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Kernreaktortechnik: Chance oder Risiko für die Energiewende?

Am Freitag, den 17. Oktober 2025, lädt die Technische Universität Ilmenau zu einem Vortrag über die Kernreaktortechnik ein. Der Referent Sebastian Hübner wird um 15:00 Uhr im Faraday-Hörsaal an der Weimarer Straße 32 über die industrielle Nutzung der Kernspaltung sprechen. Der Eintritt beträgt 5 Euro und der Vortrag findet im Rahmen des TU Ilmenau Bürgercampus statt.

Hübner, der Maschinenbau an der Technischen Universität Dresden studierte, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Wasserstoff- und Kernenergietechnik. In seinem Vortrag wird er die physikalischen und technischen Grundlagen der Kerntechnik sowie etablierte und moderne Reaktorkonzepte erläutern. Ziel ist es, den Zuhörern ein faktenbasiertes Wissen zu vermitteln, um an Diskussionen über die Chancen und Risiken der Kernenergie teilnehmen zu können. Aktuell bekleidet Hübner auch die Position des Referenten der Vizepräsidentin für Studium und Lehre an der TU Ilmenau und ist stellvertretender Ansprechpartner der Regionalgruppe Ilmenau von Ingenieure ohne Grenzen.

Globale Trends in der Kernkraft

Das weltweite Interesse an Kernkraft nimmt zu, insbesondere in Anbetracht der wachsenden Energiebedürfnisse durch Technologien wie künstliche Intelligenz. In vielen Ländern, die zuvor skeptisch gegenüber Kernenergie waren, gibt es jetzt Bestrebungen, diese Technologie zu integrieren. Den Berichten der Capital Group zufolge könnte die Kernkraft zur Steigerung der Stromerzeugung und zur Unterstützung der Dekarbonisierungsziele beitragen.

Die IEA prognostiziert, dass der Anteil der Kernkraft bis 2050 stabil bei fast 10% bleiben könnte. In Industrienationen liegt dieser Anteil bereits bei nahezu 20%. Während die Sicherheitsbedenken nach dem Nuklearunfall von Fukushima 2011 einige Länder zögern lassen, haben die geopolitischen Entwicklungen, wie die Invasion Russlands in die Ukraine, das Interesse an einer diversifizierten und sicheren Energieversorgung in Europa verstärkt.

Innovationen in der Kernreaktortechnologie

Die nächsten Generationen von Reaktoren, sogenannte Generation IV Reaktoren, bieten vielversprechende Vorteile hinsichtlich Sicherheit, Effizienz und Abfallreduzierung. Laut Nuklearforum zeichnen sich diese Reaktoren durch innovative Konstruktionen und passive Sicherheitssysteme aus. Sie können sowohl zur Stromerzeugung als auch zur Bereitstellung industrieller Prozesswärme eingesetzt werden.

Mit flexiblen Nutzungsmöglichkeiten und einer Marktreife, die für die 2030er-Jahre angestrebt wird, umfasst das Konzept sechs verschiedene Reaktortypen, wie zum Beispiel natriumgekühlte schnelle Reaktoren und Salzschmelze-Reaktoren. Diese Reaktoren bieten verbesserte Vorzüge, einschließlich einer signifikanten Effizienzsteigerung bei der Brennstoffnutzung und der Möglichkeit, bestehende nukleare Abfälle als Brennstoff zu nutzen.

Die Fortschritte in der Kernreaktortechnologie sind auch ein Ergebnis der Notwendigkeit, den globalen Energiebedarf nachhaltig zu decken. Insbesondere Technologien zur Verbesserung der Energieeffizienz und zur Erhöhung der Basislastversorgung durch koordinierte Ansätze mit erneuerbaren Energiequellen sind im Fokus von Forschung und Entwicklung.

Die Diskussion um die Kernenergie bleibt vielschichtig, jedoch zeigen die aktuellen Entwicklungen, dass innovative Reaktorsysteme und eine Neubewertung der Kernkraft eine Schlüsselrolle in den zukünftigen Energiestrategien spielen könnten.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
tu-ilmenau.de
Weitere Infos
capitalgroup.com
Mehr dazu
nuklearforum.ch

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