
Am 19. März 2025 fanden sich Wissenschaftler*innen der Universität Bielefeld und der Hochschule Bielefeld zusammen in der Regionalgruppe Bielefeld der Scientists for Future. Ihr Ziel ist es, ein Netzwerk zu etablieren, das sich intensiv mit dem Thema Klimaneutralität in Bielefeld auseinandersetzt. An dieser Initiative nehmen Podiumsteilnehmer*innen aus Stadtverwaltung, Wirtschaft und Stadtgesellschaft aktiv teil. Die Auftaktveranstaltung, die in der Bielefelder Wissenswerkstadt stattfand, beinhaltete einen Impulsvortrag von Professor Dr.-Ing. Manfred Fischedick vom Wuppertal Institut.
Im Rahmen der Veranstaltung wurden vier interaktive Foren organisiert. Diese thematisierten: Wirtschaft und Wissenschaft, Ausbildung für Klimaschutzberufe, Hochschulbildung für Nachhaltigkeit sowie einen Klimapakt für Bielefeld. Die Organisator*innen dieser wichtigen Diskussionsplattformen sind unter anderem Martin Adamski von der Stadt Bielefeld, Gesa Fischer von der Wissenswerkstadt Bielefeld sowie mehrere Professor*innen und Mitglieder von umweltorientierten Organisationen.
Klimanotstand und Ziele der Stadt
Bereits am 11. Juli 2019 erklärte der Rat der Stadt Bielefeld mehrheitlich den Klimanotstand. Diese Entscheidung folgte auf die Anregung des Bürgerausschusses und wurde von mehr als 80 Kommunen in Deutschland emuliert. Die „Fridays for Future“-Bewegung trug maßgeblich dazu bei, das Thema Klimanotstand auf die politische Agenda zu bringen. Bielefeld erkennt die Eindämmung der Klimakrise als eine der drängendsten Herausforderungen an.
Obwohl der Begriff „Klimanotstand“ symbolischer Natur ist und keine juristische Bindung hat, verdeutlicht er die Notwendigkeit und Dringlichkeit, bestehende Maßnahmen zu verstärken. Der Stadtrat hat das Ziel der Klimaneutralität von 2050 auf 2035 verschärft, und im September 2022 wurde beschlossen, diesen Zeitraum auf 2030 zu reduzieren. Die ersten konkreten Maßnahmen aus dem Klimanotstand wurden im September 2019 beschlossen, und ein späterer Sachstandsbericht sorgt für Transparenz über den Fortschritt dieser Initiativen (Stand: Februar 2022).
Begleitende Strukturen und Diskussionen
Ein 45-köpfiger Beirat begleitet das Vorhaben zur Klimaneutralität in Bielefeld. Dieser Beirat setzt sich aus hochrangigen Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen. Ihre Aufgabe besteht darin, Impulse für den Projektverlauf zu geben und kritische Anmerkungen zur Überprüfung des Fortschritts zu formulieren. Zu den Mitgliedern des Beirats zählen unter anderen Christoph Bals von Germanwatch und Prof. Dr. Kai Niebert vom Deutschen Naturschutzring.
Die Diskussionen innerhalb des Beirats wurden als produktiv und wertschätzend beschrieben, wobei ein Interesse an zukünftigen Gesprächen besteht. Es wurde eine gemeinsame Stellungnahme verfasst, um kritische Punkte im Ergebnisbericht anzusprechen. Diese Anmerkungen sind für zukünftige politische Entscheidungen, insbesondere im Hinblick auf den Zeitraum nach 2030, von großer Bedeutung.
Die Bemühungen um Klimaneutralität in Bielefeld zeigen ein starkes Engagement der Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft und unterstreichen die Bedeutung kooperativer Ansätze zur Bekämpfung der Klimakrise. Weitere Informationen sind auf den Webseiten der Regionalgruppe Bielefeld der Scientists for Future verfügbar.