
Das Center for Nonlinear Science (CeNoS) der Universität Münster lädt im Sommersemester zu den „InterKI Talks“ ein, die sich mit gesellschaftlich relevanten Fragen zur Künstlichen Intelligenz (KI) befassen. Die Auftaktveranstaltung findet am 27. Mai 2025 um 16.30 Uhr im Hörsaal F2 des Fürstenberghauses statt. Der Vortrag trägt den Titel „Die Kommunikation von Bedrohungen und ihre gesellschaftlichen Folgen“ und wird von Politikwissenschaftler Prof. Dr. Bernd Schlipphak sowie Psychologe Johannes Klinz gehalten. Für Interessierte, die nicht vor Ort sein können, werden alle Vorträge auch hybrid angeboten, sodass eine Teilnahme via Zoom möglich ist. Diese Veranstaltung richtet sich an Wissenschaftler, Studierende und die interessierte Öffentlichkeit und soll eine Plattform für den Austausch über aktuelle Entwicklungen im Bereich KI bieten. Weitere Informationen sind auf der Website der Universität Münster verfügbar, die CeNoS als zentrale wissenschaftliche Einrichtung hervorhebt, die Forschung und Lehre zu nichtlinearen Systemen fördert, wie uni-muenster.de berichtet.
Künstliche Intelligenz ist mittlerweile ein fester Bestandteil unseres Alltags, wobei Anwendungen wie Empfehlungsalgorithmen und Chatbots, darunter auch ChatGPT, weit verbreitet sind. Diese Technologien haben sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Gesellschaft. Judith Simon, Professorin für Ethik in der Informationstechnologie, betont, dass der Einfluss von KI in vielen Bereichen stetig wachsen wird. Eine Schätzung von Goldman Sachs geht davon aus, dass bis zu 300 Millionen Jobs weltweit durch KI automatisiert werden könnten, und zwar nicht nur in weniger qualifizierten Berufen, sondern auch in der Wissensarbeit. Dies wirft wesentliche Fragen zu sozialen Ungleichheiten und der sozialen Gerechtigkeit auf, die in einem aktuellen Arbeitspapier der Otto Brenner Stiftung ausführlich behandelt werden.
Gesellschaftliche Umwälzungen durch KI
Das OBS-Arbeitspapier 78, veröffentlicht am 30. April 2025, von den Autorinnen Elke Grittmann, Lina Brink und Peter Kann, analysiert die Auswirkungen von KI auf das soziale Gefüge. Die Studie untersucht über 2.000 Medienbeiträge aus neun verschiedenen Leitmedien, um tiefere Einblicke in die Berichterstattung über KI zu erhalten, insbesondere seit der Einführung von ChatGPT. Die Methodik umfasst sowohl quantitative als auch qualitative Auswertungen, die sich auf die gesellschaftlichen Umwälzungen konzentrieren, die AI hervorruft, und welche sozialen Ungleichheiten damit möglicherweise verstärkt werden, wie otto-brenner-stiftung.de dokumentiert.
Zusätzlich zu den ökonomischen Aspekten bringt der Aufstieg generativer KI nicht nur Effizienzsteigerungen, sondern auch erhebliche Risiken mit sich. Der CEO von OpenAI, Sam Altman, warnt vor dem potentiellen Einsatz von KI für die Verbreitung von Desinformation. Auch Celina Bottino von einer NGO äußert Bedenken über die unkontrollierte Nutzung von KI in entscheidenden gesellschaftlichen Bereichen, vor allem in der Personalauswahl und Sozialleistungen. Studien zeigen, dass KI bestehende Vorurteile und Diskriminierungen verstärken kann, wenn sie nicht sorgfältig überwacht wird. Eine Untersuchung, in Zusammenarbeit mit der Columbia University, hebt hervor, dass KI das brasilianische Gerichtssystem verbessern könnte, jedoch menschliche Entscheidungen weiterhin unerlässlich bleiben, um Fehlentwicklungen zu vermeiden, wie dw.com hervorhebt.