationen und Erfahrungen zu fördern.
Das gesamte Konzept zielt darauf ab, sowohl Effizienzsteigerungen als auch höhere Erträge zu erzielen und gleichzeitig Anreize für zukünftige Aquaponik-Betreiber zu schaffen. Unterstützt wird dieses Vorhaben von Partnern wie der Research Studios Austria und dem Austrian Institute of Technology.
Mit diesen umfassenden Initiativen unterstreichen sowohl die Universität Hohenheim als auch die Fachhochschule St. Pölten ihren Beitrag zur Förderung einer nachhaltigen Zukunft im Lebensmittelbereich.