Allgemein

Kellerasseln im Fokus: Chemische Abwehr gegen Spinnenangriffe entdeckt!

Ein Forschungsteam aus der Universität Greifswald und der Simon Fraser University in Kanada hat eine bemerkenswerte Entdeckung im Verhalten der gewöhnlichen Kellerassel (Porcellio scaber) gemacht. Diese kleinen Krebstiere setzen bei Angriffen durch Spinnen chemische Abwehrmechanismen ein, die bisher wenig erforscht waren. Die Ergebnisse dieser Untersuchung wurden in der Fachzeitschrift The Journal of the Royal Society Interface veröffentlicht.

Bei Gefahr scheidet die Kellerassel einen Cocktail aus vier Chinolin-basierten Chemikalien ab. Diese chemischen Verbindungen sind nicht nur zur Abwehr von Spinnen gedacht, sondern scheinen auch eine klebrig-viskose Flüssigkeit zu bilden, die die Angreifer abwehrt. Dr. Andreas Fischer, der leitende Forscher, hebt die Bedeutung dieser Entdeckung hervor, zumal chemische Verteidigungsstrategien bei Krebstieren im Vergleich zu Insekten bislang wenig bekannt sind.

König der Kellerasseln

Die Kellerassel gehört zur Familie der Kellerasseln (Porcellionidae) und zur Unterordnung der Landasseln (Oniscidea). Ursprünglich stammt sie aus Südwesteuropa, hat sich jedoch aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit in ganz Europa verbreitet und wurde sogar weltweit eingeschleppt. In Mitteleuropa ist sie besonders häufig anzutreffen.

Mit einer Körperlänge von 9 bis 18 mm und einer meist dunkelgrauen bis schiefergrauen Farbgebung ist die Kellerassel leicht zu erkennen. Ihr lebhaftes Sozialverhalten zeigt sich in der Bildung von Kolonien, in denen sie gesellig leben. Die Kellerasseln sind klassische Saprophagen, das heißt, sie ernähren sich hauptsächlich von abgestorbenem organischen Material.

Verhalten und Lebensraum der Kellerassel

Kellerasseln sind nachtaktiv und verstecken sich tagsüber unter Steinen oder Holz, häufig in der Nähe von Menschen in Kellern und Gärten. Dabei stellen sie sich bei Gefahr tot. Diese Strategie ist jedoch nicht immer effektiv, da sie sich nicht einrollen können.

Die Fortpflanzung der Kellerassel erfolgt, indem die Weibchen 25 bis 90 Eier etwa 40 bis 50 Tage an der Bauchseite tragen. Die Geschlechtsreife wird nach 14 Häutungen erreicht und die Tiere werden in etwa drei Monaten ausgewachsen.

Prävention und Bekämpfung von Kellerasseln

Da Kellerasseln Indikatoren für hohe Luftfeuchtigkeit sind, sind vorbeugende Maßnahmen gegen sie von Bedeutung. Dazu gehören Lüftungsmaßnahmen wie Stoß- und Querlüften, das Vermeiden von schlecht belüfteten Räumen und das Schließen von Rissen in Wänden und Böden. Die Anwendung chemischer Bekämpfungsmaßnahmen sollte vermieden werden, stattdessen sollten nachhaltige Methoden wie das Reduzieren von Luftfeuchtigkeit und das Ändern der Lagerhaltung angestrebt werden.

Kellerasseln sind keine gesundheitsschädlichen Tiere und gelten nicht als Krankheitsüberträger. Dennoch können sie als lästig empfunden werden und Lebensmittel verunreinigen. Ihr Auftreten kann zudem auf Probleme mit der Luftfeuchtigkeit hindeuten, die im Zusammenhang mit Schimmelpilzen stehen können.

Insgesamt erweitert die Forschung über die Kellerasseln das Wissen über chemische Strategien im Überlebenskampf zwischen Räuber und Beute. Diese Entdeckung könnte nicht nur für die biologische Forschung von Bedeutung sein, sondern trägt auch dazu bei, unser Verständnis der Ökosysteme zu vertiefen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-greifswald.de
Weitere Infos
de.m.wikipedia.org
Mehr dazu
umweltbundesamt.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert