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Johannes Praus gewinnt Deutschen Kamerapreis für bewegenden Dokumentarfilm

Johannes Praus wurde am 19. Juni 2025 mit dem Deutschen Kamerapreis für die herausragende Bildgestaltung des Dokumentarfilms „IM PRINZIP FAMILIE“ ausgezeichnet. Diese Anerkennung ist für Praus, der bereits 2020 und 2021 für den Preis nominiert war, ein bedeutender Meilenstein in seiner Karriere. Die Jury lobte seine Kameraarbeit besonders für die Schaffung eines Ruhepols in der angespannten Atmosphäre der in dem Film dargestellten Einrichtung.

„IM PRINZIP FAMILIE“ gewährt tiefgehende Einblicke in den Alltag von Kinder- und Jugendwohnheimen. Der Dokufilm, der unter der Regie von Daniel Abma entstand, beleuchtet insbesondere das Lebensumfeld der Erzieher*innen, die den Kindern ein Gefühl von Zuhause geben. Themen wie Elternliebe, Bürokratie und die Herausforderungen des Jugendamts werden dabei intensiv thematisiert.

Ein Blick hinter die Kulissen

Der Film erzählt von Erzieher*innen, die im Schichtdienst arbeiten, kochen, waschen und die Kinder zur Schule sowie zu Freizeitaktivitäten bringen. Ihre Aufgaben gehen jedoch über die alltägliche Organisation hinaus. Sie sind oft Zuhörer, Trostes und Geschichten-Erzähler, die den Kindern Geborgenheit und Unterstützung bieten, ohne dabei den Anspruch zu erheben, Ersatzeltern zu sein. Diese Balance ist für die Erzieher*innen eine zentrale Herausforderung, besonders in einem System, das als überfordert beschrieben wird.

Das Produktionsjahr des Films liegt 2024, und er wurde in einem Wohnprojekt im Nordosten Deutschlands gedreht. Hier zeigen die Erzieher*innen, wie sie sich mit den Vormündern, Eltern und dem Jugendamt auseinandersetzen, um die bestmöglichen Bedingungen für die Kinder zu schaffen. Die emotionalen und oft ungeschönten Darstellungen bieten einen respektvollen Einblick sowohl in das Leben der Kinder als auch in die Herausforderungen, denen sich die Fachkräfte ausgesetzt sehen.

Anerkennungen und Auszeichnungen

„IM PRINZIP FAMILIE“ hat nicht nur in Deutschland Aufsehen erregt, sondern wurde auch international ausgezeichnet. Der Dokumentarfilm erhielt den ver.di-Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness beim DOK Leipzig Filmfestival 2024, sowie den Perception Change Award der Vereinten Nationen beim Filmfestival Visions du Réel 2025 in der Schweiz. Zudem wurde er als bester Dokumentarfilm beim Kinder- und Jugendmedienfestival GOLDENER SPATZ prämiert.

Die umfassende Mitarbeit von zahlreichen Alumni und Studierenden der Filmuniversität zeigt, wie tiefe Verbindungen zwischen Bildung und praktischer Filmproduktion bestehen. Mit einem Team, das von der Montage über Ton bis hin zur Musik reicht, ist der Film das Ergebnis harter Arbeit und kreativer Energie. Insgesamt wurden folgende Personen involviert:

  • Jana Dugnus (Montage)
  • Johannes Praus (Cinematographie)
  • Alexandra Praet (Ton & Sound Design)
  • Roman Pogorzelski (Sound Design)
  • Christoph Walter (Mischung)
  • Henning Fuchs (Musik)
  • Lisa Nawrocki (Impact Producer)
  • Britta Strampe & Laura Klippel (Produktion)
  • Arno Scholwin (Postproduction Supervisor)
  • Leonard Aderhold & Tim Altrichter (Originaltonmeister Zusatz)
  • Nils Vogel-Bartling (Foley Editor)
  • Yasaman Ahmadi & Fionn George (Schnittassistenz)
  • Julian Pawelzik (Transkription)

Mit einem Kinostart am 5. Juni 2025 und einer Laufzeit von 91 Minuten, spricht der Film nicht nur die breite Öffentlichkeit an, sondern richtet sich auch speziell an Menschen, die sich für Berufe in der Kinder- und Jugendhilfe interessieren. Trotz der schweren Themen schließt der Film mit einem hoffnungsvollen Ende und unterstreicht die Wichtigkeit der Arbeit der Erzieher*innen in dieser oft unbeachteten gesellschaftlichen Rolle.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
filmuniversitaet.de
Weitere Infos
cinestar.de
Mehr dazu
ndr.de

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