
Wissenschaftler:innen der Universität Duisburg-Essen haben einen vielversprechenden Ansatz zur Therapie aggressiver Leukämien im Kindesalter entwickelt. Mit einer Fördermittelzusage von 143.740 Euro für die Dauer von zwei Jahren durch die José Carreras Leukämie-Stiftung untersucht das Team unter der Leitung von Prof. Dr. Shirley Knauer und Dr. Mike Blüggel an der Fakultät für Biologie die Nutzung von sogenannten Nanobody-PROTACs. Dieser neuartige Therapieansatz zielt darauf ab, zwischen zwei Unterformen von Leukämie zu differenzieren und krankes Gewebe gezielt anzugreifen, während gesunde Zellen geschont werden.
Das Forschungsteam fokussiert sich auf das Enzym Taspase 1, das eine zentrale Rolle bei den aggressiven Formen der akuten lymphoblastischen Leukämie (ALL) und der akuten myeloischen Leukämie (AML) spielt. In einem innovativen Schritt entwickeln die Forscher:innen PROTACs, die speziell darauf ausgelegt sind, Taspase 1 abzubauen. Erstmals wird in dieser Studie die interne Abbaumaschinerie von Krebszellen ausgenutzt, um diese direkte Zerstörung effektiv zu gestalten.
Nanobody-PROTACs: Ein neuer Ansatz in der Krebsforschung
Durch die Kombination von Bindungsmolekülen und Signalen, die Zellen zur Abbauaktivität anregen, schaffen die Wissenschaftler:innen eine Grundlage, um präzise auf das Zielprotein Taspase 1 abzuzielen. Zudem kommt ein neuartiger Ansatz zum Einsatz, bei dem Helikonen – spiralartige kleine Eiweiße – zur Verbindung mit Abbaufaktoren genutzt werden, um die gezielte Zerstörung des Enzyms zu ermöglichen. Dr. Mike Blüggel hebt hervor, dass dieser Ansatz potenziell wegweisend für die personalisierte Behandlung von Leukämie sein könnte.
In der Vergangenheit war es eine Herausforderung, effektive Strategien gegen Taspase 1 zu entwickeln, was die Relevanz dieser neuen Forschungsmethoden unterstreicht. Durch die Unterscheidung von Subtypen im Leukämiepatientenpopulation könnte die Behandlung in Zukunft zielgenauer und weniger belastend gestaltet werden.
Forschung für die Zukunft
Die Entwicklungen an der Universität Duisburg-Essen spiegeln einen bedeutenden Fortschritt in der Krebsforschung wider. Solche innovativen Ansätze sind entscheidend, insbesondere wenn man bedenkt, dass Krebs bei Kindern oft langfristige Auswirkungen auf die Lebensqualität hat. Die Forschung in diesem Bereich wird auch durch Initiativen wie die Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) unterstützt, das sich der personalisierten medizinischen Onkologie widmet. Sanierungsstrategien, die durch präzise molekulare Therapien ermöglicht werden, könnten die Behandlungsergebnisse von betroffenen Kindern erheblich verbessern.
Insgesamt zeigen die aktuellen Forschungen an der Universität Duisburg-Essen, wie wichtig und dringend innovative Lösungen für die Bekämpfung von Leukämien im Kindesalter sind. Die kontinuierliche Unterstützung solcher Projekte könnte dazu beitragen, die Überlebensraten zu erhöhen und die Lebensqualität von jungen Patienten signifikant zu verbessern.