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Jubiläum in Hannover: Ein Jahrhundert Rinderheilkunde im Fokus!

Die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) feiert am 26. und 27. September 2025 ein bemerkenswertes Jubiläum: Einhundert Jahre Klinik für Rinder. Die Veranstaltung blickt auf eine lange und bedeutende Geschichte der Rinderheilkunde zurück, die 1925 unter der Leitung von Professor Dr. Dr. h.c. Richard Götze ins Leben gerufen wurde. Ursprünglich als Klinik für Geburtshilfe und Rinderkrankheiten gegründet, bestand das Hauptziel in der Förderung von Forschung und Ausbildung in diesem wichtigen Bereich der Tiermedizin. Dabei spielten Themen wie Reproduktion, Infektionskrankheiten, Haltung, Management, Kälberpflege sowie Lahmheiten eine zentrale Rolle in der klinischen Praxis und Forschung, wie TiHo berichtet.

Im Verlauf der Jahrzehnte hat sich die Klinik zu einer international anerkannten Einrichtung entwickelt, die für ihre wissenschaftlichen Veröffentlichungen und Vorträge auf nationalen und internationalen Tagungen bekannt ist. Die Einführung des Gebiets Samenübertragung im Jahr 1932 stellte einen bedeutenden Fortschritt dar. Die Teilung der Klinik im Jahr 1953 in die Bereiche für Rinderkrankheiten sowie Geburtshilfe und Gynäkologie war ein weiterer Meilenstein. Unter der Leitung von Professor Dr. Dr. h.c. mult. Gustav Rosenberger konzentrierte sich die Klinik für Rinderkrankheiten auf innere und chirurgische Erkrankungen, Vergiftungen und Jungtiererkrankungen.

Wichtige Meilensteine in der Rinderheilkunde

Die Klinik hat einen maßgeblichen Beitrag zur Auslöschung der Enzootischen Bovine Leukose in Europa geleistet. Professor Dr. Erich Aehnelt übernahm nach Götzes Tod die Leitung der Klinik für Geburtshilfe und Gynäkologie, die sich verstärkt mit unfruchtbaren Herden und Erkrankungen wie der Maul- und Klauenseuche befasste. Der Fokus verlagerte sich in den 60er bis 80er Jahren mehr auf nicht-infektiöse Erkrankungen, während in den 90er Jahren die Diagnostik von Selenmangel unter Professor Dr. Henner Scholz an Bedeutung gewann.

Im Jahr 2003 führte die Wiedervereinigung beider Kliniken zur heutigen Klinik für Rinder unter der Leitung von Professor Dr. Heinrich Bollwein, gefolgt von Professorin Dr. Martina Hoedemaker, PhD seit 2012. Hoedemakers Forschung konzentriert sich auf die Erfassung von Risikofaktoren für die Tiergesundheit sowie die Etablierung von Präventivmaßnahmen. Ihr Team widmet sich auch der Erforschung von Stoffwechselerkrankungen und der Entwicklung von modernen Technologien, darunter Digitalisierung und KI-Anwendungen.

Atemwegserkrankungen bei Rindern

Atemwegserkrankungen bilden einen der bedeutendsten Krankheitskomplexe in der Rindermedizin. Besonders betroffen sind Jungrinder, wobei der Anteil erkrankter Tiere je nach Betrieb und Jahreszeit variiert. Enzootische Bronchopneumonie, oft als Rindergrippe bezeichnet, betrifft das Atemwegssystem von Kälbern. Diese Erkrankung wird durch eine Vielzahl von Erregern, sowohl Viren als auch Bakterien, verursacht. Stressfaktoren, wie hohe Luftfeuchtigkeit und ungünstige Stallbedingungen, spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle in der Krankheitsentwicklung.

Die Folgen solcher Erkrankungen sind ernst: Sie führen zu verringerter Gewichtszunahme, verlängerten Mastdauern und hohen Behandlungskosten. In schwerwiegenden Fällen kann auch der Tod eintreten. Darüber hinaus sind Atemwegserkrankungen mit Fruchtbarkeitsstörungen verbunden, die die wirtschaftliche Effizienz in der Milchwirtschaft gravierend beeinträchtigen können. Dies bestätigen aktuelle Studien, die auf die multifaktoriellen Ursachen dieser Erkrankungen eingehen, die durch Umwelteinflüsse wie Schadgaskonzentration und Luftgeschwindigkeit beeinflusst werden, wie Vetmedica schildert.

Die Klinik für Rinder an der TiHo bietet nicht nur eine Hochburg der Forschung, sondern auch eine Plattform für die Ausbildung zukünftiger Tierärzte. Die gewonnene Expertise aus der Arbeit an Atemwegserkrankungen und anderen Leiden der Rinder wird in die Ausbildung von Tiermedizinstudenten und die Fortbildung von Tierärzten integriert. Auf diese Weise trägt die Klinik aktiv zur Verbesserung der Tiergesundheit in der Landwirtschaft bei, unterstützt durch Erkenntnisse aus der medizinischen Forschung, wie sie in Fachzeitschriften und auf Kongressen präsentiert werden. Der fortwährende Fokus liegt darauf, sowohl die Prävention als auch das Management von Krankheiten in der Rinderhaltung zu optimieren, was auch die Gesundheit der Tiere und die Wirtschaftlichkeit der Höfe maßgeblich steigert, wie MSD Tiergesundheit hervorhebt.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
tiho-hannover.de
Weitere Infos
msd-tiergesundheit.de
Mehr dazu
vetmedica.de

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