
Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) bietet ab dem Wintersemester 2025/2026 einen neuartigen MINT-Studiengang an, der die Fächer Mathematik und Informatik miteinander kombiniert. Dieser Studiengang richtet sich an Studierende, die sich für beide Disziplinen interessieren, ohne sich auf eine zu beschränken. In Anbetracht der wachsenden Bedeutung von MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) ist dies ein zeitgemäßer Schritt von der JGU, um den Bedarf an hochqualifizierten Fachkräften zu decken. Laut JGU vermittelt der Studiengang nicht nur abstraktes logisches Denken, sondern auch die Entwicklung von Algorithmen und rechnerbasierten Lösungsverfahren.
Prof. Dr. Achim Klenke, Mitglied des Instituts für Mathematik der JGU, hebt hervor, wie entscheidend Mathematikkenntnisse für das Verständnis und die Anwendung von Informatik sind und vice versa. Das Studienangebot umfasst sowohl einen Bachelor- als auch einen Masterstudiengang. Der Bachelor ist berufsqualifizierend und vermittelt fundierte Kenntnisse in Bereichen wie Analyse, linearer Algebra und Stochastik. Bachelor-Absolventen werden mit den technischen Grundlagen der Informationsverarbeitung sowie relevanten Programmiersprachen vertraut gemacht und befähigt, Probleme der Berechenbarkeit zu analysieren.
Berufliche Perspektiven und Anforderungen
Die Absolventen des neuen Studienganges haben in einer Vielzahl von Bereichen hervorragende Jobchancen. Dazu zählen Software-Entwicklung, Unternehmensberatung, Versicherungswesen, Finanzwirtschaft, Medizin, sowie die Pharma- und Biotechnologiebranche. Auch die akademische Forschung bleibt ein vielversprechendes Tätigkeitsfeld. Der hohe Bedarf an MINT-Absolventen ist entscheidend für die internationale Konkurrenzfähigkeit Deutschlands, welche durch die Förderung von naturwissenschaftlicher und technischer Ausbildung erhalten und ausgebaut werden soll, ist sich auch der Bildungsserver bewusst.
Für den Zugang zum Bachelorstudiengang sind bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen. Interessierte benötigen entweder die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife, eine Meisterprüfung oder eine gleichwertige Hochschulzugangsberechtigung. Besondere Hürden wie Zulassungsbeschränkungen gibt es nicht. Die Immatrikulation erfolgt bis Ende September für das Wintersemester und bis Ende März für das Sommersemester, und es sind keine Auswahlverfahren nötig. Der Studiengang umfasst regelmäßig sechs Semester und wird in deutscher Sprache angeboten.
Studienaufbau und -inhalte
Das Curriculum folgt einem 2+4-Konzept: In den ersten zwei Semestern erhalten die Studierenden eine fundierte Grundausbildung in Informatik, Mathematik und Physik. Ab dem dritten Semester erfolgt dann die Möglichkeit zur Spezialisierung in einem dieser Bereiche. Zu den Grundlagenfächern zählen Algorithmen, Programmierung, Datenstrukturen, lineare Algebra und analytische Geometrie sowie Experimentalphysik. Ergänzend dazu gibt es Module zu technischen Anwendungen, etwa im Bereich Elektrotechnik und Maschinenbau.
Die Studieninhalte im MINT-Bereich haben nicht nur einen transdisziplinären Charakter, sondern fördern auch die Vernetzung unter den Studierenden. Mit einem Brückenkurs Mathematik, der drei Wochen vor Vorlesungsbeginn stattfinden wird, wird der Übergang zur Universität zudem erleichtert. Nach Abschluss des Bachelorstudiums können Absolventen sowohl in den Beruf einsteigen als auch ein Masterstudium in angrenzenden Fachrichtungen wie Angewandte Informatik oder Computational Science aufnehmen.
Abschließend lässt sich sagen, dass die JGU mit ihrem neuen Studiengang eine wesentliche Lücke in der MINT-Ausbildung schließt. Die Kombination aus Mathematik und Informatik ist nicht nur für den individuellen Karrierestart vorteilhaft, sondern auch für die Sicherstellung eines qualifizierten Nachwuchses, der den Anforderungen eines sich stetig wandelnden Arbeitsmarktes gewachsen ist. Das Interesse an MINT-Fächern wird durch Initiativen und Förderprogramme, die auch speziell Mädchen ansprechen, weiter gestärkt und bietet Frauen in diesen Fachbereichen zusätzliche Unterstützung.