
Eine Delegation aus Kenia ist am 22. September in Landau eingetroffen, um gemeinsam mit Wissenschaftlern der RPTU an einem wichtigen Projekt zur Bekämpfung von Aflatoxinen zu arbeiten. Diese Gruppe besteht aus vier Wissenschaftlern, darunter zwei Doktoranden der Universität Nairobi sowie die Professoren Sheila Okoth (Biologie) und David Kariuki (Chemie). Über zehn Tage sollen sie an den Herausforderungen arbeiten, die die giftigen und krebserregenden Schimmelpilze mit sich bringen.
Die Zusammenarbeit zwischen der RPTU in Landau und der Universität Nairobi hat im Jahr 2018 begonnen und zielt darauf ab, die Aflatoxin-Belastung in den Böden und Ernten Kenias zu untersuchen und zu minimieren. Aflatoxine sind polyketidische Mykotoxine, die hauptsächlich von Pilzarten der Gattung Aspergillus produziert werden. Diese Substanzen sind extrem gesundheitsschädlich; sie können DNA schädigen und zu Krebs führen, was die Dringlichkeit der Forschungsanstrengungen verdeutlicht. Laut der WHO ist die Exposition gegenüber Mykotoxinen ein globales Gesundheitsproblem, besonders in Entwicklungsländern, die zwischen dem 35. Breitengrad nördlicher und südlicher Breite liegen berichtet die WHO.
Fokus der Forschungsprojekte
Die aktuelle Forschung ist Teil eines Folgeprojekts namens „SolFOOD“, das von 2024 bis 2027 läuft und auf den bereits gewonnenen Erkenntnissen des vorhergehenden Projekts „AflaZ“ basiert. Dr. Katherine Muñoz Sepúlveda von der RPTU hebt hervor, dass das Projekt darauf abzielt, praktische Lösungen zu entwickeln. Dazu gehören Schulungen für Landwirte zur Minimierung der Aflatoxin-Belastung und zur Verbesserung der Nahrungsmittelsicherheit in Kenia.
Die Professoren Sheila Okoth und David Kariuki betonen, dass sie während ihres Aufenthalts weiterhin in Landau bleiben werden, um sowohl ihre Promotionsthemen voranzutreiben als auch zusätzliche Recherchen zur Bodenqualität durchzuführen. Dr. Christian Dorsch von der RPTU unterstreicht die lange Partnerschaft mit der Universität Nairobi und die wertvolle Unterstützung, die den beiden Doktoranden zuteilwurde.
Die Herausforderungen in der tropischen Landwirtschaft
Die Delegation sieht das nasskalte Wetter in Landau als eine der größten Herausforderungen. Die klimatischen Bedingungen in Deutschland unterscheiden sich deutlich von den warmen und feuchten Bedingungen in Kenia, die das Wachstum von Aspergillus sind. Das Wachstum dieser Schimmelpilze kann sowohl vor als auch nach der Ernte der Pflanzen auftreten und hat erhebliche Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Produktivität.
Die bisherigen Forschungsergebnisse haben bereits nachhaltige Lösungen hervorgebracht, wie David Kariuki erwartet. Insbesondere die richtungsweisenden Schulungsprogramme für Landwirte stehen im Fokus, um den Umgang mit Aflatoxinen zu verbessern und Aflatoxin-Kontamination in Lebensmitteln, einschließlich Getreide und Ölsaaten, zu verhindern. Aflatoxine sind sehr giftig und können nicht nur zu akuten Vergiftungen führen, sondern auch langfristige gesundheitliche Folgen haben.
Die Zusammenarbeit wird durch das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat gefördert, wobei der Austausch der Wissenschaftler über das ERASMUS-Programm erfolgt. Diese Initiative gesamten Projekte ist von großer Bedeutung, um effektiv gegen die gesundheitlichen Bedrohungen durch Mykotoxine zu kämpfen und die Grundlagen für eine bessere Nahrungsmittelsicherheit zu schaffen.