
Am 8. Juli 2025 wurde Prof. Dr. Hans-Jürgen Burchardt, der Leiter des Fachgebiets Internationale Beziehungen an der Universität Kassel, mit dem renommierten argentinischen Forschungspreis Leloir ausgezeichnet. Dieser Preis, benannt nach dem Biochemiker und Nobelpreisträger Luis Federico Leloir, gehört zu den höchsten Ehrungen für internationale Wissenschaftler, die sich um die argentinische Wissenschaft, Nachwuchsförderung und wissenschaftliche Zusammenarbeit verdient gemacht haben. Die Verleihung fand im Rahmen einer internationalen Zeremonie statt, an der Gäste und Preisträger aus Städten wie New York, London, Rom, Kopenhagen und Sydney teilnahmen.
In seiner Dankesrede betonte Burchardt die Dringlichkeit eines neuen globalen Verständnisses zur Bekämpfung der Apathie gegenüber der Klimakrise. Seiner Meinung nach sind sowohl Natur- und Technikwissenschaften als auch Sozial- und Geisteswissenschaften von entscheidender Bedeutung, um nachhaltige Lösungen zu finden. Weiterhin kündigte er an, dass er die Zusammenarbeit mit argentinischen Wissenschaftlern weiterhin vertiefen möchte, um einen vielversprechenden Zukunftshorizont zu schaffen.
Internationale Zusammenarbeit und Forschung
Burchardt leitet an der Universität Kassel eine Vielzahl von internationalen Forschungs- und Kooperationsprojekten, die sich nicht nur auf Argentinien, sondern auch auf andere Länder Lateinamerikas erstrecken. Seine Arbeiten sind Teil eines größeren Netzwerks, das wissenschaftliche Kooperationen fördert. Diese globale Dimension der Forschung hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen, insbesondere im Hinblick auf internationale Herausforderungen wie den Klimawandel.
Im Kontext internationaler Wissenschaftskooperation erinnert die UNESCO an wichtige Projekte, die seit den 1950er Jahren gefördert werden. Die Einrichtung unterstützte beispielsweise 1954 die Gründung der Europäischen Organisation für Kernforschung (CERN) in Genf und initiierte 2000 die Gründung des SESAME-Zentrums im Nahen Osten, das an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Al-Balqa in Jordanien angesiedelt ist. SESAME repräsentiert wichtige Fortschritte in der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit.
Die UNESCO verwaltet zudem das Internationale Abdus Salam Zentrum für theoretische Physik (ICTP) in Triest, das seit seiner Gründung im Jahr 1964 über 100.000 Wissenschaftler aus einkommensschwachen Ländern gefördert hat. Forschungsschwerpunkte am ICTP sind unter anderem Medizinphysik, Umweltökonomie und Klimaphysik. Solche Initiativen sind ein wesentlicher Teil der Bemühungen, Wissen zu teilen und globale Herausforderungen gemeinsam anzugehen.
Die Rolle Deutschlands in diesen internationalen Projekten ist ebenfalls von Bedeutung. So hat Deutschland nicht nur SESAME unterstützt, sondern ist auch aktiv am Internationalen Geowissenschaftlichen Programm (IGCP) beteiligt, das seit 1972 von der UNESCO und der International Union of Geological Sciences betrieben wird.
Insgesamt verdeutlichen die Auszeichnungen und die laufenden internationalen Projekte, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Nationen und Disziplinen ist, um den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft begegnen zu können.