
Die Universität Kassel hat in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales ein wegweisendes Projekt gestartet, das die Integration Künstlicher Intelligenz (KI) in die soziale Arbeit zum Ziel hat. Im Rahmen des Programms „rückenwind³“ werden innovative Prototypen entwickelt, die die Arbeit von sozialen Einrichtungen nachhaltig unterstützen sollen. Laut Uni Kassel ist die wissenschaftliche Begleitung dieses Vorhabens Teil des Fachgebiets Projektmanagement in der Digitalen Transformation (PMDT), unter der Leitung von Prof. Dr. Timo Braun. Das Projekt bietet nicht nur einen praxisnahen Zugang für Studierende, sondern soll auch relevante gesellschaftliche Fragen bearbeiten.
Joana Gerstle, Mitarbeiterin am Fachgebiet PMDT, hebt die Bedeutung der praktischen Anwendung theoretischen Wissens hervor. Gemeinsam mit Dr. André Knie, Geschäftsführer des StartUps DataHive, der die technische Umsetzung der Prototypen coacht, wurden Lösungen entwickelt, die das Personal eines Kulturzentrums entlasten sollen. Dazu zählen automatisierte Recherchen nach Fördermöglichkeiten und strukturierte Dokumentation von Arbeitsprozessen. Ein herausragendes Ergebnis dieses Ansatzes ist ein interaktives Empfangsterminal, das KI-gestützte Informationen in mehreren Sprachen bereitstellt, insbesondere für Geflüchtete, die Informationen zu Sprachkursen und Anlaufstellen benötigen.
Förderung und Zielgruppe
Das Projekt wird sowohl vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales als auch von der Europäischen Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert. Die Zielsetzung besteht in der Entwicklung und Integration von KI-basierten Prototypen in die Arbeitsprozesse sozialer Einrichtungen, was einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung in sozialen Berufsfeldern leistet, wie im Programm rückenwind³ ausgeführt wird.
Dieses Programm fokussiert sich auf die Herausforderungen des demografischen und digitalen Wandels. Es zielt darauf ab, Strukturen und Kulturen in Organisationen der gemeinnützigen Sozialwirtschaft anzupassen. Im Rahmen des Programms können neue, flexible und zielgruppenspezifische Angebote zur Kompetenzanpassung für Beschäftigte etabliert werden.
Aktuelle Entwicklungen und Ausblick
Am 16. Juli 2025 erfolgt die öffentliche Vorstellung der Projektergebnisse im Kulturzentrum Schlachthof. Hierbei werden Vertreter beider Institutionen Impulse zur Rolle von KI in der sozialen Arbeit geben. Mirko Zapp, Geschäftsführer des Kulturzentrums, beschreibt das enorme Potenzial der Entwicklungen, insbesondere für die soziale Arbeit und betont die Wichtigkeit, innovative Ansätze zu fördern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Projekt an der Universität Kassel und seine Ergebnisse nicht nur ein neues Kapitel in der sozialen Arbeit aufschlagen, sondern auch neue Wege zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Chancengleichheit für Beschäftigte in diesem Bereich eröffnen könnten. Die Integration von KI in die soziale Arbeit zeigt auf, wie technologische Entwicklungen gezielt dazu genutzt werden können, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen.