
Am 16. Juli 2025 fand der feierliche Festakt zur Gründung des Instituts für Rechtsextremismusforschung (IRex) an der Universität Tübingen statt. Diese Veranstaltung stellte einen bedeutenden Schritt im Kampf gegen rechtsextreme Ideologien dar und wurde von prominenten Gästen wie Landtagspräsidentin Muhterem Aras und Wissenschaftsministerin Petra Olschowski begleitet. Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft waren ebenfalls anwesend, um die Relevanz des neuen Instituts zu unterstreichen. Die Universität Tübingen berichtet, dass IRex 2023 gegründet wurde und darauf abzielt, die Demokratie zu stärken sowie die Gesellschaft widerstandsfähiger gegenüber rechtsextremen Ideologien zu machen.
Die Schaffung des Instituts wurde im Abschlussbericht des zweiten NSU-Untersuchungsausschusses 2019 empfohlen. Wissenschaftsministerin Olschowski hob in ihrer Rede hervor, dass die Zahl der rechtsextremen Kriminalität, laut den aktuellen Verfassungsschutzberichten, an steigendem Gefahrenpotenzial zugenommen hat. Das IRex wird interdisziplinär die unterschiedlichen Erscheinungsformen, Dynamiken und Logiken des Rechtsextremismus untersuchen, wodurch es als erstes dauerhaft institutionell verankertes Forschungsinstitut dieser Art in Deutschland gilt.
Forschungsschwerpunkte und Professuren
Das Institut verfügt über drei Professuren, die unterschiedliche Aspekte des Rechtsextremismus abdecken:
- Professorin Léonie de Jonge: Forschung zu politischen Akteuren, Organisationen und Ideologien.
- Professorin Annett Heft: Medienwissenschaftlicher Blick auf den Rechtsextremismus.
- Professorin Heike Radvan: Fokussierung auf erziehungswissenschaftliche Perspektiven.
Ein Berufungsverfahren für eine vierte Professur, die sich auf sozialwissenschaftliche Antisemitismusforschung konzentrieren wird, ist derzeit im Gange. Die Rektorin der Universität, Karla Pollmann, betonte die Verantwortung der Hochschule im Umgang mit extremistischen Ideologien.
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist ein weiterer zentraler Aspekt der Forschungsarbeit des IRex. Das Institut kooperiert eng mit Organisationen und Institutionen aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft. Diese Vernetzung soll die gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse effektiv zur Bekämpfung des Rechtsextremismus nutzen, was auch eine der Kernempfehlungen des NSU-Untersuchungsausschusses war.
Aktuelle Entwicklungen in der Rechtsextremismusforschung
Zusätzlich zu den Aktivitäten des IRex gibt es in Baden-Württemberg die Dokumentationsstelle Rechtsextremismus (DokRex), die auch kürzlich ihre Arbeit vorgestellt hat. Die Ministerin Olschowski bezeichnete die Schaffung beider Einrichtungen als Pionierarbeit in der Rechtsextremismusforschung. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg berichtet, dass eine neue Studie des IRex Raumvorstellungen extrem rechter Parteien in Deutschland untersucht.
Diese Studie zeigt, dass Raumkonstruktionen in den Partei- und Wahlprogrammen der extremen Rechten eine zentrale Rolle spielen. Dr. Rolf Frankenberger erläuterte, dass die extreme Rechte dazu beiträgt, Ängste innerhalb der Bevölkerung zu mobilisieren. Darüber hinaus gibt es signifikante regionale Unterschiede bei der Wirkung rechtsextremer Thesen. Prof. Dr. Wolfgang Zimmermann warnte vor einer gewaltigen Radikalisierung und stellte fest, dass eine wachsende Schnittmenge zwischen Rechtsextremisten und der Mitte der Gesellschaft besteht.
DokRex wird sich künftig verstärkt dem Thema Antisemitismus widmen und plant, Unterrichtsmaterialien sowie Recherchehilfen zur politischen Bildung anzubieten. Diese Richtung wird die Forschung auf dem Gebiet des Rechtsextremismus und der Antisemitismusforschung entscheidend weiterentwickeln.
In einem größeren Kontext manipulierender Drittangebote aus verschiedenen Regionen Deutschlands leisten die neu geschaffenen Engagements einen bedeutenden Beitrag. Die Vernetzung und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Forschungsinstitutionen werden als zentral erachtet, um den Herausforderungen des Rechtsextremismus und der Radikalisierung entgegenzuwirken, wie WI-REX berichtet.
Zusammen kommt es darauf an, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und die Grundlagen für eine funktionierende, starke Demokratie zu fördern.