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Kleinabendsegler: Lebensraumverlust durch Windkraft im Brandenburg verstehen!

In einer aktuellen Studie hat ein Forschungsteam des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) die Lebensraumnutzung des Kleinabendseglers (Nyctalus leisleri) untersucht. Diese heimische Fledermausart ist zunehmend auf Siedlungen angewiesen, da der Verlust geeigneter Quartiere in forstlich genutzten Kulturen thematisiert wird. Die Studie, die in der Fachzeitschrift „Journal of Environmental Management“ veröffentlicht wurde, belegt, dass die Fledermäuse vor allem in Altbaumbeständen und alten Gebäuden wie Dorfkirchen Unterschlupf finden.

Für den Kleinabendsegler, der auf alte Bäume und strukturreiche Wälder angewiesen ist, stellt das Fehlen geeigneter Lebensräume eine erhebliche Bedrohung dar. Die Ergebnisse zeigten, dass 32 Kleinabendsegler in Brandenburg mit GPS-Loggern ausgestattet wurden, um ihre Bewegungsdaten zu erfassen. Diese Daten haben bestätigt, dass die Fledermäuse strukturreiche Eichenwälder bevorzugen und Fichtenwälder meiden. Ihre Nutzung von Siedlungsräumen ist demnach eine Reaktion auf den Mangel an geeigneten Quartieren im Wald.

Gefahren durch Windkraftanlagen

Besonders alarmierend ist die Gefährdung durch Windkraftanlagen. Diese können nicht nur tödliche Kollisionsrisiken für den Kleinabendsegler darstellen, sondern auch dazu führen, dass die Fledermäuse angezogen werden, was das Risiko von Zusammenstößen erhöht. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hebt in seinen Berichten hervor, dass zahlreiche Fledermausarten unter den Auswirkungen von Lebensraumverlusten und Kollisionen mit Windenergieanlagen leiden.

Um diesen Gefahren entgegenzuwirken, fordert die Studie eine nachhaltige Forstwirtschaft. Beispielsweise sollten bereits in Siedlungen alte und höhlenreiche Bäume erhalten bleiben. Außerdem ist es ratsam, dass neue Windkraftanlagen nicht in der Nähe von strukturreichen Laubwäldern oder Fledermausquartieren errichtet werden. Weitere Empfehlungen umfassen eine schonende Holzentnahme und längere Wachstumszeiten, um habitatspezifische Arten wie den Kleinabendsegler besser zu schützen.

Aktion gegen den Rückgang

Ein Forschungsprojekt zur Entwicklung eines Arten-Aktionsplans für den Kleinabendsegler wird derzeit durchgeführt, um den ungünstigen Erhaltungszustand der Art, die laut FFH-Bericht 2019 teilweise rückläufig ist, zu verbessern. Dabei spielen die Erforschung von Zugwegen sowie die Analyse genetischer Strukturen von Wochenstuben und Winterkolonien eine zentrale Rolle.

Das Ziel des Projekts, das bis Dezember 2025 läuft und vom Bundesamt für Naturschutz gefördert wird, besteht darin, Wissenslücken über die Ökologie des Kleinabendseglers zu schließen. Zudem werden Workshops und Datenrecherchen durchgeführt, um die Verbreitung der Art besser zu verstehen und Schutzmaßnahmen zu entwickeln.

Die Benutzung von neuartigen Sendern, die über das Mobilfunknetz registriert werden, verspricht außerdem, wichtige Daten zu den Zugwegen der Fledermäuse zu liefern und könnte zukünftig entscheidend für den Erhalt des Kleinabendseglers sein. Es wird eine enge Zusammenarbeit mit Fledermauskundlern angestrebt, um den Bestand und die Populationsstruktur dieser bedrohten Art zu sichern.

Die Kombination aus wissenschaftlicher Forschung, nachhaltiger Forstwirtschaft und gezielten Schutzmaßnahmen könnte eine essentielle Grundlage für den Erhalt des Kleinabendseglers in Deutschland schaffen. Weitere Informationen zu den Herausforderungen, denen Fledermäuse gegenüberstehen, finden sich in den Berichten des BfN und den Studien des Leibniz-IZW sowie im Fledermausschutz über die Bedeutung von Schutzmaßnahmen für diese wichtigen Tierarten.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-potsdam.de
Weitere Infos
fledermausschutz.de
Mehr dazu
bfn.de

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