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Kampf gegen multiresistente Bakterien: EU investiert 5,9 Millionen Euro!

Antimikrobielle Resistenz stellt eine der größten Gesundheitsbedrohungen der heutigen Zeit dar. Insbesondere in den Ländern Afrikas südlich der Sahara sind die Folgen dramatisch. Ein neues Projekt, das unter dem Namen ComBac-Africa firmiert, zielt darauf ab, dieses drängende Problem anzugehen. Mit insgesamt fast 5,9 Millionen Euro aus EU-Fördermitteln für die Dauer von vier Jahren soll die Bekämpfung von multiresistenten gramnegativen Bakterien durch optimierte Diagnostik und ein besseres Antibiotika-Stewardship vorangetrieben werden.

Das Projekt wird von Sören Becker, Professor für Medizinische Mikrobiologie an der Universität des Saarlandes, koordiniert. Die Partnerländer – Côte d’Ivoire, Guinea-Bissau und Nigeria – werden zusammen mit europäischen Institutionen, darunter das Institut Pasteur de Côte d’Ivoire und die Stiftung GARDP aus der Schweiz, an der Initiative teilnehmen. Diese Zusammenarbeit soll das Verständnis für die Übertragungsmechanismen gramnegativer Bakterien vertiefen und diagnostisch-therapeutische Algorithmen entwickeln, die die Behandlung der Patienten verbessern.

Ursachen und Herausforderungen der Resistenz

Die antimikrobielle Resistenz ist besonders in Gesundheitseinrichtungen ein ernsthaftes Problem. Durch häufigen und teils unangemessenen Einsatz von Antibiotika, besonders Reserveantibiotika, und die häufige ungenügende Compliance der Patienten bei der Einnahme von Medikamenten entstehen Resistenzen. Eine ungenügende Hygiene und die falsche Therapiedauer tragen ebenfalls zur Verbreitung von multiresistenten Erregern bei. Laut 360-ot sind nosokomiale Infektionen eine häufige Komplikation in medizinischen Einrichtungen und gehen mit erheblichen finanziellen und gesundheitlichen Belastungen einher.

In Europa ist der Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) der häufigste multiresistente Erreger. Nach Schätzungen führen diese Infektionen jährlich zu etwa 170.000 Fälle und über 5.000 Todesfällen, wodurch sich die Kosten für das Gesundheitssystem auf bis zu 380 Millionen Euro belaufen. Die RBLA-Daten zeigen, dass die Resistenzen gegen antibiotikaproduzierende Bakterien wie Escherichia coli und Klebsiella pneumoniae weiterhin an Bedeutung gewinnen. Hierbei sind besonders Extended-Spectrum-Beta-Lactamase-bildende Erreger zu beachten.

Gemeinsames Handeln für eine bessere Zukunft

Das ComBac-Africa-Projekt verfolgt mehrere Ziele. Dazu gehören die Entwicklung eines bedarfsgerechten Diagnose- und Antibiotika-Stewardship-Programms sowie die Verbesserung der mikrobiologischen Diagnostik. Durch das One-Health-Konzept wird dabei auch das gesamte Spektrum der Übertragungsmechanismen betrachtet, um effektivere Strategien zur Bekämpfung der multiresistenten Pathogene zu entwickeln.

Die Projektlaufzeit beträgt 48 Monate und wird durch die Global Health EDCTP3 Joint Undertaking unterstützt, einer Kooperation zwischen der EU und der EDCTP Association. Ziel ist es, die Behandlungschancen schwerer Infektionen, die durch multiresistente gramnegative Bakterien verursacht werden, signifikant zu verbessern. Durch eine Kombination aus internationalem Wissen und lokaler Expertise sollen die Herausforderungen der antimikrobiellen Resistenz in Afrika effektiver angegangen werden.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-saarland.de
Weitere Infos
360-ot.de

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