
Das Academic Welcome Program (AWP) der Goethe-Universität Frankfurt feiert 2025 sein zehnjähriges Bestehen. Gegründet im Jahr 2015, unterstützt es geflüchtete Studieninteressierte mit kostenlosen Deutschkursen und weiteren Angeboten. Besonderen Zulauf erfuhr das Programm seit 2022, als viele junge Menschen aus der Ukraine von diesen Ressourcen profitierten. Über 800 Menschen haben in dieser Dekade am AWP teilgenommen.
Am 22. Oktober 2025 um 18 Uhr findet im Casino Festsaal am Campus Westend eine Jubiläumsfeier statt. Diese Veranstaltung wird ein Rückblick auf die Erfolge des Programms bieten, inklusive Grußworten von Vertretern der Landesregierung Hessen und der Universität. Ehemalige Teilnehmende werden ihre Erfahrungsberichte teilen, während das festliche Buffet und Live-Musik Gelegenheiten zum Austausch bieten.
Erfolge und Weiterentwicklungen
Die Erfolge des AWP sind bemerkenswert. Laut puk.uni-frankfurt.de konnten 80 % der Teilnehmenden ihre Deutschkenntnisse innerhalb von ein bis zwei Jahren auf das Niveau C1 verbessern. Viele Alumni haben nicht nur an der Goethe-Universität studiert oder ihr Studium abgeschlossen, sondern einige von ihnen promovieren auch, während andere ihren akademischen Weg an verschiedenen Hochschulen in Deutschland fortsetzen. Diese Ergebnisse belegen die positive Wirkung des Programms auf die Integration und den akademischen Erfolg geflüchteter Menschen.
Ein Nachfolgeprojekt des AWP, das „Academic Bridge Program“ (ABP), wurde im Juli 2025 ins Leben gerufen und soll die Integration hochqualifizierter Geflüchteter in Deutschland weiterhin unterstützen. Das ABP bietet Zugang zu Sprachkursen, universitärer Bildung, Netzwerken und hilft, Zukunftsperspektiven für Geflüchtete zu schaffen. Jährlich werden etwa 90 Teilnehmende erwartet, die an Workshops und Deutschunterricht teilnehmen können, ohne dass diese Leistungen kostenpflichtig sind.
Kontext und übergreifende Entwicklungen
Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hat sich seit 2016 aktiv für den Zugang geflüchteter Menschen zu einem Studium in Deutschland eingesetzt. Im Rahmen des Förderprogramms „Integra“ wurden über 40.000 Geflüchtete auf ihr Studium an deutschen Hochschulen vorbereitet. Dies zeigt, wie wichtig die Unterstützung bei der Studienvorbereitung sowie der Integration von Studieninteressierten mit Fluchtgeschichte ist. Laut daad.de wurden in einem Zeitraum von nur einigen Monaten mehr als 54.000 Beratungen für Studieninteressierte aus der Ukraine durchgeführt, wobei ein Teil dieser Gruppe aus Drittstaaten stammt.
Die Entwicklungen in der Förderung und Integration geflüchteter Studierender sind nicht nur positiv für die Teilnehmenden, sondern tragen auch zur Attraktivität des akademischen Standorts Deutschland bei. Immer mehr internationale Absolventen machen etwa 30 % der Fachkräftezuwanderung aus, was zeigt, wie wertvoll die Programme sind – sowohl für die Studierenden als auch für den deutschen Arbeitsmarkt.
Die Jubiläumsfeier des AWP lädt auch Medienvertreter ein, die die Möglichkeit haben, mit Teilnehmenden und Alumni ins Gespräch zu kommen. Für weitere Informationen steht Johannes Nebe, Projektmitarbeiter, unter der E-Mail-Adresse j.nebe@uni-frankfurt.de oder telefonisch unter (069) 798-17298 zur Verfügung.