
Am 10. März 2025 gab die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) bekannt, dass der Gutenberg Research Award 2025 an Prof. Dr. Anna Balazs von der Universität Pittsburgh, USA, verliehen wird. Der Gutenberg Research Award gehört zu den bedeutendsten Forschungspreisen der JGU und ist mit 10.000 Euro dotiert. Die jährliche Vergabe erfolgt durch das Gutenberg Forschungskolleg (GFK), um herausragende internationale Forscher für ihre innovativen Beiträge zu ehren.
Prof. Dr. Anna Balazs erhält die Auszeichnung, die sie am 12. Mai 2025 im Rahmen der Jahresfeier des GFK entgegennehmen wird. Während ihres Aufenthalts in Mainz plant die Wissenschaftlerin, sich mit Kolleginnen und Kollegen auszutauschen und einen Vortrag im Physikalischen Kolloquium der JGU zu halten. Prof. Dr. Mita Banerjee, Direktorin des GFK, betont in diesem Zusammenhang Balazs‘ bedeutende Beiträge zur Materialtheorie und zur Wissenschaft der weichen Materie.
Forschung und Auszeichnungen
Anna Balazs hat sich durch ihre Forschungsarbeiten im Bereich Polymer-Verbundwerkstoffe und deren computergestützte Modellierung einen Namen gemacht. Zu ihren jüngsten Projekten zählt ‚Confine‘, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der National Science Foundation unterstützt wird. Ihre akademische Laufbahn begann mit einem Bachelor in Physik am Bryn Mawr College im Jahr 1975, gefolgt von einer Promotion am Massachusetts Institute of Technology (MIT) im Jahr 1981. Seit 1987 ist sie Professorin für Chemieingenieurwesen an der Universität Pittsburgh.
Balazs‘ Forschungsleistungen wurden bereits vielfach ausgezeichnet. Dazu gehören der Polymer Physics Prize der American Physical Society und der Langmuir Lectureship Award der American Chemical Society. Zudem wurde sie 2021 in die National Academy of Sciences gewählt, eine Ehrung, die ihre bedeutenden Beiträge zur Vorhersage des Verhaltens weicher Materialien würdigt.
Historie des Gutenberg Research Awards
Der Gutenberg Research Award wurde 2006 von der Graduiertenschule für Exzellenz „Materialwissenschaften in Mainz“ ins Leben gerufen und wird seit 2012 vom Gutenberg Research College (GRC) vergeben. Das GRC holt hierzu Vorschläge aus allen Fakultäten der JGU ein. In den letzten Jahren wurden zahlreiche herausragende Wissenschaftler ausgezeichnet, darunter Johannes Kabatek (2024) und Paola Arlotta (2023), um nur einige zu nennen.
Jahr | Preisträger | Fachgebiet | Institution |
---|---|---|---|
2024 | Johannes Kabatek | Ibero-Romance Linguistics | Universität Zürich, Schweiz |
2023 | Paola Arlotta | Stem Cell Biology | Harvard University, USA |
2022 | Rainer Blatt | Physik | Universität Innsbruck, Österreich |
2021 | Wil Roebroeks | Archäologie | Universiteit Leiden, Niederlande |
2019 | Corine Defrance | Geschichte | CNRS und Université de Paris 1-Panthéon-Sorbonne, Frankreich |
Dieser Preis fördert den internationalen Austausch unter Wissenschaftlern und hat sich zu einer wichtigen Plattform für Forschung und Entwicklung in der Materialwissenschaft etabliert. Prof. Christopher K. Ober, der im Jahr 2009 ausgezeichnet wurde, hielt einen Festvortrag über umweltfreundliche Materialien in der Mikroelektronik und demonstrierte damit die Breite der Themen, die im Rahmen dieses Awards behandelt werden.
Die anhaltende Vergabe des Gutenberg Research Awards bekräftigt das Engagement der JGU, exzellente Forschung zu fördern und internationale Kooperationen in der Wissenschaft zu stärken. Die kommenden Feierlichkeiten zur Verleihung des Preises an Anna Balazs versprechen, nicht nur ihr Lebenswerk zu würdigen, sondern auch weitere wissenschaftliche Impulse für die Forschungsgemeinschaft zu setzen.