
Bis zum 15. Oktober 2025 haben Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler die Möglichkeit, das neu eingeführte Familienstipendium zu beantragen. Dieses Stipendium richtet sich speziell an diejenigen, die familiäre Verpflichtungen mit ihrer akademischen Karriere vereinbaren möchten. Die Förderung soll dabei helfen, die zentralen Hürden zu überwinden, die eine Weiterqualifizierung in der Wissenschaft erschweren.
Ziel des Stipendiums ist es, zusätzlichen Freiraum zu schaffen, sodass besonders Elternzeit und andere familiäre Aufgaben nicht als Hemmnis für die wissenschaftliche Karriere empfunden werden. Laut dshs-koeln.de könnte dies durch die Finanzierung von Tagespflegepersonen oder Haushaltshilfen unterstützt werden. Anträge können für den Zeitraum vom 1. Januar 2026 bis zum 31. Dezember 2026 eingereicht werden. Die Bewerbungsmodalitäten sind präzise, und die Unterlagen müssen per E-Mail in Form eines pdf-Dokuments an die Gleichstellungsbeauftragte Dr. Bianca Biallas gesendet werden.
Herausforderungen in der Wissenschaft
Die Vereinbarkeit von wissenschaftlicher Karriere und Familienaufgaben gilt als zentrale Hürde für viele Nachwuchswissenschaftler. Oft stehen sie vor der Herausforderung, Familie, Privatleben und Kinder nicht zugunsten ihrer akademischen Laufbahn opfern zu müssen. Das Humboldt’sche Ideal von „Einsamkeit und Freiheit“ hat lange Zeit zur Ausgrenzung von Frauen aus wissenschaftlichen Positionen beigetragen. Doch in den letzten Jahren hat sich diese Vorstellung erheblich verändert, dank gleichstellungspolitischen Engagements und einer verstärkten Öffnung des Wissenschaftssystems.
Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind zunehmend gefordert, familienfreundlichere Strukturen zu schaffen. Studien zeigen, dass flexible Arbeitszeitmodelle und eigene Betreuungsmöglichkeiten immer mehr angeboten werden. So können bis zu 50% der Arbeitszeit während der Elternzeit als Teilzeitmodell genutzt werden, und die Höchstdauer der wissenschaftlichen Anstellungsfrist wird durch Mutterschutz und Elternzeit nicht beeinflusst, was eine flexible Planung ermöglicht.
Laut academics.de können werdende Eltern auch eine Verlängerung ihres befristeten Arbeitsvertrags beantragen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) haben dazu verschiedene Instrumente und Projekte ins Leben gerufen, um den Spagat zwischen Forschung und Familie zu erleichtern.
Familienfreundlichkeit im Fokus
Die Initiative zur Schaffung von familientauglichen Rahmenbedingungen wird durch Projekte wie „Effektiv!“, „Connect“ und „BAWIE“ unterstützt. Diese BMBF-geförderten Projekte zielen darauf ab, Informationen zu Gleichstellungsmaßnahmen bereitzustellen. Die Datenbank INKA beispielsweise hilft Forschenden mit Kindern, geeignete Unterstützungsangebote ihrer Hochschulen zu finden.
In diesem Kontext gewinnen Gleichstellungsbeauftragte an Hochschulen und Forschungseinrichtungen an Bedeutung, indem sie umfassende Beratungsangebote zur Vereinbarkeit von Forschung und Familie bereitstellen. Die Veränderung der wissenschaftlichen Landschaft hin zu einem familienfreundlicheren Klima ist entscheidend für die Zukunft der Wissenschaft.
Insgesamt zeigt sich, dass die Förderung der Vereinbarkeit von Wissenschaft und Familie nicht nur eine gesellschaftliche Notwendigkeit darstellt, sondern auch zu einem attraktiveren Studien- und Arbeitsort für Personal und Studierende führt. Ein aktives Engagement in diesem Bereich ist unerlässlich, um die Balance zwischen Karriere und familiären Verpflichtungen zu fördern und die wissenschaftliche Landschaft vielfältiger und inklusiver zu gestalten.
Für weitere Informationen über das Familienstipendium und die geltenden Richtlinien können Interessierte die Seiten des Familienservicebüros und die Stipendienordnung besuchen oder direkt Kontakt zur Gleichstellungsbeauftragten aufnehmen unter gleichstellungsbeauftragte@dshs-koeln.de.