
Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) blickt auf zwei Jahrzehnte der digitalen Prüfungsorganisation zurück. Seit dem Wintersemester 2004/2005 werden an der JGU erfolgreich E-Klausuren durchgeführt, was die Prüfungslandschaft maßgeblich verändert hat. Im Laufe dieser Zeit wurden mehr als 7.000 E-Klausuren veranstaltet, an denen insgesamt etwa 600.000 Studierende teilnahmen. Im aktuellen Wintersemester 2024/2025 wurden über 250 E-Klausuren durchgeführt, zeigt eine aktuelle Statistik der Universität, die von presse.uni-mainz.de bereitgestellt wird.
Die E-Klausuren-Plätze an der JGU sind derzeit auf 644 in elf verschiedenen Räumen verteilt und werden technisch vom Zentrum für Datenverarbeitung (ZDV) betreut. Hierzu gehört auch die Wiedereröffnung von Kursraum 3 in der Naturwissenschaftlichen Fakultät. Fast alle Fachbereiche der JGU nutzen die E-Klausuren, insbesondere die Fachbereiche 02, 03 und 04. Die Vorteile dieser Prüfungsform liegen in der schnellen Korrektur, der automatisierten Auswertung, der Objektivität der Bewertung sowie der Möglichkeit, verschiedene Medien zu integrieren.
Technische Grundlagen der E-Klausuren
Der digitale Prüfungsprozess basiert auf der OpenSource-Software ILIAS, einem integrierten Lern-, Informations- und Arbeitskooperations-System, das von der JGU seit dem Beginn der E-Klausuren genutzt wird. Zuständig für die technische Betreuung ist das ZDV, das eine gesicherte Klausurenumgebung in geeigneten Poolräumen bietet. Diese Umgebung ist sorgfältig auf die Anforderungen der Prüfungsordnung abgestimmt, wobei auch die Rechtsabteilung involviert ist.
Das System erlaubt eine Vielzahl von 14 Fragetypen, und natürlich können auch Audiosequenzen in Sprachprüfungen verwendet werden. Um die Sicherheit der Prüfungen zu gewährleisten, wurden spezielle Einstellungen implementiert, die den Zugang zur Prüfungsplattform über einen E-Klausuren-Browser sicherstellen. Studierende benötigen dafür lediglich einen JGU-Account sowie einen aktuellen Webbrowser oder eine App auf ihren Mobilgeräten. Lehrende müssen sich ebenfalls mit einem JGU-Account anmelden, während externe Nutzer nur auf öffentliche Inhalte zugreifen können.
Erfolge und Ausblick
Bisher mussten auch beim Medizincampus Trier Erfolge verzeichnet werden, denn die erste E-Klausur fand dort im Jahr 2024 statt. Weitere Innovationen sind am Internationalen Studien- und Sprachenkolleg (ISSK) zu beobachten, welches seit 2014 dezentrale E-Klausuren anbietet, beginnend in Ecuador. Ein Klausurencheck ermöglicht den Lehrenden eine technische Überprüfung vor den E-Klausuren, um einen reibungslosen Ablauf sicherzustellen. Dabei steht das E-Learning-Team des ZDV den Prüfenden während der Klausuren mit technischer Hilfe zur Seite.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass das Engagement der JGU für digitale Prüfungsformate durch Anschubfinanzierungen und eine enge Zusammenarbeit verschiedener Abteilungen des ZDV untermauert wird. Die Universität plant, E-Klausuren weiterhin zu nutzen und die digitalen Prüfungsformate stetig weiterzuentwickeln. Detaillierte Dokumentationen und Auswertungen von E-Klausuren sind archiviert, wobei umfassende Datenpakete bereitgestellt werden, die eine refinierte Analyse der Prüfungen ermöglichen. Weitere Informationen sind in der Hochschuldidaktik-Dokumentation zu finden.