
Am 12. Mai wird jährlich der Internationale Tag der Pflegenden gefeiert, der in diesem Jahr als besonderer Anlass diente, um die wichtige Rolle der Pflegekräfte zu würdigen. Der Tag fällt auf den Geburtstag der britischen Krankenschwester Florence Nightingale, die als Pionierin der modernen Krankenpflege gilt und deren Ansätze die Pflege nachhaltig revolutionierten. So wird ihr Erbe an diesem Tag nicht nur gefeiert, sondern auch kritisch hinterfragt – notwendige Veränderungen im Gesundheitssystem stehen im Fokus.
In der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) wurden die Pflegekräfte mit süßen und herzhaften Leckereien wie Hot Dogs, Donuts und Popcorn verwöhnt. Pflegedirektor Karol Martens und Pflegedirektorin Claudia Bredthauer waren persönlich anwesend, um die Pflegenden zu unterstützen und ihre Wertschätzung für den vielfältigen und professionellen Einsatz in der Pflege zum Ausdruck zu bringen. Die Stände der MHH waren gut besucht, und die Veranstaltung bot eine willkommene Gelegenheit, um sich in der Pause auszutauschen und mehr über verschiedene Benefit-Angebote wie zum Beispiel das Dienstrad-Leasing zu erfahren, wie mhh.de berichtet.
Florence Nightingale: Wegbereiterin der Pflege
Florence Nightingale wurde am 12. Mai 1820 geboren und ist für ihre organisatorischen Verbesserungen und Hygienestandards bekannt, die während des Krimkriegs die Sterblichkeitsrate in Lazaretten erheblich senkten. Sie gründete die erste professionelle Pflegeschule, die Nightingale School of Nursing am St. Thomas‘ Hospital in London, wo 1860 der Ausbildungsberuf der Pflege etabliert wurde. Zuvor war die Pflegegesellschaftlich stark stigmatisiert. Nightingale wurde in einer wohlhabenden britischen Familie geboren und widmete sich gegen den allgemein schlechten Ruf des Berufs der Pflege der Verbesserung der Ausbildungsstandards. Ihre bedeutenden Schriften, darunter das Standardwerk „Notes of Nursing“, haben bis heute Einfluss. Sie verstarb im Alter von 90 Jahren am 13. August 1910. diakonie-hessen.de hebt hervor, dass ihr Geburtstag seit 1965 als internationaler Tag der Pflege gefeiert wird.
Der Internationale Tag der Pflege bringt auch grundlegende Herausforderungen im deutschen Gesundheitssystem zur Sprache. Laut Andreas Westerfellhaus, Präsident des Deutschen Pflegerats, ist die Pflege das wichtigste gesundheitspolitische Thema des Jahrzehnts. Die gewachsene Zahl an Menschen, die Pflegeleistungen benötigen, könnte bis 2050 auf 4,5 Millionen ansteigen. Dies verdeutlicht den Druck, unter dem das Gesundheitssystem steht, und die damit verbundenen Forderungen nach mehr Personal und besseren Arbeitsbedingungen in Pflegeeinrichtungen. domradio.de berichtet, dass über 30.000 Pflegekräfte derzeit in der Altenpflege fehlen und die Bedingungen für pflegende Angehörige verbessert werden müssen.
Der Weg in die Zukunft der Pflege
Die Pandemie hat die Diskussion um die Attraktivität des Pflegeberufs intensiviert. Experten fordern Reformen, die dazu beitragen sollen, das Berufsbild zu verbessern und die Ausbildung in der Pflege umzustrukturieren. Ein Vorschlag umfasst die Einrichtung von Berufskammern für Pflegefachkräfte, wie es in Rheinland-Pfalz bereits umgesetzt wurde. Zudem sind bessere Vereinbarkeit von Pflege- und Berufsleben sowie die notwendigen Anpassungen an die Personalschlüssel in der stationären Pflege zentrale Anliegen, um den zunehmenden Herausforderungen adressiert zu werden.
Insgesamt macht der Internationale Tag der Pflege nicht nur auf die herausragenden Beiträge der Pflegekräfte aufmerksam, sondern auch auf die nötigen Reformen im System, die dringend erforderlich sind, um zukünftigen Herausforderungen zu begegnen.