
Das Projekt RABus entfaltet sich als wegweisende Initiative zur Integration autonomer Shuttles in den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) in Deutschland. Wie KIT berichtet, wurde in den letzten Monaten umfangreiche Forschung zum Einsatz fahrerloser Shuttles durchgeführt, speziell in Mannheim und Friedrichshafen. Die Testergebnisse zeigen eine hohe Akzeptanz und ein starkes Interesse an autonomen Shuttles in verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Ziel der Tests ist es, die Funktionalität im Straßenverkehr sowie die Nutzerakzeptanz zu überprüfen und die Auswirkungen auf den Verkehr zu verstehen.
Seit Oktober 2024 sind in den Testregionen jeweils zwei autonome Shuttles im Einsatz. Diese Fahrzeuge absolvierten über 2.100 Kilometer im automatisierten Betrieb, selbst unter schwierigen Wetterbedingungen und in dichtem Verkehr. Der Einsatz der Shuttles mit Geschwindigkeiten von bis zu 50 Stundenkilometern ermöglicht es, den Alltag der Menschen nachhaltig zu verändern.
Fortschritte in Mannheim und Friedrichshafen
Im Rahmen des Projekts wird nun eine nächste Phase in Stuttgart angepeilt, wie Verkehrsminister Winfried Hermann ankündigte. Der Projektname RABus steht für „Reallabor für den Automatisierten Busbetrieb im ÖPNV in der Stadt und auf dem Land“. Ein besonders innovatives Element ist der autonom fahrende Shuttle-Bus, der im neuen Stadtteil FRANKLIN in Mannheim eingesetzt werden soll. Dieser Stadtteil, der gegenwärtig rund 4.000 Bewohner zählt, verfolgt ein klimaschonendes Mobilitätskonzept. Hierbei wird der Shuttle-Bus eine zwei Kilometer lange Strecke zwischen der Haltestelle Platz der Freundschaft und zehn weiteren Haltestellen entlang seines Weges bedienen.
Die ersten hochautomatisierten Busse sollen demnach bereits im Sommer 2022 mit menschlichen Aufpassern in Betrieb gehen. Aktuell laufen Vorbereitungen in FRANKLIN, darunter der Einbau von Magnetsensoren, temporären Haltestellen und Wendeplätzen. Zu der Bedeutung dieser Technologie äußerte sich der erste Bürgermeister von Mannheim, Christian Specht, und unterstrich ihre Rolle für die künftige Mobilität. Martin in der Beek, technischer Geschäftsführer der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH, weist auf die Innovationskraft des Unternehmens hin und hebt die klare Zielsetzung zur Verbesserung des ÖPNV hervor.
Autonomes Fahren als Zukunftsmodell
Die Pläne zur Integration autonomer Fahrzeuge im ÖPNV fallen nicht nur in die Zuständigkeit lokal agierender Unternehmen. Die Bundesregierung hat eine übergeordnete Strategie für autonomes Fahren im Straßenverkehr in Deutschland entwickelt, um das Land als führenden Innovations- und Produktionsstandort in diesem Bereich zu positionieren. Das bekräftigt BMVI mit dem Hinweis, dass Deutschland als erstes Land einen umfassenden Rechtsrahmen für autonomes Fahren geschaffen hat. Der Fokus liegt hierbei nicht nur auf dem Straßenverkehr, sondern auch auf der Förderung neuer, autonomer Mobilitätsangebote im öffentlichen Personennahverkehr.
Die Forschung zu autonomem Fahren eröffnet eine Vielzahl an Möglichkeiten. Sie könnte nicht nur die Verkehrssicherheit erhöhen, sondern auch zur Verbesserung der Anbindung ländlicher und zentrumsferner Gebiete beitragen. Gleichzeitig adressiert diese Strategie Herausforderungen wie den Mangel an Berufskraftfahrern und könnte die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Automobilindustrie stärken. Automatisierte Shuttles stellen somit eine wichtige Chance dar, um den öffentlichen Nahverkehr neu zu gestalten und dabei verschiedene gesellschaftliche Bedürfnisse zu erfüllen.