
Eine aktuelle Umfrage an der Technischen Universität Berlin lädt internationale Studierende und Alumni ein, ihre Erfahrungen zu teilen. Diese Umfrage läuft bis zum 31. Juli 2025 und verfolgt das Ziel, Einblicke in die Lebensrealitäten internationaler Studierender in Deutschland zu erhalten. Dabei stehen Themen wie das Leben, Studium, Arbeit und der Übergang in den Arbeitsmarkt im Fokus. Die daraus resultierenden Ergebnisse werden in eine Mikro-Studie einfließen, die im Herbst 2025 veröffentlicht werden soll. Diese Studie zielt darauf ab, neue Wege für eine faire Migration und ethische Rekrutierung aufzuzeigen, wie tu.berlin berichtet.
Zusätzlich zu den lokalen Initiativen ist eine umfassende Befragung unter mehr als 7.000 internationalen Studierenden durchgeführt worden. Laut den Ergebnissen sehen 83 Prozent der Befragten das Erlernen der deutschen Sprache als den wichtigsten Schritt zur Integration an. Über die Hälfte der Studierenden hat bereits deutsche Freundinnen und Freunde gefunden, während 56 Prozent sich mit der deutschen Kultur und den Traditionen vertraut gemacht haben. Diese sozialen Netzwerke und Unterstützungsformate, die von den Hochschulen bereitgestellt werden, wurden als wesentliche Ankerpunkte im Integrationsprozess identifiziert, wie der Stifterverband hervorhebt.
Herausforderungen bei der Integration
Dennoch kämpfen internationale Studierende mit verschiedenen Herausforderungen. Fast 60 Prozent berichten von Schwierigkeiten durch unzureichende Deutschkenntnisse, und 40 Prozent vermissen wichtige Informationen in englischer Sprache. Weitere Integrationshindernisse umfassen bürokratische und existenzielle Probleme, wie mangelnde Beratung und unzureichende finanzielle Förderprogramme. Dies verdeutlicht den Bedarf für Hochschulen, Unternehmen und die Politik, Internationalisierungsstrategien zu entwickeln, die sich auf die soziale Integration und den Verbleib internationaler Absolventen konzentrieren.
Der Abbau von Sprachbarrieren wird als unverzichtbar erachtet. Eine langfristige Förderung des Spracherwerbs sowie der Ausbau von sozialen Netzwerken sind notwendig, um den Übergang in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Hochschulen sollten zudem eng mit Unternehmen kooperieren, Veranstaltungen organisieren und vermehrt in Unterstützungsprogramme für Lebenshaltungskosten investieren, um die Bedingungen für internationale Studierende zu verbessern.
Demografische Entwicklungen und zukünftige Ziele
Im Wintersemester 2014/2015 waren in Deutschland 319.283 ausländische Studierende eingeschrieben, was etwa 12 Prozent aller 2,7 Millionen Studierenden entspricht. Die Mehrheit dieser Studierenden ist an Universitäten (67,8 Prozent) eingeschrieben, gefolgt von Fachhochschulen (28,8 Prozent). In Bezug auf die Herkunft dieser internationalen Studierenden stammen 35,4 Prozent aus Asien und 27,4 Prozent aus Osteuropa. Besonders hervorzuheben ist, dass chinesische Studierende die größte Gruppe unter den Bildungsausländern in Deutschland darstellen, mit einem Anteil von 12 Prozent, wie die bpb dokumentiert.
Die deutsche Bundesregierung verfolgt das Ziel, die Zahl der ausländischen Studierenden bis 2020 auf 350.000 zu steigern, was die zunehmende Bedeutung internationaler Bildung unterstreicht. Dabei stehen auch rechtliche Rahmenbedingungen zur Diskussion: Internationale Studierende dürfen während ihres Studiums bis zu 120 ganze oder 240 halbe Tage pro Jahr arbeiten, und die Frist zur Arbeitssuche nach dem Studienabschluss wurde von 12 auf 18 Monate verlängert. All diese Maßnahmen und Erkenntnisse zeigen, dass die Integration internationaler Studierender in Deutschland nicht nur wünscht wird, sondern auch strategisch gefördert werden muss.