
Die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) hat im CEWS-Ranking 2025 hervorragende Bewertungen für ihre Gleichstellungsarbeit erzielt. Bei diesem Ranking, das seit 2003 alle zwei Jahre veröffentlicht wird, ist die JMU in Ranggruppe 4 von insgesamt 12 eingestuft und zählt zu den besten bayerischen Hochschulen in diesem Bereich. Das Ranking bewertet Universitäten in Deutschland nach ihren Bemühungen um Geschlechtergerechtigkeit, basierend auf Daten des Statistischen Bundesamtes und sechs Einzelindikatoren, die den Frauenanteil in verschiedenen Qualifizierungsstufen der wissenschaftlichen Karriere messen. uni-wuerzburg.de berichtet, dass die JMU in vier von sechs Kategorien Top-Bewertungen erreicht hat.
Im Detail zeigt sich, dass 48,4% der 1.544 Promotionen, die zwischen 2021 und 2023 an der JMU eingereicht wurden, von Frauen stammen. Im bundesweiten Durchschnitt liegt dieser Wert bei 46%. Zusätzlich ist der Frauenanteil unter den Professuren von 20,2% im Jahr 2018 auf 29,2% zum 1. Dezember 2024 gestiegen, mit 141 von 483 Professuren. Professorin Helga Stopper, die seit dem 1. Oktober 2023 als Universitätsfrauenbeauftragte tätig ist, hebt die Wirksamkeit der Maßnahmen im Gleichstellungskonzept 2021-2025 hervor.
Vergleich mit anderen Hochschulen
Im Kontext der Gleichstellung an Hochschulen in Deutschland zeigt sich ein differenziertes Bild. Laut weiteren Informationen aus dem Gender-Monitoring, das verschiedene Hochschulrankings betrachtet, rangieren Berlin und Bremen an der Spitze der Gleichstellungsrankings, gefolgt von Hamburg. Die Methodik der Rankings variiert, wobei unter anderem das Verhältnis der Promotionen von Frauen zum Studentinnen-Anteil sowie die Veränderung des Frauenanteils in Professuren betrachtet wird. gesis.org stellt fest, dass die Hertie School in Berlin und mehrere Universitäten in Duisburg-Essen, Hildesheim und Marburg jeweils 11 von 12 Punkten erreicht haben.
Es wird jedoch auch deutlich, dass einige Hochschulen wie die Universität Trier und die EBS Universität für Wirtschaft und Recht mit niedrigen Bewertungen von 5 und 2 Punkten abschneiden. Diese Schulen zeigen einen erschreckend niedrigen Frauenanteil in höheren akademischen Positionen. Das Ranking, das 2023 durchgeführt wurde, belegt, dass der Frauenanteil bei Professuren von 11% im Jahr 2001 auf nur 29% im Jahr 2023 gestiegen ist. Während die Teilhabe der Geschlechter an Hochschulen zugenommen hat, kann die sogenannte „Leaky Pipeline“ nicht ignoriert werden, die das Abnehmen der Frauenanteile mit steigenden Karrierestufen erklärt.
Anhaltspunkte für zukünftige Entwicklungen
Die Rankings dienen als Anreiz für eine stärkere Gleichstellungspolitik an Hochschulen. Die Methodik wurde modifiziert, um die Bewertung gerechter zu gestalten, und nun basieren die Ergebnisse auf Schwellenwerten statt auf Quartilen. forschung-und-lehre.de hebt hervor, dass ein umfassendes Gender-Monitoring unabdingbar ist, um den Fortschritt zu messen und langfristige Verbesserungen zu erzielen. Die anhaltenden Fortschritte der JMU bestätigen die positive Entwicklung im Bereich Gleichstellung, vor allem durch die Einführung spezifischer Förder- und Rekrutierungsmaßnahmen für Frauen an der Universität.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die JMU mit ihrer hohen Platzierung im CEWS-Ranking ein positives Beispiel für die Gleichstellungsarbeit an Hochschulen ist. Dennoch ist die langsame Veränderung geschlechtsspezifischer Strukturen an vielen Hochschulen ein Thema, das weiterhin beachtet werden muss, um nachhaltige Gleichstellung zu gewährleisten.