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Kieler Wissenschaftlerinnen bündeln Kräfte für nachhaltigen Pflanzenschutz!

Am 20. März 2025 hat Eva Stukenbrock die Grundlage für eine neue Ära der Pflanzenforschung an der Universität Kiel gelegt. Sie gründete das „Kiel Plant Center“ (KPC), um Forschende aus der Region zu bündeln und zu fördern. Mit dieser Initiative zielt Stukenbrock darauf ab, die Zusammenarbeit in der Pflanzenforschung zu stärken und innovative Ansätze zur Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten zu entwickeln. Dabei spielt die DFG-geförderte Forschungsgruppe „PlantsCoChallenge“, deren Sprecherin sie ist, eine zentrale Rolle in ihren Bemühungen.

Stukenbrocks beeindruckende internationale Vernetzung als Fellow des Canadian Institute for Advanced Research (CIFAR) sowie ihr Mitgliedschaft in der Académie de Sciences in Paris und ihre Professur an der Universität von Pretoria zeugen von ihrer Expertise. Ihre Gruppe am Plöner Institut, die Max-Planck-Fellow-Gruppe „Umweltgenomik“, wird sich auf die Anpassungen von Mikroorganismen, pflanzlichen Wirtsorganismen und deren Umwelt fokussieren. Als Modellsystem dient der pflanzenschädliche Pilz Zymoseptoria tritici.

Die Übernahme der Zymoseptoria-Sammlung

Stukenbrock ist seit über 15 Jahren mit Zymoseptoria tritici vertraut und hat nun eine bedeutende Sammlung des Erregers übernommen. Prof. Gert Kema von der Wageningen Universität, der fast 8.000 Zugänge des Pilzes über 30 Jahre hinweg gesammelt hat, hat diese Sammlung an Stukenbrock übergeben. Der letzte Teil der Sammlung wurde am 5. September 2023 während des Sommer-Events des Kiel Plant Centers feierlich übergeben. Kema betont die anhaltende Bedrohung, die Zymoseptoria tritici für den globalen Weizenanbau darstellt, sowie die Notwendigkeit, betroffene Landwirte einzubeziehen.

Die Krankheit, bekannt als Septoria-tritici-Flecken, hat die Fähigkeit, die Weizenerträge erheblich zu mindern und stellt eine ernste Gefahr für die globale Ernährungssicherheit dar. Klimawandel sorgt dafür, dass Regionen wie Norddeutschland zunehmend für das Wachstum von Pilzen geeignet sind, was die Probleme weiter verschärft. Die steigende Resistenz von Pilzen gegen Fungizide erfordert neue Strategien zum Schutz des Weizenanbaus.

Nachhaltige Pflanzenschutzstrategien

Die Forschungsgruppe von Stukenbrock hat das übergeordnete Ziel, nachhaltige Pflanzenschutzstrategien zu entwickeln, die auf den Erkenntnissen zur evolutionären Anpassung von Schädlingen und Pflanzen basieren. Ihre umfassende Sammlung bietet wertvolle Ressourcen für das Verständnis der Evolution des Erregers in Bezug auf den Einsatz von Fungiziden und die Herausforderungen des Klimawandels. Stukenbrock sieht in dieser Sammlung eine Chance, Fortschritte im Bereich der Pflanzensicherheit zu erreichen.

Darüber hinaus wird der Kontext des Klimawandels immer wichtiger. Die Herausforderungen, die er für die globale Ernährungssicherheit mit sich bringt — seien es steigende Temperaturen, extreme Wetterereignisse oder schwindende Ressourcen — sind unübersehbar. Experten wie Dr. Seung Y. Rhee warnen unermüdlich vor den Risiken wie Hunger, Massenmigration und globalen Konflikten, die ohne klimaangepasste Nutzpflanzen entstehen könnten. Der Bedarf an resilienten Pflanzen und internationaler Kooperation in der Forschung wird deutlicher denn je.

Um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen, ist eine intensive Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern, Landwirten und Verbrauchern entscheidend. Das White Paper in der Fachzeitschrift Trends in Plant Science hebt hervor, dass neue Technologien, insbesondere CRISPR/Cas, unverzichtbar sind, um die Resilienz von Pflanzen zu verbessern. Regulatorische Hürden müssen überwunden werden, und es ist wichtig, das Vertrauen in neue Technologien durch Aufklärung zu stärken.

Die Etablierung globaler Forschungsinitiativen steht ebenfalls auf der Agenda, um Ressourcen und Expertenwissen zu bündeln. Kema und Stukenbrock erkennen beide die Dringlichkeit, praxisnahe Lösungen zu entwickeln, die schnell vom Labor auf die Felder gelangen. Ihre Zusammenarbeit wird einen bedeutenden Beitrag zur zukünftigen Pflanzensicherung leisten und die Grundlage für resilientere landwirtschaftliche Systeme schaffen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-kiel.de
Weitere Infos
plant-center.uni-kiel.de
Mehr dazu
pflanzenforschung.de

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