
Auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK), welche am 5. Mai 2025 stattfand, wurden die Ergebnisse der Nukleus-Wahlen für die Arbeitsgruppen bekannt gegeben. Die AG 32, die sich mit Sportkardiologie beschäftigt, hat aktuell 759 Mitglieder. Jun.-Prof. Dr. Thomas Schmidt von der Deutschen Sporthochschule Köln ist Teil des Kernteams und betont dabei seine besondere Sichtweise als Nicht-Kardiologe. In den Fokus der Arbeitsgruppe stehen die Auswirkungen körperlicher Aktivität und Sport auf das kardiovaskuläre System sowie der Nutzen und die Dosierung von Sport in der Prävention und Therapie von Herz- und Kreislauferkrankungen, wie dshs-koeln.de berichtet.
Darüber hinaus befasst sich die Arbeitsgruppe mit physiologischen Anpassungsreaktionen im Wettkampfsport und der Abgrenzung von krankhaften Veränderungen. Auch die Feststellung der Sport- und Wettkampftauglichkeit bei kardialen Erkrankungen ist ein zentrales Thema. Zum Nukleus der AG zählen bedeutende Experten, darunter Priv.-Doz. Dr. Pascal Bauer vom Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Dr. Dr. Sven Fikenzer aus Leipzig, sowie Priv.-Doz. Dr. David Niederseer von der Hochgebirgsklinik Davos.
Wichtige Leitlinien zur körperlichen Aktivität
Die ESC-Leitlinie, die unter Mitwirkung von Martin Halle und Josef Niebauer verfasst wurde, thematisiert die „Pandemie der körperlichen Inaktivität“. Diese Inaktivität stellt einen starken Prädiktor für kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität dar. Körperliche Aktivität und Sport können dagegen wesentlich zur Reduzierung dieser Risiken beitragen. Der Trend hat sich von restriktiven Empfehlungen hin zu großzügigen, individuellen Trainingsempfehlungen gewandelt, die auch die Autonomie der Patienten berücksichtigen. So wird empfohlen, dass Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen 150 bis 300 Minuten moderaten oder 75 bis 150 Minuten hochintensiven Sport pro Woche treiben. Ergänzt wird dies durch die Empfehlung, mindestens dreimal pro Woche Krafttraining zu absolvieren, wie zeitschrift-sportmedizin.de erläutert.
Die Analyse der Ursachen plötzlicher Herztode unter Sportlern zeigt, dass bei jüngeren Athleten (<35 Jahre) häufig angeborene Herzerkrankungen oder Myokarditiden für diese Tragödien verantwortlich sind, während bei älteren Sportlern (>35 Jahre) erworbene Herz-Kreislauf-Erkrankungen, insbesondere koronare Herzkrankheit (KHK), dominieren. Die sportmedizinischen Untersuchungen wie Ruhe- und Belastungs-EKG sind für die Freigabe zum Sport von großer Bedeutung.
Die Rolle von körperlicher Aktivität in der Prävention
Kardiovaskuläre Erkrankungen sind weltweit die Haupttodesursache, was auch in Österreich gilt, wo sie vor allem bei Frauen über 65 und Männern über 45 eine erhebliche Bedrohung darstellen. Die Hauptursache dieser Erkrankungen ist oft Arteriosklerose, die häufig symptomlos verläuft. Neben der Behandlung ist die Vorbeugung gegen kardiovaskuläre Erkrankungen von zentraler Bedeutung und umfasst primäre, sekundäre sowie tertiäre Präventionsmaßnahmen. Zu den modifizierbaren Risikofaktoren zählen gesunde Ernährung, Nichtrauchen, Stress-Management und vor allem körperliche Aktivität. Diese hat nicht nur positive Effekte auf die kardiorespiratorische Fitness, sondern reduziert auch das Risiko chronischer Erkrankungen signifikant, wie schweizer.tirol herausstellt.
Insgesamt kann regelmäßige Bewegung das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen deutlich senken und die Mortalität reduzieren. Die positiven Effekte erstrecken sich zudem auf die Verbesserung von Biomarkern, die in Zusammenhang mit Entzündungen und Insulinresistenz stehen. Förderung einer aktiven Lebensweise ist daher nicht nur für Personen mit bestehenden Erkrankungen, sondern für die gesamte Bevölkerung von essenzieller Bedeutung.