
Am 4. April 2025 wird die freiberufliche Drehbuchautorin Jana Forkel, eine Alumna der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), mit dem renommierten Grimme-Preis ausgezeichnet. Forkel erhält die Auszeichnung in gleich zwei Kategorien: „Fiktion“ und „Publikumspreis“. Dies bestätigt einmal mehr ihr Talent, komplexe Themen in einprägsame Geschichten zu verwandeln. FAU berichtet, dass Forkel Teil des Hamburger Drehbuchkollektivs „Fassung Drei“ ist.
Die Auszeichnung erhält Forkel für ihre Arbeit an der RTL-Serie „Angemessen Angry“, welche die Herausforderungen und den Umgang mit sexuellem Missbrauch thematisiert. In der Serie entwickelt die Protagonistin Amelie, gespielt von Marie Bloching, nach einem Übergriff übernatürliche Fähigkeiten, um Sexualstraftäter aufzuspüren und zu bekämpfen. Diese originelle Idee resultierte aus der kreativen Zusammenarbeit zwischen Forkel und der Regisseurin sowie Co-Autorin Elsa van Damke, die zu ihrer Zeit an der Hamburg Media School ebenfalls studierte. Grimme-Preis berichtet, dass das Team bei RTL 2022 den „Storytellers“-Wettbewerb mit einem prägnanten Konzept gewann.
Kreatives Schaffen und Studium
Forkel begann ihre akademische Laufbahn von 2016 bis 2020 an der FAU, wo sie Theater- und Medienwissenschaften sowie Anglistik studierte. In dieser Zeit sammelte sie praktische Erfahrungen in Campusmedien und absolvierte mehrere Praktika. Diese Erfahrungen prägten ihre Kreativität und ihren Ansatz beim Schreiben von Geschichten. Anschließend setzte sie ihre Ausbildung von 2020 bis 2022 an der Hamburg Media School fort, wo sie ihren Master abschloss und ein aktives Mitglied von „Fassung Drei“ wurde. FAU berichtet, dass Forkel während ihrer Studienzeit auch den ersten Platz beim Filmwettbewerb „Meine FAU“ für einen Stop-Motion-Kurzfilm gewann.
Forkel beschreibt einen typischen Arbeitstag als überwiegend fantasiebasiert, wobei nur etwa 10 Prozent davon mit tatsächlicher Schreibarbeit gefüllt sind. Die vielseitige Gestaltung ihrer Projekte zeigt sich nicht nur in der Themenwahl, sondern auch in den stilistischen Mitteln der Serie, wie dem Durchbrechen der vierten Wand und eingeblendeten Social-Media-Posts, die den Erzählfluss dynamisch gestalten. Grimme-Preis führt fort, dass die Geschichte ein kritisches Licht auf Geschlechterrollen und deren negative Effekte wirft.
Die Bedeutung des Preises
Der Publikumspreis der Marler Gruppe, den Forkel und ihr Team für die Kategorie „Fiktion“ entgegennehmen, zeigt, dass die Thematik von sexueller Gewalt und deren gesellschaftlichen Auswirkungen weiterhin von zentraler Relevanz ist. In der Serie wird die Protagonistin auf ihrem emotionalen und physischen Weg begleitet, wodurch verschiedene Reaktionen des Umfelds thematisiert werden, von Trost bis Vorwürfen, die die Komplexität des Themas unterstreichen.
Die Jury würdigte die erfrischende Kombination aus Humor und Dramatik, die in der Serienerzählung zum Tragen kommt. Forkel ermutigt angehende Filmemacher:innen und Studierende der Film- und Fernsehbranche, an ihren Fähigkeiten festzuhalten und stets offen für Networking und konstruktive Kritik zu bleiben. Sie selbst arbeitet zur Zeit an mehreren Projekten, über die sie jedoch noch keine Details mitteilen kann. Grimme-Preis hebt hervor, dass die anhaltende Unterstützung durch ehemalige Kommilitonen als wertvoller Bestandteil ihrer beruflichen Reise angesehen wird.