Am 30. Juni 2025 wird Prof. Dr. Jeffrey C. Alexander, ein führender Denker und Begründer der Kultursoziologie, an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) einen bedeutenden Vortrag halten. Die Veranstaltung, die Teil der Ukraine Lecture Series ist, beginnt um 18.00 Uhr im Senatssaal des Viadrina-Hauptgebäudes und trägt den Titel: „Can Civil Peace extend beyond the Nation State? Europe, NATO, and the U.S. in the Shadow of the Russia-Ukraine War“ berichtet Europa-Universität.
In seinem Vortrag wird Alexander die Möglichkeiten aufzeigen, wie Zivilgesellschaft Frieden über nationale Grenzen hinweg fördern kann. Er thematisiert die begrenzten Erfolge internationaler Organisationen wie dem Völkerbund und den Vereinten Nationen im Vergleich zu NATO und EU. Besonderes Augenmerk legt er dabei auf die besorgniserregenden Auswirkungen der verblassenden Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg auf das zivilgesellschaftliche Engagement in Europa. Zudem wird der Einfluss von US-Präsident Donald Trump auf die Ideale der zivilen Sphäre ein kritischer Punkt seiner Analyse sein.
aktuelle Konfliktlage in der Ukraine
Die geopolitische Situation wird zusätzlich von den aktuellen Konflikten in der Ukraine geprägt. Am 16. April 2024 meldete Russland einen Angriff der ukrainischen Armee auf die besetzte Stadt Tokmak in der Südostukraine. Die russischen Behörden berichten von mindestens zehn Todesopfern und zahlreichen Verletzten, nachdem Wohnblöcke getroffen wurden. Gleichzeitig gibt es Berichte aus der Ukraine über drei zivile Todesopfer infolge russischer Angriffe in mehreren Landesteilen meldet Deutschlandfunk.
Diese Berichte aus den Kriegsgebieten sind oft schwer zu verifizieren, was die Komplexität der gesamten Situation verdeutlicht. Alexander wird in seinem Vortrag die Rolle solcher Konflikte und deren Einfluss auf die Zivilgesellschaft betrachten, indem er sowohl die gegenwärtige als auch die historische Dimension des Krieges zwischen Russland und der Ukraine analysiert.
Zusammenarbeit von NATO und EU
Ein besonders spannender Aspekt von Alexanders Vortrag ist die Auseinandersetzung mit der Rolle der NATO und der EU im Kontext des Ukraine-Kriegs. Diese beiden Institutionen haben durch ihre verschiedenen Ansätze zur Sicherheitsarchitektur in Europa und darüber hinaus historische Verbindungen und Herausforderungen. Die Untersuchung der gegenseitigen Abhängigkeiten und der möglichen Rivalitäten zwischen NATO und EU wird weiterhin von Bedeutung sein, da die geopolitischen Spannungen ansteigen.
Der Vortrag wird von der Fritz Thyssen Stiftung gefördert und findet im Rahmen der Konferenz „The Civil Sphere in Central and Eastern Europe“ statt. Jeffrey C. Alexander ist emeritierter Professor für Soziologie an der Yale University und Gründer des Yale Center for Cultural Sociology. Seine aktuellen Arbeiten, wie „Civil Repair“ (2024) und „Frontlash/Backlash“ (2025), spiegeln sein umfangreiches Forschen und Denken zu Themen der Zivilgesellschaft wider berichtet von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg.
